Spieletest für das Spiel: KEYFLOWER
Hersteller: R&D Games                 
Preis: 45 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2012      
noch erhältlich: Ja
Autor: Sebastian Bleasdale, Richard Breese
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2015
Kategorie: Auktionsspiel
Bewertungsbild Keyflower-Pressefoto

Ausstattung: 64 Plättchen, 48 Fertigkeitsmarker, 120 Rohstoffe, 6 Sichtschirme, 141 Arbeiterfiguren, 1 Stoffbeutel
Aufmachung: Die Plättchen sind relativ groß und haben die Form von Sechsecken. Es gibt Reihenfolge-Plättchen, Schiffe, Hofplättchen und eine Vielzahl von Dorfplättchen.
Die Reihenfolge-Plättchen werden benötigt, um die aktuelle Spielreihenfolge in einem Durchgang zu ermitteln. Im letzten Durchgang gilt bei der Wertung ihre Sonderfunktion.
Schiffe haben je nach Durchgang eine unterschiedliche Zahl an Arbeitern und Fertigkeitsmarkern an Bord.
Die Hofplättchen bilden das Startgerüst jedes Spielers. Sie zeigen einen Hof mit einer Reihe von Straßenzügen. Jeder Hof besitzt eine Transportfunktion, um Waren zu anderen Bereichen des Dorfes zu bringen.
Die Dorfplättchen sind in verschiedene Jahreszeiten eingeteilt, die den Durchgängen des Spiels entsprechen. Sie sind beidseitig bedruckt und können durch Umdrehen aufgewertet werden. Neben den Gebäuden findet man noch Straßen und Wasserwege auf den Plättchen.
Fertigkeitsmarker benötigt man, um Gebäude aufrüsten zu können. Es gibt drei verschiedene Sorten. Die Rohstoffe braucht man ebenfalls für die Umwandlung von Gebäuden und deren Nutzung. Es gibt vier Arten von Rohstoffen. Bei ihnen handelt es sich um kleine lackierte Holzzylinder.
Für jeden Spieler gibt es einen Sichtschirm, hinter dem man seine Arbeiter und Fertigkeitsplättchen aufbewahrt.
Neben vier Arbeiterfarben gibt es noch einen Startspieler-Pöppel. Bei allen Spielsteinen handelt es sich um kleine Holzfiguren, wie man sie z.B. auch aus dem Spiel „Carcassonne“ kennt.
Ziel: Die Spieler bauen über vier Jahreszeiten ihr Dorf auf und versuchen, möglichst viele Siegpunkte zu generieren.
Zunächst werden drei Sorten von Arbeitern in den Stoffbeutel gegeben. Die vierte Arbeiterfarbe kommt an den Rand der Spielfläche neben den Stapel der gemischten Fertigkeitsplättchen.
Jeder erhält einen Sichtschirm und einige Arbeiter aus dem Beutel, die er dahinter von der Blicken der anderen versteckt.
Als nächstes sortiert man die Hofplättchen heraus und verteilt an jeden Spieler eines, welches dieser vor seinen Sichtschirm legt. Dann kommen einige Schiffs- und Reihenfolge-Plättchen in die zentrale Auslage. Die Ausrichtung der Plättchen sollte dabei gleich sein.
Die Dorfplättchen werden jetzt nach Jahreszeiten getrennt. Je nach Zahl der Spieler kommen dann eventuell einige Plättchen aus dem Spiel. Von den Dorfplättchen mit dem Winter-Symbol gibt es für jeden einige auf die Hand, die man sich heimlich anschauen darf.
Am Anfang einer Jahreszeit wird zunächst der Startspieler definiert. Das geschieht ab der zweiten Jahreszeit über die Reihenfolge-Plättchen. Dann dreht man die Schiffsplättchen entsprechend der aktuellen Jahreszeit und bestückt sie mit Figuren aus dem Sack und gegebenenfalls einigen Fertigkeitsplättchen aus dem allgemeinen Vorrat.
Ist ein Spieler an der Reihe, darf er entweder für ein ausliegendes Dorf- oder Reihenfolgeplättchen bieten, ein Dorfplättchen nutzen oder passen. Sobald alle Spieler hintereinander gepaßt haben, endet die Jahreszeit.
Beim Bieten muß sich der Spieler für eines der Reihenfolge-Plättchen oder der aktuellen Dorfplättchen aus der zentralen Auslage entscheiden. Sind noch keine Arbeiter am oder auf dem Plättchen, wählt man eine Arbeiterfarbe aus und stellt beliebig viele davon an eine Kante des Plättchens. Die gewählte Kante sollte dabei dem Spieler zugewandt sein, damit man sehen kann, wer was geboten hat. Will man auf ein Plättchen bieten, bei dem schon Figuren stehen, müssen es mehr Figuren in der gleichen Farbe werden, die man als Gebot an die Kante stellt. Die Figuren des Gebots stammen entweder aus dem eigenen Vorrat hinter dem Sichtschirm oder von einem vorher bereits getätigten Gebot, bei dem man unterlegen ist. Es ist auch erlaubt, ein bereits vorhandenes eigenes Gebot zu erhöhen, sofern man Höchstbietender ist. Ein Aufstocken eines unterlegenen Gebots ist nicht möglich!
Alternativ kann ein Spieler eine oder mehrere Figuren auf ein Gebäude bei sich, bei einem Mitspieler oder auf ein zu versteigerndes Dorfplättchen stellen. Wie schon bei den Versteigerungen können nur Figuren einer Farbe an oder auf einem Plättchen sein. Insgesamt dürfen auf einem Plättchen sechs Figuren stehen. Setzt man weniger ein, können die Spieler erneut Figuren dort plazieren und die Aktion des Feldes nutzen, sofern dadurch das Maximum an Figuren noch nicht erreicht wurde. Dabei ist darauf zu achten, daß man immer mindestens eine Figur mehr ausgeben muß als der Vorgänger.
Nach dem Plazieren darf der Spieler die Aktion des Plättchens durchführen. Werden Rohstoffe produziert, stellt man diese auf das Plättchen, sofern es im eigenen Dorf ist. Benutzt man ein fremdes oder noch nicht vergebenes Plättchen, kommen die Rohstoffe direkt auf den eigenen Hof. Fertigkeitsplättchen wandern hinter den Sichtschirm des Spielers, genauso wie neue Arbeiter.
Über Transportplättchen darf der Spieler Rohstoffe von eigenen Dorfplättchen zu anderen eigenen Dorfplättchen verschieben. Für die Aufwertung ist dies in der Regel notwendig. Der Transport kann nur über die abgebildeten Straßenzüge erfolgen.
Am Ende einer Jahreszeit erfolgt die Abrechnung. Bei nicht erfolgreichen Geboten bekommt man seine Figuren zurück hinter den Schirm. Nicht bebotene Dorfplättchen kommen aus dem Spiel. Wer ein Plättchen ersteigert hat, wirft seine gebotenen Arbeiter in den Beutel und bekommt das Plättchen. Alle darauf abgestellten Figuren gehören ihm und werden hinter seinen Schirm gestellt. Ein Dorfplättchen wird dann gemäß den Legeregeln passend zum eigenen Dorf gelegt.
Reihenfolge-Plättchen zu ersteigern wirkt sich auf die nächste Runde aus. Außerdem werden in der neuen Reihenfolge in dieser Phase die Schiffe bzw. ihre Ladung an die Spieler verteilt. Danach beginnt der nächste Jahreszeitenabschnitt.
Am Anfang des Winters entscheidet sich jeder Spieler für eines oder mehrere seiner Winterplättchen. Diese werden dann verdeckt eingesammelt, gemischt und für den letzten Durchgang zur Versteigerung ausgelegt.
Am Ende des Winters erfolgt noch einmal die Verteilung von Reihenfolge-Plättchen und Schiffen, die dieses Mal in die Auslagen der Spieler kommen. Es folgt eine Abrechnung der Siegpunkte von den eigenen Dorfplättchen, für den Rohstoff Gold und für Sonderwertungen durch Winter- und Reihenfolge-Plättchen.
Spielende: Der Spieler mit den meisten Siegpunkten am Ende der Abrechnung gewinnt die Partie.
Kommentar: „Keyflower“ ist ein pfiffiges Versteigerungs- und Logistikspiel. Das Ersteigern der Plättchen ist nicht ganz einfach, denn schnell wird man auch mal überboten. Da man das Gebot dann nicht erhöhen kann, muß man die Figuren erst einmal woanders unterbringen, bevor man eventuell einen zweiten Versuch wagen kann. Begehrt und beliebt sind die Arbeiter in der vierten Farbe, da sie zu Beginn des Spiels nicht im Beutel sind und daher für wenig Einsatz den Gewinn oder die Blockade eines Plättchens garantieren.
Während die ersten Spielzüge noch flott von der Hand gehen, ändert sich dies, wenn mehr Dorfplättchen ausliegen. Es macht durchaus Sinn, auch die Aktionen der anderen zu nutzen, obwohl man ihnen dadurch zu neuen Arbeitern verhilft. Aber ansonsten wird es schwer, ausreichende Rohstoffe zum Aufwerten und für die Endwertung zu erhalten. Da ein Plättchen bis zu drei Mal genutzt werden kann, lohnt es sich gerade auch bei den eigenen Dorfplättchen, sie den Mitspielern immer wieder schmackhaft zu machen und Aktionen bei den Mitspielern zu verteuern oder durch den Einsatz von drei Figuren für die laufende Runde komplett zu sperren.
Neben den direkten Punkten über aufgewertete Dorfgebäude kann man über Winterplättchen und Anlieferungen von Rohstoffen noch ordentlich punkten. Paßt ein Winterplättchen jedoch gar nicht ins Konzept, kann man es auch einfach weglassen und nicht in den Pool für den letzten Durchgang bringen. So ist man nie ganz sicher, wer welche Plättchen zur Endwertung zur Verfügung stellen wird. Die Winterplättchen bieten in der Regel sehr viel Siegpunkte im Vergleich zum Aufwerten von Gebäuden, daher sind sie bei den Geboten sehr begehrt.
Das Spiel funktioniert dank einiger Anpassungen in jeder Besetzung. Bei mehr als vier Personen kommt man jedoch nur selten an die Reihe und hat viel Wartezeit zwischen den Zügen, in denen sich unter Umständen viel ändert. Die Punktezahlen sind hier naturgemäß deutlich geringer. Am besten gefielen uns Spiele zu Dritt oder zu Viert.
Die Grafiken sind wie gewohnt sehr niedlich und oft in den berühmten Pastelltönen gehalten, die der Key-Serie ihren einzigartigen Charakter geben. Das viele Holzmaterial gibt dem Spiel einen hochwertiges Aussehen. Mittlerweile gibt es auch zwei Erweiterungen zum Spiel.
Fazit: Ein anspruchsvolles und schönes Auktions- und Arbeitereinsetz-Spiel.
Wertung: Mit 5 Punkten kann „Keyflower“ unsere Spieler begeistern.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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