Spieletest für das Spiel: KEYTOWN
Hersteller: R & D Games 
Preis: 50 DM
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2000 
noch erhältlich: Nein
Autor: Richard Breese
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Keytown-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 130 Spieler-Kärtchen, 6 Personenkärtchen, 15 Multiplikatorchips, 125 Ressourcensteine, 5 Sichtblenden, 1 Startspieler-Marker, 2 Spielübersichten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt 14 verschiedene Orte. Am Rand befinden sich fünf Produktionsstätten für die unterschiedlichen Ressourcen. Daneben gibt es fünf Hütten, in denen sich die Spielsteine in einer Periode vermehren können. Jede Hütte bietet Platz für zwei Kärtchen. Die drei Orte in der Stadt besitzen jeweils fünf Felder für Kärtchen. Am anderen Ende der Stadt ist die Stadtkasse beheimatet.
Die Spielerkärtchen sind aus dicker Pappe und besitzen Zahlenwerte zwischen 1 und 5. Jeder Spieler hat einen identischen Satz zur Verfügung. Die violetten Personenkärtchen dienen als Lockvogel, um Mitspieler zu behindern. Die Multiplikatorchips sind bei den Ressourcen-Orten zu holen. Sie haben Werte zwischen 0 und 2.
Als Ressourcen dienen farbige kleine Holzquader. Die Sichtblenden sollen die eigenen Spielsteine und Ressourcen vor den Blicken der anderen schützen.
Ziel: Alle Spieler versuchen, nach vier Spielrunden die höchste Gesamtpunktzahl zu erreichen.
Zu Beginn bekommt jeder einen Sichtschirm und sechs Plättchen in seiner Farbe mit dem Wert 1. Zusätzlich erhält jeder ein violettes Kärtchen. Die restlichen Plättchen werden nach Farben sortiert in Stapeln in Reichweite gelegt. Die Multiplikatorplättchen mit dem Wert 0 und 2 in jeder Farbe werden verdeckt gemischt und dann auf die entsprechenden Felder des Spielplans an die Rohstoffquellen gelegt. Die Multiplikatorchips mit dem Wert 1 werden im Grundspiel nicht benötigt und verbleiben in der Schachtel. Ein Ressourcenstein in jeder Farbe wird in die Stadtkasse auf das entsprechende Farbfeld gelegt, der Rest kommt als Haufen neben das Ressourcenfeld der gleichen Farbe.
Vor dem eigentlichen Spielstart bieten die Spieler um das Recht, den Startspieler zu bestimmen. Der Höchstbieter stellt den Ressourcenstein seiner Farbe, der sich in der Stadtkasse befindet, auf den entsprechenden Zahlenwert. Bietet niemand für dieses Recht, erhält es der jüngste Spieler automatisch und stellt den Ressourcenstein in der Stadtkasse auf das Feld „0". Er wird Startspieler und erhält die entsprechende Marke ausgehändigt.
Eine Runde gliedert sich in verschiedene Spielabschnitte. Beginnend mit dem Startspieler legen alle reihum eines ihrer farbigen Plättchen offen auf den Spielplan. Sollte ein Spieler einmal passen, kann er nicht wieder einsteigen. Die Spieler sind nicht verpflichtet, alle vorhandenen Plättchen auszuspielen.
Ein Plättchen wird offen auf ein Feld gelegt. In den Hütten und den Gebäuden der Stadt sind die Felder vorgezeichnet, auf die man ein Plättchen legen kann. In jedem Gebäude der Stadt sind nur so viele Felder maximal belegbar wie Spieler teilnehmen. Außerdem darf ein Spieler in einem Gebäude der Stadt nicht alle verfügbaren Felder besetzen. Mindestens ein Feld ist also frei für einen Mitspieler. Auf den Produktionsfeldern können beliebig viele Plättchen liegen. In die Stadtkasse wird kein Plättchen gelegt.
Das violette Plättchen darf zusätzlich zum Plättchen in der eigenen Farbe gelegt werden. Es kommt in eine leere Hütte und lockt ein beliebiges anderes Plättchen von seinem Ursprungsort in die Hütte.
Haben alle Spieler gepaßt, beginnt die zweite Phase einer Runde. Jetzt werden die Produktionsstätten ausgewertet. Der Startspieler bestimmt die Reihenfolge, in der dies geschieht. Die Spieler zählen die Zahlenwerte ihrer abgelegten Plättchen in einer Produktionsstätte zusammen. Der Spieler, der die höchste Gesamtsumme besitzt, ist als erstes an der Reihe, die anderen folgen entsprechend ihrem Zahlenwert. Bei Gleichstand entscheidet das höchste Einzelplättchen, wenn auch hier kein eindeutiger Sieger festzustellen ist, geht es im Uhrzeigersinn (beginnend mit dem Spieler, der dem Startspieler am nächsten ist).
Ein Spieler darf Ressourcensteine und/oder Multiplikatorplättchen nehmen. Mehr als einen Multiplikator pro Zug darf jedoch nicht genommen werden. Ein Multiplikator wird unbesehen genommen und erst hinter dem Sichtschirm des Spielers kurz aufgedeckt, damit niemand anders sehen kann, ob es sich um eine „0" oder „2" handelt.
Die Spieler können so viele Ressourcensteine nehmen, wie die Summe an eigenen gelegten Plättchen auf dem Feld ergibt. Ein Multiplikatorplättchen verringert die zu nehmenden Rohstoffe um ein Stück. Die Rohstoffe werden hinter den Sichtschirm gelegt, die Plättchen bleiben aber zunächst liegen!
In der dritten Phase werden Multiplikatoren und Rohstoffe in die Stadtgebäude und die Hütten gesetzt. Der Startspieler bestimmt dabei die Reihenfolge der Farben, die man einsetzt. In jeder Farbe beginnt der Startspieler mit dem Setzen von Rohstoffen und Multiplikatorplättchen, die anderen folgen im Uhrzeigersinn. Multiplikatoren kommen verdeckt an einen Ort. Es darf an einem Ort nur ein Multiplikator liegen, eine Limitierung an Ressourcen gibt es nicht. Wenn ein Spieler paßt, kann er keine Steine der gewählten Farbe mehr in diesem Durchgang auslegen. Die Ressourcen kommen auf die Spielsteine des Spielers oder seiner Gegner, je nach Wahl.
In der vierten Phase kommt es zur Auswertung der Orte in einer Stadt. Auch hier bestimmt der Startspieler die Reihenfolge, in der dies geschieht. Dazu dreht man im betroffenen Ort zunächst einmal die Multiplikatorplättchen um. Wenn es eine „0" ist, sind die gesetzten Ressourcensteine in dieser Farbe nichts wert, bei einer „2" verdoppelt sich ihr Wert.
Nun berechnet man den Wert jedes Plättchens an diesem Ort. Jedes Plättchen zählt seinen Wert, dazu bekommt man noch Punkte für die Ressourcensteine, die der Spieler dort abgelegt hat. Anschließend werden die beiden (bei vielen Spielern drei) Plättchen mit den niedrigsten Werten gegen die nächsthöheren Plättchen eingetauscht, sofern sie im allgemeinen Vorrat verfügbar sind. Bei einem Gleichstand von mehr als der zur Erhöhung freigegebenen Plättchen findet keine Aufwertung statt.
Nun werden die Hütten ausgewertet. Auch dieses wird durch den Startspieler festgelegt. Wenn zwei Plättchen in einer Hütte sind, gründen sie automatisch eine Familie. Haben beide Spielsteine den gleichen Wert (unter Einbeziehung von Ressourcensteinen und beigelegten Multiplikatoren) wird zu beiden Plättchen jeweils ein gleichfarbiges Plättchen mit der Stufe 1 gelegt. Hat ein Spieler einen höheren Gesamtwert, erhält das niedrigere Plättchen beide Spielsteine mit der Stufe 1. Sollte man nicht über genügend Spielsteine dieser Art verfügen, wird entsprechend weniger eingesetzt oder das Paar bleibt unfruchtbar. Eine Figur alleine in einer Hütte bringt keine neuen Spielsteine.
Phase 6 räumt das Spielbrett wieder auf. Nun werden alle lila Plättchen und alle Multiplikatorchips vom Spielbrett entfernt und in die Schachtel gelegt. Alle Ressourcensteine auf lila Plättchen kommen wieder in den jeweiligen Vorrat. Die Spieler nehmen sich ihre Plättchen mit den darauf befindlichen Ressourcensteinen und legen sie hinter den Sichtschirm. Diese Plättchen und die Ressourcen werden in der folgenden Runde wieder neu eingesetzt.
Während des gesamten Spiels kann ein Spieler jederzeit einen Wechsel des Startspielers fordern. Dazu muß er seinen Spielstein auf der Stadtkasse auf ein Feld vor den Spielstein legen, der bislang auf dem höchsten Ziffernfeld stand. Anschließend bestimmt der Spieler, wer neuer Startspieler wird. Der aktuelle Startspieler kann diesen Vorgang nicht auslösen.
Nach dem vierten Durchgang endet die Partie. Jedes Plättchen auf dem Spielplan bringt so viele Siegpunkte, wie sein Wert multipliziert mit sich selbst ergibt. Von diesem Betrag wird nun der Einsatz aus der Stadtkasse abgezogen.
Spielende: Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunkzahl. Bei Gleichstand entscheidet die Anzahl an Plättchen, die ein Spieler auf dem Plan liegen hat.
Kommentar: „Keytown" ist schön gemacht und wurde professionell produziert. Das Spiel ist hervorragend in jeder Spielbesetzung zu spielen, wenn auch eine Partie zu zweit langweiliger ist. Merkwürdig ist, daß die Spielregel von drei bis fünf Spielern ausgeht, während auf der Schachtel auch ein 2-Personen-Spiel angegeben ist.
In der Variante werden alle drei Multiplikatorplättchen pro Farbe gemischt und dann blind zwei Plättchen genommen und auf die Rohstoff-Orte gelegt. Das dritte Plättchen kommt unbesehen in die Schachtel zurück.
Eine gut Idee ist das Ressourcenmanagement, da man Spielsteine fast ausschließlich auf gegnerische Figuren setzt, diesem Spieler damit allerdings in der folgenden Runde große Macht gibt.
Fazit: Ein gelungenes Spiel des Kleinverlags R & D-Games.
Wertung: Mit 5 Punkten ist „Keytown" eines der besten Spiele von der Spielemesse Essen 2000.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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