Spieletest für das Spiel: KING
ARTHUR
Hersteller: Ravensburger Preis: 50 Euro empf.Alter: 8-99 Anzahl Spieler: 1-4 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Kategorie: Das besondere Spiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
1 Schwert, 4 Spielfiguren, 4 Wappen-Plättchen, 12 Siegplättchen,
20 Drachenbanner, 45 Güterkarten, 21 Abenteuerkarten
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt eine Landschaft mit einer Vielzahl von Orten, die durch
Straßen miteinander verbunden sind. An einer Seite befindet sich
ein Kunststoff-Stein, der die Elektronik des Spiels beinhaltet und über
ein kleines Display verfügt. Die Orte sind mit unsichtbaren Leiterbahnen
mit dem Stein verbunden, wodurch die Elektronik immer weiß, welche
Figur sich wo aufhält. Am unteren Rand des Spielbretts gibt es 7 Aktionsfelder,
die man durch Berühren der eigenen Figur und des jeweiligen Feldes
aktivieren kann. Der eigene Körper dient dabei als Leiter eines niedrigen
Kriechstroms. Außen um das Brett verläuft eine Bilderleiste,
die die verschiedenen Charaktere des Spiels und einige Ereignisse zeigen.
Jede Person und jedes Ereignis ist dabei durch eine Ziffer gekennzeichnet.
Das Schwert kann in eine Vertiefung des Steins
gesteckt werden und stellt das Ziel der Partie dar. Die Spielfiguren der
Ritter sehen sehr schön aus und wurden gut modelliert. Sie leiten
den Kriechstrom, der vom Spielgerät ausgesendet wird. Mit Hilfe der
Wappenplättchen, die vor den Spielern ausliegen, kann man jederzeit
die Spielerfarben erkennen. Die aus Pappe gefertigten Siegplättchen
braucht man, um das Schwert aus dem Stein ziehen zu können.
Während des Spiels kann man Drachenbanner
sammeln und eintauschen, um Ruhm zu ernten. Die Drachenbanner sind hier
aus Pappe dem Spiel beigelegt.
Güterkarten werden für bestimmte Aufgaben
gebraucht. Es gibt drei verschiedene Sorten. Die verschiedenen Abenteuerkarten
kommen je nach Aufforderung durch den Computer während der Partie
ins Spiel und bringen dem Besitzer kleine Vorteile.
Das gesamte Spiel ist in einer riesigen Schachtel
untergebracht, weil das Spielbrett nicht geknickt werden kann. Die Schachtel
selbst ist dabei natürlich nur wenig gefüllt.
Ziel: Alle Spieler
versuchen, das Schwert aus dem Stein ziehen zu dürfen.
Am Anfang wird das Spielbrett ausgelegt. Das
Schwert kommt in den dafür passenden Schlitz im Stein. Jeder erhält
eine Spielfigur und das passende Wappen, welches er vor sich auslegt. Dann
sortiert man die Güterkarten und legt sie neben den Drachenbannern
als offene Stapel. Jeder erhält drei verschiedene Güter auf die
Hand. Die Abenteuerkarten liegen ebenfalls offen bereit. Schließlich
kommen die Siegpunktplättchen noch sortiert neben das Spielbrett ,
man meldet die Spielfiguren beim Gerät an und entscheidet sich für
ein kurzes oder langes Spiel. Je nach Spielart ändern sich die Voraussetzungen,
unter denen man das Schwert aus dem Stein herausziehen darf.
Der aktive Spieler kann in seinem Zug stehen
bleiben oder mit der eigenen Figur von einem Ort zu einem benachbarten
Ort ziehen. Danach entscheidet er sich, ob er diesen Ort erkunden möchte
oder nicht. Dazu nimmt er seine Spielfigur in die Hand und berührt
mit der anderen Hand das entsprechende Aktionssymbol auf dem Spielbrett.
Das Gerät teilt dem Spieler anschließend
mit, ob ein Abenteuer an diesem Ort stattfindet. Ist dies der Fall, leuchtet
dazu während der Ankündigung noch eine zweistellige Ziffer, die
den Charakter des aktuellen Abenteuers symbolisiert. Danach kann sich der
aktive Spieler meistens entscheiden, ob er der Person freundschaftlich
oder kämpferisch gegenübertreten möchte, ob er die Person
ignoriert oder den Rückzug antritt. In manchen Fällen ist es
möglich, dem aktuellen Charakter einige Karten zu geben, was man ebenfalls
mit einem Aktionsfeld angeben muß.
Wenn der Spieler sich für eine Aktionsmöglichkeit
entschieden hat, reagiert die elektronische Einheit darauf und liefert
im besten Fall Geschenke wie Güterkarten, Abenteuerkarten oder Drachenbanner.
Wenn man sich jedoch ungeschickt angestellt hat, muß man eventuell
Güterkarten bezahlen oder gegen einen Ritter bzw. ein Monster kämpfen.
Danach entscheidet das Gerät, ob der aktuelle Spieler erneut am Zug
ist oder der Nächste beginnen darf.
Die Güterkarten sind zum Tauschen gegen
Siegpunktplättchen wichtig. Diese kann man nur auf den Burgen erhalten,
allerdings verlangen die Burgherren entsprechende Bezahlungen. Mehr als
acht Karten darf man am Ende seines Zuges jedoch nicht besitzen und muß
sie nach gewissem Muster entweder gegen Drachenbanner eintauschen oder
abwerfen. Die Drachenbanner können später an einem bestimmten
Ort gegen Ruhm eingetauscht werden.
Ruhm erhält man neben dem Tausch von Drachenbannern
auch bei gelungenen Abenteuern. Der Ruhm wird auf der elektronischen Einheit
angezeigt und man muß eine festgelegte Summe angesammelt haben, damit
man das Spiel beenden kann.
Spielende: Wenn
ein Spieler einen gewissen Ruhm und je nach Spielart zwei bzw. drei verschiedene
Siegplättchen besitzt, darf er zum Stein zurück und das Schwert
herausziehen. Dieser Spieler hat die Partie gewonnen.
Kommentar: Das Spiel
hat eine gewisse Faszination. Obwohl Elektronik in Gesellschaftsspielen
schon häufiger eingesetzt wurde, ist das Einbeziehen des Körpers
als Teil des Spielmechanismus gelungen und sorgt vor allem bei der jungen
Generation für viel Einsatz. Leider sind bestimmte Personen über
ihre Haut nicht besonders leitfähig, wodurch der Spielfluß und
–spaß stark getrübt werden kann.
Die Abenteuer sind vielschichtig gemacht und
sorgen mit Variationen dafür, daß man nicht gleich nach einigen
wenigen Partien alles aus dem Spiel kennt. Die Sprachausgabe ist klar,
könnte allerdings ein wenig lauter sein. Etwas nervig sind die vielen
Tips von Merlin, der den Spielern dauernd Geschenke macht, wenn sie einen
von ihm bestimmten Ort aufsuchen.
Natürlich handelt es sich bei „King Arthur"
um ein Spiel, welches sich primär an junge Jugendliche und ihre Familien
richtet. Für Vielspieler ist der Reiz dagegen nach einigen Partien
abgeflaut, weil man sich in den meisten Fällen denken kann, wie man
entsprechend zu reagieren hat, um keine Ruhmespunkte oder Güterkarten
zu verlieren.
Fazit: Ein ungewöhnliches
Spiel und der Auftakt zu einer kleinen elektronischen Serie.
Wertung: Insgesamt
gesehen hat „King Arthur" gute 4 Punkte verdient. Das Spielsystem kann
jedoch noch verbessert werden. Vor dem Kauf sollte man unbedingt ein Probespiel
mit der Familie machen oder zumindest die Leitfähigkeit der Spieler
prüfen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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