Spieletest für das Spiel: KING OF TOKYO
Hersteller: Iello                     
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Richard Garfield
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2011
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild King of Tokyo-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 6 Monsteranzeiger, 6 Monster, 66 Karten, 28 Chips, 8 Würfel, Energie-Klötze
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen halb zerstörten Stadtteil von Tokyo. Es gibt zwei Felder, auf denen Monster dort stehen können.
Die Monster sind aus Pappe und stecken in großen Standfüßen. Passend zu jeder Kreatur gibt es einen Monsteranzeiger, auf dem mit Drehscheiben die Siegpunkte und die Lebenspunkte dargestellt werden.
Die Spielkarten bieten Sonderfunktionen für die Monster. Sie können mit vorgegebenen Energiemengen erworben werden und sind dann entweder für den Rest des Spiels aktiv oder bringen einen einmaligen Effekt. Für einige dieser Effekte benötigt man die Chips als Anzeiger.
Es gibt acht Spezialwürfel im Spiel. Zwei davon sind dabei in einer anderen Farbe gehalten. Jeder Würfel zeigt neben den Zahlen von 1 bis 3 noch drei Sondersymbole.
Die Energieklötze werden während des Spiels gesammelt und gegen Karten eingetauscht. Es handelt sich um transparente Kunststoff-Würfel.
Ziel: Jeder Spieler verkörpert ein Monster und versucht, entweder als letzter in Tokyo zu überleben oder alternativ 20 Ruhmespunkte anzuhäufen.
Nachdem jeder eine Kreatur gewählt hat und die passenden Monsteranzeiger auf die Startwerte gedreht wurden, mischt man die Karten und legt drei offen neben den Nachziehstapel Dann einigt man sich auf einen Startspieler.
Dieser erhält sechs Würfel und hat nun drei Versuche, um damit ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Nach dem dritten Wurf wird dieser ausgewertet.
Zahlenwerte zählen nur, wenn man mindestens einen Drilling davon erreicht hat. Für einen solchen Drilling gibt es je nach Ziffer ein bis drei Ruhmespunkte. Jeder zusätzliche Würfel mit der gleichen Zahl bringt noch einen weiteren Ruhmespunkt.
Jeder Energieblitz bedeutet, daß sich der aktive Spieler ein Energie-Klötzchen nehmen darf. Bei Herzen darf man seine Lebenspunkte wieder erhöhen, wobei man nicht über den Ausgangswert kommen kann.
Die Tatze zeigt dagegen an, daß man gegen die anderen kämpft. Solange noch niemand in Tokyo ist, muß der erste Spieler, bei dem dieses Symbol ausgewertet wird, in die Stadt gehen.
Danach kommt es darauf an, wo der aktive Spieler gerade steht. Ist er in Tokyo und hat Tatzen geworfen, erhalten alle Spieler außerhalb von Tokyo für jede Tatze einen Schadenspunkt und müssen ihre Lebenspunkte entsprechend nach unten korrigieren. Befindet man sich außerhalb von Tokyo, schlägt man auf die Figur in der Stadt, die dadurch Schaden nimmt.
Am Ende des Spielzugs kann ein Spieler eine oder mehrere der drei ausliegenden Karten kaufen, wenn er die entsprechende Anzahl an Energie ausgibt. Dauerhafte Karten werden offen vor dem Spieler abgelegt, während die einmaligen Karten sofort zur Verwendung kommen. Gefällt dem Spieler die Auslage nicht, darf er für 2 Energieeinheiten alle ausliegenden Karten in die Schachtel werfen und neue nachziehen.
Ein Monster, was nach Tokyo geht, erhält automatisch einen Ruhmespunkt. Hält sich die Kreatur dort, bis der Spieler wieder an die Reihe kommt, gibt es zu Beginn des eigenen Zuges zwei weitere Ruhmespunkte. In Tokyo selbst kann man allerdings nicht regenerieren und alle Herz-Symbole auf den Würfeln werden bei der Auswertung ignoriert.
Erhält das Monster in Tokyo einen Schaden durch Würfel, wird danach der Besitzer gefragt, ob er in Tokyo bleiben möchte. Will er die Stadt verlassen, muß der Angreifer dafür in die Stadt gehen. Er bekommt dafür dann aber einen Ruhmespunkt.
Sobald ein Spieler seinen letzten Lebenspunkt verloren hat, scheidet er aus der Partie aus.
Einige Karten haben besondere Funktionen, die Marker benötigen. Diese werden entsprechend aus dem Vorrat genommen, wenn die Karte erworben wird. Es gibt Karten, die verschaffen einem Spieler außerdem einen zusätzlichen Würfel oder eine höhere Anzahl an Lebenspunkten.
Spielende: Hat ein Spieler 20 Ruhmespunkte, endet die Partie. Sie ist vorzeitig vorbei, wenn nur noch ein Monster existiert.
Kommentar: In der Experten-Version für 5 oder 6 Spieler gibt es in Tokyo 2 Plätze, auf denen Monster stehen können. Das erste Monster geht dabei direkt in die Stadt. Sollte ein anderes Monster nun Schaden verursachen und der Spieler in der Stadt will diese nicht verlassen, dann geht die zweite
Kreatur auf den zweiten Platz und beide wüten nun gemeinsam. Jeder Außenstehende greift nun immer beide Monster dort an und beide dürfen sich jedes Mal entscheiden, die Stadt wieder zu verlassen oder zu bleiben.
Das Spiel fängt den Flair der japanischen Godzilla-Filme sehr schön ein und ist für alle Beteiligten immer ein großer Spaß. Der Grundmechanismus mit dem Würfeln ist ja aus dem Klassiker „Kniffel“ entlehnt, wurde aber ansprechend umgesetzt. Während man anfangs hofft, nicht nach Tokyo zu kommen und möglichst viele Siegpunkte durch Zahlenwerte zu erlangen, gerät dies nach und nach in den Hintergrund. Spätestens, wenn ein Spieler einmal viele Tatzen erzielt, beginnt die hemmungslose Zerstör-Orgie. Besonders schlimm wird dies, wenn das ausgerechnet das Monster in Tokyo macht und damit sämtliche Kontrahenten in arge Bedrängnis bringt. Denn Lebenspunkte zu generieren ist meistens gar nicht so leicht. Energie-Klötzchen sind auch wichtig, weil man dadurch besondere Fähigkeiten erwerben kann, die beim Überleben und Zerstören den entscheidenden Vorteil einbringen.
Eine Partie ist schnell gemacht und bedeutet viele Lacher, Anschuldigungen und gemeinsame Anstrengungen gegenüber dem Gegner in bzw. außerhalb von Tokyo. Selbst wenn ein Spieler ausscheiden muß, hat er nie Langeweile und amüsiert sich über mißlungene Würfe und Partner, die ebenfalls das Zeitliche segnen. Selbst in voller Besetzung schafft man es kaum, ein Viertel der vorhandenen Sonderkarten aufzudecken und zu bezahlen. Daher spielt sich jede Partie anders.
Die Regel erklärt die recht einfachen Spielregeln zwar alle, ist aber etwas bunt geraten und vom Layout her leicht gewöhnungsbedürftig. Einige Drehscheiben der Monster sind recht locker, so daß sich die Scheiben leicht verdrehen können. Hier muß man dann etwas nachhelfen und die Kunststoff-Niete fester reindrücken, um die Drehscheiben schwergängiger zu machen.
Fazit: Ein lustiger Spaß ohne besonderen Tiefgang.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist „King of Tokyo“ besonders ab 4 Personen ein kurzweiliges Vergnügen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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