Spieletest für das Spiel: KNOCK
OUT
Hersteller: TM-Spiele Preis: 45 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 1994 noch erhältlich: Nein Autor: Wolfgang Panning Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
2 Spielfiguren, 2 Wetttableaus, 30 Boxer-Karten, 60 Kampfkarten, 15 Wettchips,
1 Pokal, 1 Steak, 2 Startplättchen, 5 Lorbeerkränze, 3 Weltmeistergürtel,
Spielgeld, 4 Schuldurkunden, 5 Infokarten
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt einen Boxring. Darin befindet sich ein zentrales K.O-Feld,
von dem aus zwei Pfade mit jeweils sechs Feldern in zwei Ringecken führen.
Einige Felder haben dabei einen Zahlenwert. Die Boxerkarten zeigen zehn
verschiedene Boxer. Jeder Boxer hat drei Stufen, vom Amateur bis zum Champion.
Der Unterschied in den Stufen besteht dabei einerseits im Aussehen und
andererseits im Startgeld.
Die Spielfiguren sind große Holzpöppel
in zwei verschiedenen Farben. In den passenden Farben gibt es Wett-Tableaus
für den Herausforderer und den Verteidiger in einem Boxkampf. Jedes
Tableau hat dabei einige Wettfelder, auf denen Spieler auf den Ausgang
des Kampfes ihre Wetten plazieren können.
Die Kampfkarten bestehen aus 5 Sets mit jeweils
12 Karten pro Spielerfarbe. Sie haben Werte zwischen 1 und 5. Auch die
Wettchips gibt es in den Spielerfarben. Jeder Spieler hat ein Set mit zwei
Doppelmultiplikatoren und einem K.O-Aufdruck. Pokal, Steak, Startplättchen,
Lorbeerkränze und Weltmeistergürtel sind aus dicker bedruckter
Pappe.
Das Spielgeld ist in ausreichender Menge und
in unterschiedlichen Werten vorhanden. Die Schuldurkunden werden bei Verlusten
vor einem Spieler ausgelegt, um ihm dadurch wieder Geld zukommen zu lassen,
während die Infokarten den Spielablauf stichpunktartig zusammenfassen.
Das Material ist reichhaltig und füllt die
Box gut. Die Grafiken wurden sehr schön im Comic-Stil gezeichnet und
sehen lustig aus.
Ziel: Man versucht
als Boxmanager beim Wetten und bei Kämpfen möglichst viel Geld
zu scheffeln.
Zu Beginn erhält jeder Manager 12 Kampfkarten
einer Farbe und die dazugehörigen Wettchips. Mit einem Startkapital
von 100000 Geldeinheiten und einer Infokarte beginnt man das Spiel.
Die Spielfiguren kommen auf den Ring, der zwischen
die Spieler gelegt wird. Man erhält zwei Boxer mit jeweils drei Karten
zugeteilt, die der eigenen Spielfarbe entsprechen. Die Karten werden als
Stapel so ausgelegt, daß der „Profi" oben im Stapel liegt.
Das Spiel wird über eine Boxsaison gespielt.
Diese ist in mehrere Runden eingeteilt, wobei in jeder Runde ein Boxkampf
durchgeführt wird. Die Boxsaison endet, wenn kein Boxkampf mehr stattfinden
kann.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Abschnitte.
Im ersten Abschnitt geht es darum, eine Herausforderung auszusprechen.
Der aktive Spieler nimmt sich dazu das Tableau des Herausforderers und
legt auf das große Feld dort einen seiner beiden Boxer (alle drei
Karten kommen als Stapel auf das Tableau). Anschließend fordert er
einen Boxer eines Mitspielers heraus.
Keiner der beiden am Kampf beteiligten Boxer
durfte im vorhergehenden Kampf beteiligt sein. Der herausgeforderte Boxer
muß außerdem mindestens ein Startgeld in der Höhe des
eigenen Boxers haben und außerdem muß der Besitzer noch drei
Kampfkarten auf der Hand halten.
Der herausgeforderte Spieler nimmt dann das zweite
Tableau und plaziert seinen Boxer darauf.
Im zweiten Spielabschnitt beginnt das Training
der beiden Kontrahenten. Jeder sucht sich vier Kampfkarten aus, mit denen
er den Kampf beschreiten will. Hat man nur noch drei Kampfkarten, nimmt
man diese für den Boxkampf. Die verbliebenen Karten kommen einstweilen
verdeckt zur Seite.
Jetzt werden die Wetten abgeschlossen. Jeder
Spieler wettet dabei auf den Ausgang des Kampfes. Die Wetten werden in
drei Durchgängen durch Ablegen der Wettchips gemacht. Es beginnt der
Herausforderer vor dem Verteidiger. Beide müssen entweder eine Siegwette
oder eine K.O.-Wette anbieten. Anschließend legen die anderen Spieler
jeweils einen Chip aus. Im zweiten und dritten Durchgang beginnt wieder
der Herausforderer mit dem Auslegen eines Chips, bevor die anderen im Uhrzeigersinn
folgen.
Auf jedem Tableau gibt es vier Angebotsfelder
für Wetten und vier Annahmefelder. Wenn ein Spieler glaubt, daß
der Herausforderer gewinnt, legt man einen seiner Wettchips auf ein Angebotsfeld
des entsprechenden Tableaus. Die verschiedenen Angebotsfelder unterscheiden
sich in der Höhe des Einsatzes. Pro Feld ist nur ein Chip erlaubt.
Glaubt man, daß der Herausforderer verliert,
kann man eine gebotene Wette annehmen und seinen Chip auf die gegenüberliegende
Seite des Wettangebots plazieren. Es kann allerdings erst dann ein Chip
auf das Annahmefeld gelegt werden, wenn vorher bereits ein Wettangebot
plaziert wurde. Sind alle Chips gesetzt und Wettangebote bleiben ohne Annahmen,
setzt die Bank dagegen.
Es gibt drei verschiedene Wettarten. Die einfache
Siegwette mit dem angegebenen Einsatz wird durch einen eigenen Chip angegeben,
den man mit der unbedruckten Seite auf ein Tableau legt. Bei der doppelten
Siegwette wird der zweifache Betrag bei Gewinn oder Verlust fällig.
Dazu legt man einen Chip mit dem „x2"-Zeichen aus. Bei der K.O.-Wette hofft
der Bietende, daß der Gegenspieler auf die Bretter geschickt wird.
Im Erfolgsfall gibt es hier die dreifache Prämie. Zur Kennzeichnung
dieser Wettart plaziert man den Chip mit der K.O.-Seite nach oben auf einem
Angebots- bzw. Annahmefeld.
Nach dem Wetten kommt es zum eigentlichen Boxkampf.
Der Herausforderer bekommt die rote Figur und stellt sie in eine Ecke,
der Gegner nimmt den blauen Spielkegel und plaziert in der gegenüberliegenden
Ecke. In jeder Runde spielen beide zunächst ihrer ausgesuchten Handkarten
aus und legen sie verdeckt ab. Anschließend werden die Karten umgedreht
und miteinander verglichen.
Haben beide Spieler unterschiedliche Zahlenwerte
gespielt, muß sich der unterlegene Spieler mit seiner Figur so viele
Felder in Richtung Mitte bewegen, wie die Differenz der beiden Karten angibt.
Eine Ausnahme bildet dabei die Ziffer „1", mit der eine „5" geschlagen
werden kann. Bei einem Gleichstand passiert nichts.
Nach drei ausgespielten Karten endet die Partie.
Sie kann schon vorher enden, wenn eine Spielfigur auf das K.O.-Feld in
der Mitte der Laufleiste kommt. Alle ausgespielten Karten kommen in die
Schachtel zurück, nicht gespielte Karten landen wieder im Vorrat des
Spielers. Gab es keinen K.O., gewinnt der Spieler, dessen Figur weiter
vom Mittelfeld entfernt ist. Bei einem Gleichstand verliert der Herausforderer.
Der Sieger des Kampfes erhält das doppelte
Startgeld, der Verlierer immerhin das einfache Startgeld ausgezahlt. Außerdem
steigt der siegreiche Boxer um eine Stufe, während der Unterlegene
um eine Stufe abfällt (sofern dies durch die Boxer-Karten möglich
ist). Bei einem K.O. scheidet der Boxer aus dem Spiel aus und seine drei
Karten kommen in die Schachtel zurück. Der Gewinner erhält den
Pokal-Chip, der Verlierer das Steak. Diese beiden Marker werden auf die
Boxer gelegt und zeigen somit, welche Boxer bei der nächsten Herausforderung
nicht gewählt werden dürfen.
In der nun folgenden Phase werden die Wetten
ausgewertet. Haben zwei Spieler miteinander gewettet, zahlt der Verlierer
dem Gewinner die Summe, die auf dem Angebotsfeld angegeben ist (ggf. mit
Multiplikator). Bei einer Wette mit der Bank zahlt man den Betrag dort
ein, wenn man die Wette verloren hat oder erhält die Hälfte der
entsprechende Summe von dort ausbezahlt. Nach der Abrechnung erhalten die
Spieler ihre Chips zurück und die Boxer werden von den Tableaus genommen.
Die Tableaus wandern wieder in die Tischmitte zurück und der folgende
Spieler wird zum Herausforderer.
Wenn ein Spieler während der Partie einmal
kein Geld mehr hat, kann er sich von der Bank 50000 Geldeinheiten leihen
und bekommt dafür einen Schuldschein.
Spielende: Die Boxsaison
endet, wenn kein Spieler mehr eine Herausforderung aussprechen kann. Für
jede verbliebene Kampfkarte erhält ein Spieler 5000 Geldeinheiten.
Besitzt ein Spieler einen Schuldschein, muß er diesen jetzt mit 50000
Geldeinheiten abzahlen. Sieger wird der Manager mit dem meisten Geld.
Kommentar: In den
Profi-Regeln kommt es in einer zweiten Saison zu Titelkämpfen und
Boxer werden zu Superchampions. Ausgeschiedene Boxer sind in der zweiten
Saison wieder dabei. Weltmeistergürtel bringen zusätzliche Multiplikatoren
und sorgen so für noch höheres Startgeld. Hier starten die Spielfiguren
je nach Stärke auf verschiedenen Ausgangsfeldern im Boxring.
Das Spiel ist am Anfang wegen der Wettmöglichkeiten
gewöhnungsbedürftig, macht aber durchaus Spaß. Erst mit
voller Besetzung kommt jedoch ein richtiges Kampfgefühl auf und es
passiert häufiger, daß ein Boxpromoter gegen seinen eigenen
Schützling wettet und so einen Kampf auf nicht ganz „legale" Weise
zu entscheiden versucht.
Fazit: Kein schlechtes
Spiel aus der TM-Schmiede.
Wertung: Das Boxspiel
„Knock out" hat 4 Punkte verdient.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de