Spieletest für das Spiel : KOALITION
Hersteller: Salagames Preis: n.b. empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-8 Erscheinungsjahr: 1992 noch erhältlich: Nein Autor: Hartmut Witt Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 56 Politikerkarten,
12 Länderkarten, 16 Übersichtskarten, 1 Wertungsblock
Aufmachung: Die
Politikerkarten zeigen ein Portrait nebst Namen und die Parteizugehörigkeit
anhand eines Symbols. Dazu besitzt jede Karte einen Zahlenwert und mögliche
Koalitionspartner-Symbole. Pro Partei gibt es ferner eine x2-Karte, die
den Wert der Partei verdoppelt, sowie weitere Spezialkarten. Bei den Länderkarten
gibt es eine Tabelle für ein oder mehrere Spieler, die sich die zu
vergebenden Siegpunkte teilen müssen. Auf den Übersichtskarten
kann man die genaue Kartenverteilung bei den Politikerkarten und die zu
vergebenden Siegpunkte jedes Landes sehen. Der Wertungsblock dient zum
Notieren der Siegpunkte und bei der Ermittlung der erforderlichen Mehrheit
einer Wahl.
Ziel: Jeder Spieler
erhält zwei Übersichtskarten. Dann mischt man die Länderkarten
und legt sie als verdeckten Stapel in die Tischmitte. Die Politikerkarten
werden gründlich gemischt und anschließend je nach Spielerzahl
größtenteils verteilt. Das Spiel endet, wenn in allen 12 Ländern
eine Wahl abgehalten wurde.
Zunächst wird das neue Wahlland aufgedeckt.
Anschließend spielen die Spieler reihum (beginnend mit dem Spieler,
der in der vorhergehenden Runde die meisten Punkte bekommen hat) eine Karte
offen vor sich aus. Danach folgt sofort die zweite Spielrunde und jeder
spielt eine zweite Karte und legt sie zur ersten.
Die "x2"-Karte erhält den Wert aller ausliegenden
Politikerkarten der gleichen Partei. Der Politiker "Gaudino Colorino" hat
keine Parteizugehörigkeit. Wird er gespielt, muß sich der betreffende
Spieler sofort entscheiden, welcher Partei die Figur angehört.
Mit der "Rücktritt"-Karte wird die höchste
ausliegende Karte auf einen Ablagestapel gelegt und ist aus dem Spiel.
Bei gleichhohen Karten kann der Ausspieler des Rücktritts sich eine
Karte aussuchen, die in die Ablage kommt.
Im nächsten Schritt werden die Stimmen der
ausliegenden Parteien zusammengezählt und auf dem Zettel in der Spalte
des Wahllandes notiert. Aus der Gesamtzahl der Stimmen wird dann die absolute
Mehrheit errechnet (50% aller Stimmen plus 1).
Hat eine Partei die erforderliche Anzahl, ist
die Wahl bereits vorbei. Ansonsten wird für jede beteiligte Partei
der Parteivorsitzende ermittelt. Dieser hat in der Parteifarbe die höchste
Summe an Stimmen ausgelegt. Gibt es hier einen Gleichstand, wird derjenige
zum Vorsitzenden, der den höchsten Einzelwert ausliegen hat. Die Vorsitzenden
jeder Partei können nun Koalitionen bilden. Dabei muß man jedoch
beachten, daß nicht jede Partei mit jeder anderen koalieren kann.
Findet sich kein Bündnis, muß jeder seine Handkarten wieder
aufnehmen und es findet eine Neuwahl statt.
Kommt jedoch ein Bündnis aus zwei oder mehr
Parteien zustande, erhalten die Spieler, die Karten der Parteien ausgespielt
haben, Siegpunkte. Dazu schaut man zunächst, wieviele Spieler an der
Koalition oder dem Sieg einer Partei beteiligt sind. Danach ermittelt man
unter diesen Spielern die Reihenfolge für die Punktvergabe. Derjenige,
der am meisten Stimmen beigesteuert hat, erhält die Punkte für
den ersten Platz, die weiteren Spieler folgen. Bei Gleichstand entscheidet
auch hier der höhere Einzelwert bzw. die Spezialkarte (x2).
Hat ein Spieler bei einer Koalition zwei Karten
mit verschiedenen Koalitionsparteien ausgelegt, muß er sich für
eine Karte bei der Wertung entscheiden. Die erreichten Siegpunkte werden
beim Spieler in der entsprechenden Parteispalte notiert und ggf. addiert,
wenn sich dort bereits Werte aus vorangegangenen Runden befinden.
Abschließend kommen alle ausgespielten
Karten auf den Ablagestapel und eine neue Runde beginnt. Sind alle bis
auf eine Handkarte gespielt, werden sämtliche Politikerkarten neu
gemischt und gemäß einer Tabelle neu ausgegeben.
Nach Abschluß der zwölften Wahl erfolgt
die Feststellung der Bonuspunkte. Zunächst ermittelt man bei jeder
Partei den Spieler, der dort am meisten Siegpunkte erreichen konnte. Dann
wird die Anzahl an Siegpunkten der Reihe nach sortiert und derjenige mit
dem höchsten Einzelwert erhält 7 Bonuspunkte. Bei den restlichen
Werten wird jeweils immer ein Bonuspunkt weniger vergeben.
Spielende: Es gewinnt
der Spieler, der nach der Verrechnung der Bonuspunkte und der Siegpunkte
die höchste Gesamtsumme besitzt.
Kommentar: "Koalition"
ist ohne Zweifel ein nettes Kartenspiel und macht auch Spaß, doch
gibt es kleine Unstimmigkeiten bei der Verhandlung von Koalitionen. Laut
Regel soll dies gleichzeitig geschehen, aber die Spieler haben erst dann
die Möglichkeit der Verhandlung, wenn der Schreiber des Spiels die
Mehrheiten aufgeschrieben und verkündet hat. Dadurch besitzt dieser
Spieler unfaire Vorteile. Eine Planung des Spiels scheint trotz der Übersichtskarten
schwierig, weil vor allem die Bonusrunde noch sehr viel an der Spielreihenfolge
ändert.
Fazit: Ein in unseren
Augen glücksbetontes Kartenspiel rund um die Politik.
Wertung: Trotz der
beschränkten Einflußmöglichkeiten mochten unsere Spieler
das Spiel und gaben ihm 4 Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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