Spieletest für das Spiel: KÖNIG
DER ELFEN
Hersteller: Amigo Preis: 20 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Ja Autor: Alan R. Moon Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!
Ausstattung: 26 Ortskarten,
64 Reisekarten, 30 Aktionskarten, 75 Münzen, 24 Wappen, 1 Drachenfigur
Aufmachung: Die
Grafiken ähneln dem Spiel des Jahres 1998 „Elfenland" recht stark
und sind gut gezeichnet. Die Ortskarten werden waagerecht ausgelegt und
zeigen eine von sechs verschiedenen Landschaftstypen. Am Rand befindet
sich jeweils ein Zahlenwert, der die Höhe der Einnahmen beim Besuch
der Landschaft angibt. Die Reisekarten braucht man, um die einzelnen Orte
besuchen zu können. Sie zeigen immer ein Fortbewegungsmittel und am
Rand die Landschaften, die man damit bereisen kann. Zudem sieht man anhand
der Grafiken, wie viele Karten des gleichen Typs man für die Geländearten
braucht. Die Sonderkarten zeigen bestimmte Ereignisse, die ein Spieler
durch Ausspielen aktiviert. Bei den Münzen handelt es sich um Pappchips
in diversen Größen und Stückelungen. Die Wappen dienen
zum Kennzeichnen bestimmter ausgespielter Karten. Für jeden Spieler
gibt es einen Satz aus vier Wappenchips. Die Drachenfigur dient als Markierung
des aktuellen Startspielers.
Ziel: Als erstes
werden alle Spielkarten gut gemischt und als verdeckter Stapel bereitgelegt.
Jeder erhält die vier Wappen einer Farbe und legt sie vor sich ab.
Dazu gibt es für jeden Mitspieler Geldstücke im Wert von 12 Talern.
Der jüngste Spieler bekommt die Drachenfigur und wird Startspieler.
Die Anzahl der Spielrunden hängt von der Spielerzahl ab.
In der ersten Phase des Spiels erhalten alle
Spieler acht Handkarten. Nur in der ersten Runde gibt es für jeden
Spieler zehn Karten auf die Hand.
Phase 2 beschäftigt sich mit der Planung
der Reise. Ein Spieler kann in seinem Zug entweder eine Ortskarte spielen,
drei Karten vom Ziehstapel nehmen und danach vier abwerfen, eine Karte
kaufen, eine Gold-, Dieb- oder Hinderniskarte spielen, einen Ort schließen,
passen oder „Keine Ortskarte" ansagen.
Eine Ortskarte wird in das eigene Elfenreich
oder das eines Mitspielers gelegt. Jeder Spieler kann bis zu zwei Ortskarten
vor sich liegen haben. Die zuerst gelegte Ortskarte kommt an die rechte
Seite des Spielers, die zweite Ortskarte links daneben. Im Verlauf des
Spiels entsteht so ein Rundkurs aus Orten, die die Spieler nacheinander
besuchen können.
Als zweite Aktion kann ein Spieler drei Handkarten
vom verdeckten Stapel ziehen und anschließend vier beliebige Handkarten
abwerfen. Die Mitspieler dürfen die abgeworfenen Karten sehen.
Alternativ kann ein Spieler auch eine Karte kaufen.
In einer Spielrunde darf dies maximal dreimal geschehen. Die erste gekaufte
Karte kostet 1 Taler, die nächste 2 Taler und die dritte schließlich
drei Taler. Damit man weiß, daß ein Spieler bereits Karten
erworben hat, wird das bezahlte Geld zunächst verdeckt vor ihm abgelegt.
Eine andere Möglichkeit ist das Spielen
einer Diebes-, Gold- oder Hinderniskarte. Von jedem dieser Kartentypen
darf sich maximal eine Karte neben einer Ortskarte befinden. Die Karte
wird zusätzlich mit einem eigenen Wappen markiert. Seemonster dürfen
nur an Orte mit Wasser gelegt werden, Baumstämme niemals an Orte mit
Wasser. Hat ein Spieler bereits seine vier Wappen verbraucht, kann er keine
weitere dieser Karten spielen.
Hat man in seinem Elfenreich einen Ort, mit dem
man nichts anfangen kann, ist es möglich, den Ort zu schließen.
Die Schließung der Ortskarte kostet 2 Taler, jede Gold-, Dieb- oder
Hinderniskarte erhöht den Wert um 1 Taler. Die entsprechenden Wappen
erhalten die Spieler dann wieder. Orte in fremden Reichen können nicht
geschlossen werden.
Eine weitere Alternative ist das Passen. Wenn
alle Spieler nacheinander gepaßt haben, endet diese Phase im Spiel.
Passen darf ein Spieler nur, wenn er mindestens eine Ortskarte in seinem
Elfenreich liegen hat.
Hat ein Spieler weder in seinem Königreich,
noch auf der Hand eine Ortskarte, dann sagt er „Keine Ortskarte!". Seine
Handkarten werden dann zur Kontrolle offenbart. Nun kann er aus dem Zugstapel
eine beliebige Ortskarte heraussuchen und auf die Hand nehmen. Dafür
muß er dann eine andere Handkarte abwerfen. Der Zugstapel wird natürlich
neu gemischt.
Nachdem alle Spieler reihum hintereinander gepaßt
haben, beginnt die dritte Phase, bei der die Spieler nacheinander die verschiedenen
Orte bereisen. Man beginnt dabei immer in seinem Elfenreich am rechten
Ort. Um den Ort zu betreten, muß man entsprechende Reisekarten in
der richtigen Anzahl abgeben können. Die Reise verläuft im Uhrzeigersinn
zur (vielleicht) ausliegenden zweiten Ortskarte im eigenen Reich, bevor
man dann weiter zum linken Nachbarn reist. Auf der Reise darf kein Ort
übersprungen werden. Hat ein Spieler alle Orte besucht, kann er die
Orte ein zweites Mal besuchen, wenn er die passenden Karten besitzt.
Für jeden besuchten Ort gibt es Goldmünzen
entsprechend dem Kartenwert der Ortskarte. Liegt eine eigene Goldkarte
an diesem Ort, verdoppelt sich der Ertrag. Bei einem Hindernis muß
der Spieler eine zusätzliche Karte der gleichen Art auslegen, um in
den Ort zu kommen. Liegt eine Diebeskarte an einem Ort, erhält der
Spieler, der diese Karte ausgespielt hat, zwei Taler vom aktiven Spieler.
Ein Schutz bietet die Karte „Leibwache". Damit
wird ein Hindernis oder ein Dieb für den ausspielenden Spieler neutralisiert.
Die Karte kommt nach der Verwendung aus dem Spiel.
Mit der Karte „Richtungswechsel" kann man die
Zugrichtung während der Reise einmal ändern. Anschließend
kommt die Karte auf den Ablagestapel.
Schafft es ein Spieler, in einer Runde alle ausgespielten
Orte komplett zu besuchen, erhält er einen Bonus von 10 Talern.
Die letzte Spielphase beschäftigt sich mit
den Vorbereitungen für die neue Runde. Die ausgespielten Wappen kommen
zu ihren Besitzern zurück, alle ausgespielten Karten wandern auf den
Ablagestapel. Der Startspieler wechselt und erhält die Drachenfigur,
während ein weiterer Spieler alle Karten im Zug- und Ablagestapel
mischt.
Spielende: Wenn
die erforderliche Rundenanzahl beendet wurde, zählt jeder Spieler
seine Taler. Es gewinnt der reichste Spieler.
Kommentar: „König
der Elfen" spielt sich fast wie das Brettspiel. Es ist ganz nett gemacht,
braucht aber mindestens vier Personen, um einigermaßen spannend zu
sein. Die 2-Personen-Variante funktioniert, macht aber keinen großen
Spaß. Wer das Spiel des Jahres in kompakter Form ein wenig schneller
spielen möchte, erhält mit „König der Elfen" ein nettes
Spiel. Im Vergleich zum großen Spiel bietet das Kartenspiel mehr
Aktionsmöglichkeiten.
Fazit: Eine gute
Alternative zum Brettspiel „Elfenland".
Wertung: Ich gebe
dem Kartenspiel so gerade 5 Punkte. Es ist spieltechnisch nichts umwerfend
neues, aber das Kartenspiel funktioniert ab vier Spielern recht gut und
flüssig.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de