Spieletest für das Spiel : KOHLE,
KIES & KNETE
Hersteller: Schmidt Preis: 40 DM empf.Alter: 12-88 Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1994 noch erhältlich: Nein Autor: Sid Sackson Besonderheit: Kategorie: Verhandlungsspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
6 Investor-Karten, 98 Einflußkarten, 15 Dealkarten, 1 Dollarzeichen,
1 Würfel, Spielgeld.
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt einen Kreis mit 16 Feldern, auf denen Deals abgewickelt
werden können. Auf jedem Feld stehen die zu holenden Gewinnanteile
(3-6) und welche Investor- und Clankarten hierzu benötigt werden.
Wieviel ein Anteil wert ist, wird durch Dealkarten angezeigt. Die Investor-Karten
zeigen die 6 Familienoberhäupter, die 98 Einflußkarten zeigen
deren Familienmitglieder und andere Spezialkarten. Das Spielgeld sieht
recht einfach aus, weiß aber durchaus zu gefallen. Die Grafiken der
Karten und des Spielplanes sind sehr gut gelungen. Das Dollarzeichen markiert
das aktuelle Deal-Feld und ist aus Holz.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, möglichst viele Deals zu machen. Zu Beginn erhält jeder
Spieler eine Investorkarte und legt diese offen vor sich auf den Tisch.
Überzählige Karten werden neben dem Spielplan ausgelegt und spielen
mit. Die restlichen Karten werden gut gemischt und an jeden Spieler fünf
verteilt. Der Rest bleibt als Haufen neben dem Spielplan. Die Dealkarten
werden sortiert und als Stapel in die Mitte des Spieles gelegt. Man beginnt
zuerst mit Karten, deren Gewinnanteil niedrig ist und steigert sich im
Laufe des Spieles dann. Das Dollarzeichen wird auf ein beliebiges Feld
gesetzt. Dann beginnt ein Spieler.
Dieser kann entweder den angebotenen Deal machen
oder er würfelt und setzt das Dollarzeichen auf ein neues Feld. Bereits
abgelegte Dealkarten auf den Feldern werden übersprungen und zählen
nicht. Auf dem neuen Spielfeld hat man dann wieder die Wahl, den Deal zu
machen oder drei Karten vom Haufen zu ziehen.
Will man nun den Deal machen, so tritt man in
Verhandlungen mit Spielern über den Deal, auf dem das Dollarzeichen
steht. Man muß versuchen, die dort angegebenen Familien als Karten
auszuspielen, entweder mit den Investorkarten oder mit den Karten auf der
Hand. Fehlende Mitglieder kommen also aus der eigenen Kartenhand oder von
Mitspielern, denen man dann natürlich etwas vom Gewinn abtreten muß.
Während der Verhandlungsphase kann jeder Spieler aktiv sein, Verhandlungsangebote
unterbreiten oder Einflußkarten (die sich auch in den Handkarten
befinden) ausspielen.
Solche Einflußkarten schicken z.B. Clanmitglieder
auf Reisen, so daß sie nicht mehr als Verhandlungsbasis dienen (eine
Clankarte wird aus dem Spiel genommen, eine Investor-Karte bleibt im Spiel).
Andere Karten sorgen für die Abwerbung eines Investors, der zu den
eigenen Investor-Karten geht und Boss-Karten sagen den Spielern, daß
hier ein neuer Spielleiter ist, mit dem jetzt verhandelt werden muß.
Durch solche Karten kann man sich nur mit einer "Abgelehnt!"-Karte schützen.
Kein Spieler darf mehr als 12 Einflußkarten besitzen.
Sobald ein Spieler alle Investoren (Investor-Karten
und Clan-Karten der erforderlichen Familien) hat, ist der Deal perfekt.
Die eingesetzten Clan-Karten kommen auf einen Ablagestapel. Die oberste
Dealkarte wird genommen und auf das entsprechende Feld gelegt. Die Gewinnanteile
werden von der Bank ausbezahlt und danach erfolgt die Bezahlung anderer
Personen, die beim Deal beteiligt waren.
Gelingt es nicht, einen Deal perfekt zu machen,
so werden die Verhandlungen als gescheitert betrachtet. Ausgespielte Clankarten
kommen wieder auf die Hände der Besitzer, solange keine "Auf-Reisen"-Karte
für sie ausgespielt wurde. Jetzt ist der nächste Spieler dran.
Spielende: Sobald
der zehnte Deal perfekt ist, würfelt man nach jedem Deal, ob weitergespielt
wird. Fällt eine der Zahlen, die auf der Dealkarte steht, endet das
Spiel. Sieger wird der Spieler mit der höchsten Geldsumme.
Kommentar: Ein wirklich
gutes Verhandlungsspiel hat uns Sid Sackson hier geliefert, was das Schmidt-Siegel
"Bestseller-Autoren-Spiele" verdient hat. Es macht Spaß, sich in
Verhandlungen mit Mitspielern zu winden und kurz vor einer Einigung zu
stehen und dann durch gemeines Ausspielen von Karten wieder von Vorne anzufangen
und dann womöglich noch mit einem anderen Spieler verhandeln zu müssen.
Der variable Schluß ermöglicht es auch schlechteren Spielern
noch aufzuholen.
Fazit: Wer gerne
Verhandlungen führt und anderen die Suppe versalzen will, muß
dieses Spiel einfach haben. Selten hat man bei einem Spiel dieser Art so
viel Spaß.
Wertung: Ich gebe
dem Spiel 6 Punkte. Da Schmidt das Spiel z.Z. aus dem Programm genommen
hat, sollte es man sich beeilen, um noch ein Exemplar zu ergattern.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de