Spieletest für das Spiel: KOLEJKA
Hersteller: Huch & Friends
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 12-
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Karol Madaj
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2015
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Kolejka-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Huch & Friends recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Lieferwagen-Tableau, 30 Spielfiguren, 50 Aktionskarten, 5 Einkaufszettel, 60 Warenkarten, 15 Lieferkarten, 5 Übersichten, 1 Startspieler-Stein, 1 Marktfrau
Aufmachung: Der Spielplan zeigt fünf Geschäfte und einen Schwarzmarkt. Vor jedem dieser Orte befindet sich eine Reihe von Feldern, auf denen Spielfiguren in einer Warteschlange stehen können. Der Schwarzmarkt besitzt fünf Ablageplätze für Waren, die man dort erwerben kann.
Auf dem Lieferwagen-Tableau befinden sich die noch nicht ausgelieferten Warenkarten. Auch hier gibt es für jede Warensorte einen eigenen LKW.
Als Spielfiguren dienen kleine Holzfiguren in unterschiedlichen Farben. Außerdem gibt es noch eine neutrale Farbe, die die Spieler stören soll.
Jeder Spieler hat einen identischen Satz an Aktionskarten, mit denen er die Reihenfolge in den Warteschlangen und das Warenangebot manipulieren kann.
Die Einkaufszettel zeigen, welche Waren der Spieler für den Sieg sammeln muss. Es gibt fünf verschiedene Warensorten. Auf den Lieferkarten ist angegeben, welche Menge einer Ware in der aktuellen Runde bei den Geschäften angeliefert wird.
Die Übersichten für die Spieler zeigen schematisch den Ablauf einer Spielrunde. Beim Startspielerstein handelt es sich um einen kleinen Holzzylinder, während die Marktfrau aus Holz zumindest etwas modelliert wurde.
Ziel: Jeder Spieler versucht, die Waren seines Einkaufzettels mit seinen Familienmitgliedern möglichst schnell zu sammeln.
Vor dem Spiel nimmt sich jeder die Figuren einer Farbe und die passenden Aktionskarten. Man mischt die Lieferkarten, nachdem man eventuell in Abhängigkeit von der Spielerzahl einige aussortiert hat, und legt sie bereit. Die Warenkarten werden nach Warenart sortiert und auf das Lieferwagen-Tableau gelegt. Auch hier kommen je nach Spielerzahl einige Karten beiseite. Jeweils eine Karte jeder Warengruppe kommt auf die Schwarzmarkt-Felder. Auf das erste Schwarzmarkt-Feld stellt man zusätzlich die Marktfrau.
Wenn jeder drei Aktionskarten von seinem persönlichen Stapel genommen hat, bekommt man einen der Einkaufszettel zugelost. Die höchste Ziffer auf dem Einkaufszettel bestimmt den Startspieler. Reihum setzen die Spieler dann ihre Figuren einzeln vor die einzelnen Läden. Als letztes wird jeweils eine neutrale Figur an jedes Geschäft gestellt.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen. Als erstes werden dabei Figuren der Spieler eingesetzt, die sich neben dem Spielplan befinden. Reihum setzen die Spieler gemäß der aktuellen Spielreihenfolge immer eine ihrer Figuren an das Ende einer Warteschlange vor ein Geschäft oder den Schwarzmarkt.
In der zweiten Phase gibt es neue Waren. Dazu deckt man einige Karten des Lieferstapels auf und legt dann die abgebildete Anzahl an Warenkarten vom Lieferwagen-Tableau in die Geschäfte.
In der Hauptphase dürfen die Spieler, beginnend mit dem Startspieler und dann reihum, eine Aktionskarte spielen oder passen. Wer passt, darf in dieser Phase nicht mehr einsteigen.
Eine Aktionskarte muss ausgeführt werden. Sie wandert danach auf einen gemeinsamen Ablagestapel. Über die Aktionskarten werden Positionen von Figuren vertauscht oder Warenkarten bewegt bzw. in der Anzahl verändert. Die Phase endet, wenn niemand mehr Aktionskarten spielen kann oder will.
Die vierte Phase behandelt die Ladenöffnungen. Jeder Laden mit Ware öffnet seine Türen und das vorderste Familienmitglied darf sich eine Warenkarte aus dem Geschäft nehmen. Die Figur geht anschließend aus der Schlange und wird neben dem Spielplan abgestellt. Sollte eine neutrale Figur eine Karte ergattern, kommt diese auf den Schwarzmarkt zu den anderen Warenkarten der gleichen Art. Die neutrale Figur geht sofort wieder an das Ende der Warteschlange.
Phase 5 beschäftigt sich mit dem Schwarzmarkt. Entsprechend der Reihenfolge dort dürfen die Spieler beliebig oft zwei Waren gegen eine Ware des Schwarzmarktes tauschen. Die Warensorte, an der die Marktfrau steht, kostet sogar nur eine Ware im Tausch. Ein Spieler darf auf das Tauschen verzichten und seine Figur stehen lassen.
In der letzten Phase kommen die Lieferkarten beiseite. Sollte auf einigen Läden eine Inventur-Aktionskarte liegen, wird diese ebenfalls abgeräumt. Die Marktfrau bewegt sich zum nächsten Abschnitt des Schwarzmarktes und man gibt den Startspielerstein weiter. Schließlich füllt jeder seine Kartenhand auf drei Aktionskarten auf.
Am Ende der fünften Runde endet ein Durchgang. Nun werden alle Lieferkarten neu gemischt und bereitgelegt. Man sortiert die gespielten Aktionskarten und gibt sie den Spielern zurück, die sie mischen und unter ihren Nachziehstapel legen. Die Marktfrau wandert wieder zum ersten Feld des Schwarzmarktes zurück und beginnt ihre Reise wieder von dort aus.
Spielende: Hat ein Spieler seinen Einkaufszettel komplett, endet das Spiel. Es kann auch vorbei sein, wenn es nur noch Waren auf dem Schwarzmarkt gibt. Dann gewinnt der Spieler, dem am wenigsten Waren fehlen.
Kommentar: „Kolejka“ ist ein recht einfach gehaltenes Familienspiel, wenn man einmal den Hintergrund der Geschichte zum Spiel außen vor lässt. Die Spielrunden dauern in der Regel nicht sehr lang und eine Partie kann durchaus auch in einer Stunde beendet werden. Die Spieler müssen dabei jedoch ein gehöriges Maß an Toleranz bzw. Frustabbau mitbringen, denn durch die Aktionskarten kann die Reihenfolge in einer Warteschlange ganz unkalkulierbar verändert werden. Allenfalls die beiden letzten Spieler, die noch Aktionskarten spielen können, haben einen gewissen Einfluss auf das Geschehen. Der Schwarzmarkt ist also nicht zu unterschätzen, wenn man Ware bekommt, die man eigentlich gar nicht (mehr) benötigt.
Das Material ist liebevoll illustriert und die Spielanleitung bietet eine schöne historische Zusammenfassung über die Versorgungssituation der Bevölkerung von Polen nach dem zweiten Weltkrieg. Die Schachtel ist allerdings aufgrund des Materials ein wenig zu groß geraten.
Fazit: Für Familienspieler, denen Willkür im Spiel nichts ausmacht, kann „Kolejka“ sehr spaßig sein.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten polarisiert das Spiel in unseren Testgruppen sehr stark und sollte daher probegespielt werden, bevor man einen Kauf erwägt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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