Spieletest für das Spiel : KRONE
VON ALBA
Hersteller: Verlag für S & SF-Spiele Preis: n.b. empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 1989 noch erhältlich: Nein Autor: Glenn Rahman, Kenneth Rahman Besonderheit: Kategorie: Das besondere Spiel |
Ausstattung: 11 Karten
"Mitglieder des Königshauses", 36 Adlige-Karten, 120 Aktionskarten,
36 Personenmarken, 24 Gelegenheitsmarken, 12 Ämtermarken, 30 Titelmarken,
6 Spielpläne, 1 roter Würfel, 1 weißer Würfel, 1 Block
Aufmachung: Das
Spiel ist die deutsche Ausgabe von "Down with the King" von Avalon Hill.
Das Material besteht nur aus Papier. Die Gesichter der Adligen und der
Mitglieder des Königshauses sind gut gezeichnet, ansonsten sieht man
nur auf den Aktionskarten noch ein paar Grafiken. Für die obligatorischen
Marken aus Pappe braucht man einige Tassen oder Stoffbeutel, die dem Spiel
nicht beigegeben wurden. Auf jeder Karte des Königshauses befindet
sich ein Umsturzwert, ein Rang, und ein Sterbewurf. Bei den Adligenkarten
hat man neben einer Identifikationsnummer (identisch mit einer Personenmarke)
einen Rang, eine Fähigkeit und einen Duellwert. Bei den Frauen gibt
es anstatt einer Fähigkeit und einem Duellwert eine Zahl, die über
die Verführungskunst entscheidet.
Die Aktionskarten dienen als Ereigniskarten im
Spiel und haben vielfältige Funktionen. Die Personenmarken dienen
zur Identifikation von Adligen, die Gelegenheitsmarker geben in einem Spielzug
eine mögliche Aktion vor und die Ämtermarken zeigen an, welcher
Adlige welche Position im Staat zur Zeit übernimmt. Wenn man in einem
Rang aufsteigt, so wird dies mit einer Titelmarke angezeigt, die über
den normalen Rang der Karte gelegt wird.
Jeder Spieler erhält einen eigenen Spielplan,
auf dem das Königreich Alba nebst seinen Nachbarländern verzeichnet
ist, auf dem Prestige und Einfluß angezeigt wird und wo es einige
Tabellen und Hilfestellungen zum Spiel gibt. Das ganze Spiel basiert auf
Würfeln, von denen der rote Würfel meist die Zehnerstelle vorgibt.
Auf dem Block werden Modifikatoren und politische Probleme notiert, die
über mehrere Runden anhalten.
Ziel: Vor dem Spiel
mischt man bestimmte Adlige und jeder Spieler zieht sich hiervon seine
Adelsperson, die er von nun an verkörpert. Diese kommt auf den eigenen
Spielplan, zusammen mit Markern, die die Prestige- und Einflußwerte
anzeigen. Die Personenmarker der Personen werden herausgesucht und auf
die Karten gelegt, der Rest kommt in eine Tasse und wird durchgemischt.
Die Gelegenheitsmarker kommen in eine zweite Tasse. Titelmarker und Ämtermarken
kommen neben einen Spielplan und bleiben somit griffbereit. Jeder Spieler
bekommt eine "Nieder mit dem König"-Karte und neun weitere Ereigniskarten.
Nacheinander werden nun die Ämter verteilt,
wobei man von den Anfangs erwähnten Adligenkarten immer die oberste
aufdeckt und dieser Karte eines der Ämter zuteilt. Der König
und die Königin kommen neben die Minister in die Mitte zwischen die
Spieler, die restlichen Karten der königlichen Familie werden in der
Thronreihenfolge gestapelt. Nun würfelt man noch mit beiden Würfeln
die aktuelle Unterstützung des Königs durch das Volk aus. Abschließend
einigt man sich auf einen Startspieler.
Das Spiel läuft in Runden ab. Zu Beginn
einer Runde gibt es vier Phasen, danach folgen die Züge der einzelnen
Spieler. Während des Spieles können die Mitspieler Absprachen
machen, die jedoch nicht eingehalten werden müssen. Zu Beginn einer
Runde würfeln alle Spieler mit beiden Würfeln. Der Spieler, der
das höchste Ergebnis erzielt, ist der Startspieler dieser Runde. Er
leitet die einzelnen Phasen des Spiels.
Im zweiten Schritt werden freie Ämter vergeben.
Dazu werden die Ämter nacheinander angeboten und die Spieler können
sich diese erwerben, wenn sie drei Einfluß-Punkte bezahlen. Jede
Person, deren Namen auf einer Karte steht, kann nur ein Amt bekleiden.
Findet sich niemand, so würfelt der Startspieler einen Identifikationswurf
(roter Würfel wird zur Zehner-Stelle) und diese Person bekleidet das
Amt, wenn sie nicht bereits eines hat oder tot ist. Sind alle Ämter
besetzt, so entfällt diese Aktion.
Der dritte Teil besteht in der Bewältigung
politischer Probleme. Auf einer Tabelle stehen die Probleme und die Minister,
die für die Lösung verantwortlich sind. Diese würfeln dann
(oder lassen den Wurf absichtlich ausfallen), um das Problem ggf. zu beseitigen.
Einige Personen können den Wurf positiv oder negativ beeinflußen.
Versagt ein Minister drei Runden lang, so wird er entlassen und das Amt
steht in einer späteren Runde zur Verfügung. Bei der Lösung
eines Problems steigt das Ansehen des Königs um 10 Punkte, bei einem
Fehlversuch sinkt es um 5 Punkte.
Die vierte Aktion ist das Auswürfeln eines
Ereignisses. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten (Tod im Königshaus,
Hungersnot, Intrigen, Hofball, Politische Probleme, Skandal, Pest).
Nach den vier allgemeinen Aktionen sind, beginnend
mit dem Startspieler, die Mitspieler nacheinander an der Reihe. Man zieht
eine Personenmarke, eine Gelegenheitsmarke und eine Ereigniskarte. Nun
hat man im Normalfall zwei Aktionen zur Auswahl, eine bestimmte Gelegenheitsmarke
erweitert dies auf drei Aktionen in einer Runde. Man hat insgesamt 19 verschiedene
Möglichkeiten, von denen man sich verschiedene aussuchen muß,
die man durchführen will. Manche bringen einem Einfluß- oder
Prestige-Punkte, andere stören Mitspieler oder erweitern die eigenen
Möglichkeiten und werben Personen an, die beim Umsturz des Königs
helfen. Abschließend kann ggf. noch das Staatsoberhaupt beraten werden,
wobei man dann das Würfelergebnis mit einer speziellen Tabelle vergleicht.
Dies kann zu weiterem Einfluß und Macht verhelfen.
Spielende: Das Spiel
endet, wenn man eine eigene königliche Person durch einen Umsturz
an die Macht gebracht hat und diese dort drei Runden lang halten kann.
Kommentar: "Krone
von Alba" ist sehr kompliziert und die Regeln wurden in dieser Beschreibung
nur angerissen, da eine komplette Aufzählung den Rahmen sprengen würde.
Das Original-Regelwerk besteht aus 32 Seiten, die mit vielen Tabellen ausgefüllt
sind. Hat man sich erst einmal durch die Regeln gekämpft, so erhält
man eine kleine Simulation, die durchaus Spaß macht. Leider ist die
Spieldauer bei 7 oder mehr Stunden, was viele Spieler abschrecken kann.
Gravierender ist leider noch die große Pause, die jeder Spieler hat,
wenn er seine Züge beendet und dann ca. 10 Minuten auf seinen nächsten
Zug warten muß. Mit mehr als 4 Personen sollte man das Spiel also
nicht beginnen. Positiv ist eine Kurzfassung der Regeln inkl. Tabellen
in einem zweiten Heftchen. So muß man sich die Tabellen nur noch
1-2 Mal kopieren, damit jeder Spieler nachlesen kann, was er würfeln
muß, damit er nicht in Ungnade fällt und aus dem Land Alba verwiesen
wird.
Fazit: Ein schweres
Spiel, welches allerdings auch Spaß macht.
Wertung: Ich gebe
dem Spiel 4 Punkte. Für die meisten Spieler wird das Spiel uninteressant
sein, wer jedoch einen Hang zu Simulationen hat, den könnte das Spiel
begeistern. Das Original "Down with the King" von Avalon Hill ist in den
USA ein Renner gewesen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de