Spieletest für das Spiel: LADYBOHN
Hersteller: Lookout Games Preis: 9 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 1-5 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Nein Autor: Uwe Rosenberg Besonderheit: Kategorie: Erweiterung zu Bohnanza |
Ausstattung: 32 Bohnenkarten,
1 Quotenfeld
Aufmachung: Die
Bohnenkarten haben wie beim Grundspiel auf der Rückseite einen Taler
abgedruckt. Jede Karte zeigt eine weibliche Bohne, zu der es im Grundspiel
die passenden männlichen Bohnen gibt. Zusätzlich gibt es eine
neue Bohnensorte, die nur aus weiblichen Bohnen besteht.
Jede Bohnensorte besitzt zwei Ziffern. Die erste
Zahl gibt an, wie viele männliche Bohnen dieser Sorte im Spiel sind,
während die zweite Ziffer die Anzahl der weiblichen Bohnenkarten dieser
Sorte beschreibt. Am unteren Rand findet man wie gewohnt den Bohnometer,
der angibt, bei wie vielen ausliegenden Bohnen dieser Sorte man Geld bei
der Ernte erhält.
Das Quotenfeld stellt ein besonderes drittes
Bohnenfeld dar. Es kann unter bestimmten Bedingungen umsonst herausgegeben
werden, allerdings kann man dort nur weibliche Bohnen anbauen.
Die Grafiken sind von der gewohnt guten Qualität
und auch bei den Karten braucht man keine Abstriche zu machen. Das Spiel
ist auf 2500 Exemplare limitiert.
Ziel: Wer nach drei
Durchgängen die meisten Bohnentaler besitzt, gewinnt das Spiel.
Zu Beginn werden die Bohnenfelder und das Quotenfeld
wie gewohnt an den Rand des Tisches gelegt. Die Bohnenkarten und die Karten
der Erweiterungen werden gründlich gemischt und als Zugstapel für
alle erreichbar abgelegt. Jeder Spieler erhält fünf Spielkarten
auf die Hand, deren Reihenfolge er nicht verändern darf. Zieht man
im Laufe des Spieles Karten nach, so kommen diese hinter die letzte Karte
auf der Hand. Ein Mischen der Handkarten ist nicht erlaubt!
Danach bildet man einen offenen Fächer mit
sechs Bohnenkarten und einen weiteren offenen Kartenfächer mit vier
Bohnenkarten vom Stapel. Diese Fächer dürfen während des
Spiels gegen die eigenen Handkarten eingetauscht werden. Schließlich
einigt man sich, wer die Partie beginnen darf.
Ist ein Spieler am Zug, so muß er folgende
Aktionen in festgelegter Reihenfolge durchführen: Bohnenkarte ausspielen,
Handeln und Schenken, Bohnen anbauen und schließlich Bohnenkarten
nachziehen.
Im ersten Schritt muß der Spieler seine
vorderste Bohnenkarte auf eines seiner Bohnenfelder ausspielen. Jeder Spieler
besitzt zwei imaginäre Bohnenfelder, auf denen Bohnen angebaut werden
können. Durch Abgabe von drei Münzen kann man sich ein drittes
Bohnenfeld kaufen und vor sich auslegen. Das erste gekaufte dritte Bohnenfeld
muß jedoch das Quotenfeld sein, sofern dieses sich noch im Pool befindet.
Hat der Spieler eine Karte ausgelegt, so darf
er eine weitere Karte auslegen, wenn er möchte. Dies muß allerdings
wieder seine vorderste Handkarte sein. Karten mit einer bereits ausliegenden
Bohnensorte werden versetzt übereinander gelegt. Pro Feld darf nur
eine Bohnensorte angebaut werden. Weibliche Bohnen werden wie männliche
Bohnen der gleichen Sorte behandelt.
Muß ein Spieler eine Karte auslegen, die
nicht bereits auf einem eigenen Feld liegt und hat der Spieler kein Bohnenfeld
frei, so kommt es zum Verkauf von Bohnen. Dies kann man natürlich
auch freiwillig in dieser Phase machen. Ein Bohnenfeld, auf dem nur eine
Karte liegt, darf jedoch nicht verkauft werden.
Die Anzahl der Bohnenkarten auf einem Feld zeigt
an, wieviel Münzen ein Spieler bekommt. Die Zahl ist auf dem Bohnometer
der obersten Karte einer Sorte abzulesen. Wenn eine weibliche Bohne als
oberste Karte ausliegt, ist der Verkaufskurs normalerweise besser. Man
dreht die entsprechenden Bohnenkarten von oben herab um, so daß sie
nun Münzen anzeigen und legt sie beiseite. Überzählige Bohnen
wandern auf den Ablagestapel. Liegt auf allen Feldern nur jeweils eine
Karte, so kann man sich die Bohnensorte aussuchen, die auf den Ablagestapel
kommt. Für eine einzelne Karte gibt es niemals einen Ertrag. Nach
einer Ernte darf man eine Rotation bei einem der verbliebenen Bohnenfelder
durchführen. Dabei wird die oberste Karte eines Bohnenfeldes genommen
und als unterste Karte wieder eingesteckt, um so eventuell verbaute weibliche
Bohnen wieder nach vorne zu befördern.
Die zweite Aktion besteht im Handeln und Schenken.
Man nimmt zwei Karten vom Ziehstapel und legt sie offen aus. Nun schaut
man zunächst, ob eine oder beide Bohnensorten als vorderste Karte
in einem der beiden Kartenfächer liegen. Ist dies der Fall, wird die
Karte auf die oberste Karte dieses Fächers gelegt. Anschließend
wird die hinterste Karte aus dem Fächer genommen und kann nun nach
den folgenden Regeln benutzt werden.
Die Karten darf der Spieler behalten, muß
sie allerdings auch sofort anbauen. Er kann sie jedoch auch teilweise oder
ganz zum Tausch anbieten. Zusätzlich darf er noch Karten aus seiner
Hand mitbieten. Die Mitspieler ihrerseits dürfen ebenfalls Angebote
geben, die natürlich Karten aus ihrer Hand zum Inhalt haben müssen.
Die Kartenhand darf nicht verändert werden, bis der Deal vonstatten
geht. Die angebotenen Karten wechseln dann ihren Besitzer und werden erst
einmal beiseite gelegt, bis die Verhandlungsrunde beendet ist. Wichtig
ist, daß die eingetauschten Karten nicht auf die Hand kommen, sondern
am Ende der Phase auf die eigenen Bohnenfelder gelegt werden.
Der aktive Spieler kann seine Bohnenkarte(n)
auch einem Mitspieler schenken, wenn dieser im Gegenzug dafür nichts
abgeben will. Ein Geschenk muß jedoch nicht angenommen werden.
Der dritte Spielzug besteht nun darin, daß
alle eingetauschten Karten sofort auf die Felder verteilt werden. Ist dies
nicht möglich, so muß man erneut Bohnen verkaufen, um Platz
für die neue Sorte zu schaffen. Abschließend ziehen der aktive
Spieler und alle Mitspieler eine Karte vom Stapel nach, die sie hinten
in die Kartenhand stecken.
Die Schminkbohnen stellen eine Besonderheit im
Spiel dar. Für sie gibt es keine männlichen Gegenstücke.
Bei der Ernte von drei Karten dieser Sorte erhält der Spieler ein
Bohnenfeld. Ist das Quotenfeld noch vorhanden, muß dieses zuerst
genommen werden. Gelingt es sogar, fünf Bohnen zu ernten, darf man
am Ende seines Zuges die Mitspieler zur Kasse bitten und von jedem einen
Bohnentaler einfordern. Nur Spieler, die selbst Schminkbohnen anbauen oder
kein Geld besitzen, werden verschont.
Jeder Spieler kann jederzeit das Spiel kurz unterbrechen,
um seine Kartenhand gegen einen der beiden Kartenfächer auszutauschen.
Dabei muß die Anzahl der Karten auf der Hand der Anzahl im Fächer
entsprechen. Wollen mehrere Personen gleichzeitig tauschen, darf zunächst
der aktive Spieler und danach die im Uhrzeigersinn folgenden Personen einen
Tausch durchführen.
Spielende: Ist der
Kartenstapel aufgebraucht, so werden die abgelegten Karten neu gemischt.
Ist der Aufnahmestapel zum dritten Mal leer, endet die Spielrunde. Die
Bohnenfelder werden nun sofort umgewandelt, die Handkarten sind nutzlos
und bringen keine Punkte. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Münzen.
Kommentar: Mit speziellen
Sonderregeln wird ein Spiel zu zweit oder alleine möglich.
Die neue Erweiterung bringt weitere Möglichkeiten
ins Spiel. Da die weiblichen Bohnen besser sind als ihre männlichen
Kollegen, lohnt sich deren Anbau besonders. Ärgerlich ist das Quotenfeld,
welches dafür sorgt, daß die Spieler normalerweise erst sehr
spät ein drittes Bohnenfeld erwerben wollen, um nicht eingeschränkt
zu sein. Die Tauschmöglichkeit mit einem Kartenfächer bringt
weitere Variationen ins Spiel, ist aber nicht immer einfach zu realisieren.
Ein genaues Abwägen ist hier vonnöten.
Fazit: Eine weiterer
guter Zusatz zum Kartenspiel.
Wertung: Mit gerade
5 Punkten können wir auch diese Erweiterung für Fans des Grundspiels
empfehlen. Leider ist die Schachtel beim Hersteller bereits ausverkauft.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de