Spieletest für das Spiel : LANG LEBE DER KÖNIG
Hersteller: FX Schmid
Preis: 40 DM
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 1997 
noch erhältlich: Nein
Autor: Günter Burkhardt 
Besonderheit: 
Kategorie: Würfelspiel 
Bewertungsbild Lang lebe der König-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 5 große Spielfiguren, 90 kleine Spielfiguren, 100 Spielkarten, 12 Startkarten, 2 gelbe Anzeiger, 5 Würfel
Aufmachung: Die Spieleschachtel ist für den Inhalt eigentlich zu groß ausgefallen, denn das Material ist recht klein geworden und verliert sich fast in der Schachtel. Der Plan zeigt eine alte Karte von England, die in verschiedene Gebiete eingeteilt ist. Auf jedem Gebiet befindet sich ein Zahlenwert von 2-4, welcher den Stimmenanteil des Landstrichs wiederspiegelt. Neben einem Kartenablagefeld findet man auf dem Spielplan noch eine Leiste zur Markierung von Bonusstimmen (1-15) und eine Schriftrolle zum Markieren der Ergebnisse beim Kampf (mit den Zahlenwerten 1-9 und 10-60 (in Zehnerschritten). Die Grafik des Spielplanes und des Restes ist als gut zu bezeichnen. Die Spielfiguren sind wie die gelben Anzeiger aus Holz und haben die Form eines sechseckigen Zylinders. Mit den großen Figuren bewegen sich die Spieler, die kleineren dienen lediglich als Hilfen zur Markierung des Landes und als Unterstützung beim Kampf. Die Spielkarten sind in drei unterschiedlich gestaffelte Zahlengrößen unterteilt (x1, x2, x3) und recht klein geworden. Als Würfel benutzt man normale Sechsseiter. Die Startkarten zeigen auf der einen Seite jeweils eine Startprovinz und auf der anderen Seite eine Zahl von 3-5. Diese Zahl gibt die Spieleranzahl im Spiel wieder, die relativen Startprovinzen sind also immer vorgegeben.
Ziel: Zu Beginn des Spieles erhält jeder Spieler die Spielfiguren seiner Farbe und eine Startkarte ausgelost, auf der sich seine Heimatprovinz befindet. Die große Spielfigur des Spielers und eine kleine Figur werden in das entsprechende Land gestellt, ein weiterer Vasall kommt auf die Bonusstimmenleiste an den unteren Rand. Anschließend werden an jeden Spieler 20 Einflußkarten in der Stückelung 12x X1, 7x X2 und 1x X3 verteilt, die restlichen Karten kommen aus dem Spiel. Zu guter Letzt legt man die Würfel neben den Spielplan und setzt die beiden gelben Marker an die Zählleiste für die Ergebnisse bei einem Kampf.
Ist man am Zug, setzt man seine Spielfigur in ein Nachbargebiet. Dabei gibt es drei Möglichkeiten: Handelt es sich um ein unbesetztes Gebiet, darf der Spieler sofort einen seiner Vasallen in diese Region setzen und auf Wunsch weitere nachwürfeln. Beim Nachwürfeln bezahlt man mit einer seiner Einflußkarten und würfelt dann mit einem Würfel. Bei einem Ergebnis von 3-6 wird nun ein neuer Höfling in das Land gesetzt, ansonsten hat man Pech gehabt. Man darf beliebig oft nachwürfeln, längstens jedoch bis die maximale Anzahl Höflinge in einem Land (identisch mit der auf dem Feld angegebenen Zahl) erreicht ist.
Kommt eine Spielfigur in ein eigenes Land, darf man auch hier einen neuen Höfling einsetzen und weitere nachwürfeln. Wenn man möchte, kann man eigene Gebiete oder leere Gebiete auch einfach nur durchqueren. Dazu wird nach dem ersten Zug gewürfelt, bei einer 1-2 mißlingt der Wurf. Einen Höfling kann man jedoch bei einer Durchquerung nicht plazieren. Bei einem Fehlversuch darf man durch Abgabe einer Karte einen neuen Versuch starten.
Zieht ein Spieler in ein von einem Mitspieler besetztes Gebiet, so kommt es zu einer Auseinandersetzung. Man darf jedoch nie in das letzte Gebiet eines Spielers ziehen, dies ist heiliges Terrain. Nun spielen alle Spieler um das Gebiet, nicht nur die beiden Kontrahenten!
Jeder Spieler nimmt sich zwischen 1-5 Karten aus seiner Hand und legt diese verdeckt vor sich ab. Haben dies alle getan, werden die Karten umgedreht und die Zahlenwerte x1, x2 oder x3 werden sichtbar. Der Eindringling beginnt nun und würfelt mit so vielen Würfeln, wie er Karten eingesetzt hat. Die Würfel legt er danach auf die einzelnen ausgespielten Karten und errechnet so seinen Kampfwert (die Würfelaugen auf x2-Karten werden verdoppelt, die Augen auf x3 Karten verdreifacht). Der Kampfwert wird nun auf dem Spielplan mit den zwei gelben Markiersteinen aufgestellt. Reihum verfahren nun alle anderen Spieler ebenso bis hin zum Verteidiger, der noch einen Bonus von jeweils 2 Punkten pro Vasall in dem Gebiet bekommt, ggf. zwei weitere Punkte, wenn sich seine Spielfigur gerade in diesem Gebiet befindet.
Der Spieler, der von allen Spielern die höchste Kampfsumme erreicht hat, gewinnt das Gebiet. Er darf einen Vasallen in das Gebiet stellen und weitere Vasallen nachwürfeln, sowie alle vorhandenen Vasallen und Spielfiguren entfernen bzw. umsetzen. Alle eingesetzten Karten kommen auf den Ablagestapel, nur die Spielkarten, auf denen ein Würfel mit der Augensumme 1 liegt, dürfen wieder auf die Hand genommen werden. Dies gilt aber erst ab zwei ausgespielten Karten.
Hat ein Spieler nach einem Zug keine Einflußkarte mehr, findet eine Königswahl statt und die Spielrunde wird unterbrochen. Jeder zählt dabei die Zahlenwerte der von ihm besetzten Gebiete zusammen. Die Spieler, die keine Karten mehr auf der Hand haben, ziehen ein Drittel der Summe davon ab. Sollte nun ein Spieler die Mehrheit aller zur Verfügung stehenden Punkte besitzen, endet das Spiel sofort. Ansonsten bekommen die Spieler Bonusstimmen in Abhängigkeit der Gebietsstimmen und der Spielerzahl (Bei vier Spielern z.B. 4, 3, 2 und eine Bonusstimme). Bei einem Gleichstand führt dann der Spieler mit den meisten vorhandenen Karten auf der Hand.
Zu Beginn der neuen Runde werden die abgelegten Karten gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt, maximal jedoch 15 Karten pro Spieler. Mit diesem neuen Kartensatz (der nun nicht mehr bei jedem Spieler identisch ist) beginnt die zweite Runde.
Spielende: Sollte ein Spieler einmal mehr als die Hälfte aller Gebietsstimmen bei einer Königswahl besitzen, so endet das Spiel. Bei jeder Königswahl werden die Bonusstimmen zu den normalen Stimmen hinzugerechnet.
Kommentar: "Lang lebe der König" hört sich interessant an und das Spielmaterial ist auch wunderbar, leider krankt das Spiel jedoch am übermäßigen Würfelglück. Der Verlag versucht sich hier an einem komplexen Strategiespiel des letzten Jahres (El Grande) zu orientieren, was aber durch den massiven Einsatz der Würfel mißlingt.
Fazit: In dieser Form ist das Spiel weder zu dritt noch zu fünft empfehlenswert.
Variante: Um das Spiel ein wenig besser zu machen, sollte man sich vor dem Spiel darauf einigen, daß nur die beteiligten Personen in einem Streit um das Gebiet kämpfen.
Wertung: 2 Punkte, trotz der schön aufbereiteten Grafiken. Hier können sich die Spieler selbst eine Regel schreiben, die alte sollten sie beiseitelegen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Lang lebe der König-Pressefoto

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