Spieletest für das Spiel: LE HAVRE DER BINNENHAFEN
Hersteller: Lookout Spiele            
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2012     
noch erhältlich: Ja
Autor: Uwe Rosenberg
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2015
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Le Havre Der Binnenhafen-Foto

Ausstattung: 2 Spielpläne, 2 Warenpläne, 31 Gebäudeplättchen, 30 Münzen, 1 Spielübersicht, 8 Warenanzeiger
Aufmachung: Die Spielpläne zeigen jeweils sechs Sektoren. Ein Drehpfeil geht vom Zentrum aus nach außen und definiert für die Sektoren, wie oft eine Gebäudeaktion dort ausgeführt werden darf, welche neuen Gebäude ins Spiel kommen und wie viele Spielzüge es gibt, bevor der nächste Durchgang beginnt.
Jeder Warenplan zeigt ein Lagerhaus mit mehreren Etagen. An den Außenseiten der Zeilen und Spalten befinden sich Zahlenwerte. In dem Lagerhaus markiert man mit Hilfe kleiner hölzerner Warenanzeiger die aktuelle Menge jeder Warensorte.
Die Gebäudeplättchen tragen auf der Rückseite jeweils einen Kennbuchstaben, der für den Durchgang steht, in dem das Gebäude verfügbar wird. Im oberen Bereich des Gebäudes stehen die Rohstoffe bzw. die Geldmenge, die ein Spieler ausgeben muß, um das Gebäude zu erwerben. Im unteren Bereich ist dann die Funktion des Gebäudes beschrieben. Außerdem bringen viele Gebäude am Ende der Partie Siegpunkte.
Die Münzen gibt es in zwei Wertstufen. Sie sind aus Karton gefertigt.
Auf der Spielübersicht findet man alle Gebäudefunktionen sortiert nach den Kennbuchstaben.
Ziel: Die Spieler bauen im Binnenhafen von Le Havre neue Gebäude und versuchen, möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Jeder bekommt einen Spielplan und stellt den Anzeiger auf die Startposition. Dann nimmt sich jeder einen Warenplan und plaziert die Warensteine auf ihre Startfelder. Beide Spieler erhalten jeweils drei Geldeinheiten. Schließlich sortiert man die Gebäude nach den Kennbuchstaben und legt die Übersicht so aus, daß beide Spieler sie sehen können.
Ein Spiel geht über 12 Durchgänge. Am Anfang eines Durchgangs deckt man die Gebäude mit dem nächsten Buchstaben auf. Gebäude aus vergangenen Durchgängen bleiben ebenfalls im Vorrat.
Je nach Durchgang gibt es eine Reihe von Runden, die abwechselnd durchgeführt werden. Wenn man dran ist, darf man entweder ein Gebäude bauen oder ein Gebäude nutzen.
Beim Bauvorgang bezahlt man mit Rohstoffen oder Geld aus seinem Lager. Dies geschieht nach einem speziellen System durch Verschieben der Warensteine, was auch dazu führen kann, daß man gezwungen wird, mehr zu bezahlen. Das Gebäude wird anschließend auf dem eigenen Tableau auf dem Feld rechts vom Anzeiger abgelegt und kann in dieser Runde nicht aktiviert werden.
Will man ein Gebäude nutzen, nimmt man es und verschiebt es auf dem Tableau auf das Feld rechts neben dem Zeiger. Die Aktion des Hauses darf so oft genutzt werden, wie der Zahlenwert beim Ausgangsfeld vorgibt. Es ist erlaubt, ein Gebäude des Gegners zu benutzen. Dies kostet jedoch eine Geldeinheit.
Sind die erlaubten Runden der Spieler vollendet, drehen beide Spieler ihren Drehpfeil gegen den Uhrzeigersinn um eine Position weiter. Gebäude, die nun direkt links vom Drehpfeil liegen, müssen jetzt zum halben Siegpunktwert verkauft werden.
Spielende: Nach dem zwölften Durchgang endet das Spiel. Jeder zählt den Wert seiner Gebäude und addiert das Geld dazu. Der bessere Spieler gewinnt.
Kommentar: „Le Havre Der Binnenhafen“ ist ein sehr gutes 2-Personen-Spiel, welches sich thematisch an das großartige „Le Havre“ vom gleichen Verlag anlehnt. Trotzdem ist dieses Spiel kein einfacher Abklatsch geworden, sondern wurde komplett eigenständig entwickelt.
Der Clou im Spiel sind dabei die Drehscheiben. Auf dem Pfeil gibt es die Anzahl der Aktionen zu sehen, die man mit einem Gebäude machen kann. Je länger man es nicht benutzt, desto mehr Aktionen können ausgeführt werden. Zu lange sollte man jedoch auch nicht warten, um keinen Zwangsverkauf durchführen zu müssen. Da man auch die Gebäude des Mitspielers nutzen darf, bieten sich hier viele Möglichkeiten zum Ärgern. Nicht zuletzt sind Münzen im Spiel oft Mangelware und werden gerne gehortet, um den Gegner einzuschränken.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Warenbezahl-System, bei dem man unter Umständen gezwungen werden kann, mehr Rohstoffe als nötig zu bezahlen.
Das Spielmaterial besteht größtenteils aus Pappe. Einzig die Markierungssteine für die Rohstoffe sind aus Holz gefertigt. Die Gebäudeplättchen sind etwas klein geraten, so daß man gerade in den ersten Partien schon mal die Übersicht verlieren kann. Hier wäre eine zweite Spielübersicht sicherlich von Vorteil.
Die Spieldauer beträgt bei geübten Spielern in etwa 30 Minuten.
Fazit: Ein gelungenes 2-Personen-Spiel.
Wertung: 5 Punkte machen „Le Havre Der Binnenhafen“ zu einer Empfehlung unsererseits.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite