Spieletest für das Spiel : LICHT
UND SCHATTEN
Hersteller: Herder Preis: 35 DM empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 1990 noch erhältlich: Nein Autor: Klaus Teuber Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 25 Spielfeldkarten,
1 Doppelschattenfeld, 1 Sanduhr, 4 Spielfiguren, 1 Königin, 1 Schatten,
4 Himmelsrichtungskarten, 40 Sonnensteine, 2 Spezialwürfel, 90 Aufgabenkarten
in 3 Schwierigkeitsstufen
Aufmachung: Die
Spielfeldkarten zeigen auf der Rückseite jeweils ein Schattenfeld
und auf der Vorderseite einen Buchstaben oder 2 Sonnensteine als Symbole.
Sie sind grafisch nicht allzu faszinierend, doch ausreichend zum Erkennen
geeignet. Die Sanduhr ist in Plastik eingehüllt und läuft ca.
1,5 Minuten. Als Spielfiguren fungieren Säulen aus Holz in schönen
Farben, dazu kommen dann noch die beiden Nicht-Spieler-Figuren in weiß
und schwarz, die man im Spiel mitbewegt. Die Karten mit den Himmelsrichtungen
werden neben das ausgelegte Spielfeld gelegt und definieren so für
alle Spieler die jeweiligen Himmelsrichtungen. Die Sonnensteine sind aus
Plastik und stellen eine Art Währung dar. Die beiden Spezialwürfel
sind Sechsseiter, wobei der eine die vier Himmelsrichtungen, eine freie
Auswahl und eine Krone anzeigt, während der andere die Schrittweiten
1,2 oder 3, eine beliebige Schrittweite von 1-3 und eine Krone aufgedruckt
hat. Die Aufgabenkarten zeigen Aufgaben in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen
an.
Ziel: Zuerst setzt
man das Land aus den 25 Spielfeldkarten zusammen, das Doppelschattenfeld
wird nur in einer Variante benötigt. Die Anordnung der Plättchen
beträgt 5x5 Felder, wobei nur die vier Eckfelder aufgedeckt werden.
Man legt nun die Himmelsrichtungskarten jeweils an eine Seite des Spielfeldes,
danach werden die beiden Karten, die jeweils an den nördlichen Eckpunkten
angrenzen ebenfalls umgedreht, so daß insgesamt 8 Buchstaben zur
Verfügung stehen. Der schwarze Schatten kommt in die Mitte des Spielfeldes,
die weiße Königin in die Ecke im Nordwesten. Die Spielfiguren
selbst kommen auf eines der offen liegenden Felder, man kann sich sein
Startfeld selbst aussuchen. Jeder Spieler erhält nun noch 7 Sonnensteine
aus dem Vorrat und man einigt sich auf einen der drei Fragekomplexe im
Spiel.
Es gilt, die Königin von ihrem Startfeld
im Nordwesten zu dem Zielfeld im Südosten zu bringen. Dabei darf sie
allerdings nur aufgedeckte Felder, sogenannte Lichtfelder betreten.
Ist ein Spieler am Zug, würfelt er mit beiden
Spezialwürfeln. Normalerweise zeigt ein Würfel die Himmelsrichtung
an und ein anderer die Schrittzahl. Dieses Ergebnis wird anschließend
mit der Spielfigur gesetzt und das Zielfeld zum Lichtfeld gemacht, wenn
es das nicht schon war.
Danach setzt der Schatten die exakte Zahl an
Feldern wie der aktive Spieler, jedoch in die entgegengesetzte Himmelsrichtung.
Alle Lichtfelder, an denen er vorbeiläuft oder die er betritt, werden
unweigerlich wieder zu Schattenfeldern und somit umgedreht. Nur Felder,
auf denen Spielfiguren oder die Königin stehen, bleiben davon verschont.
Hat ein Spieler bei einer der beiden Würfel
oder bei beiden eine freie Auswahl, so kann er sich seine Aktion zurechtlegen.
Landet der Spieler auf einem Feld mit zwei Sonnensteinen,
bekommt er diese aus dem Vorrat. Gegen Abgabe von einem Sonnenstein darf
der Spieler einen oder beide Würfel erneut werfen, um ungünstige
Würfe zu vermeiden. Hat er keine Sonnensteine mehr, dürfen ihm
die Mitspieler welche schenken.
Hat man eine oder zwei Kronen erwürfelt,
kann man die Königin bewegen, wobei diese sich nur auf Sonnenfelder
stellt und immer nur ein Feld gen Süden oder Osten läuft. Damit
die Königin sich bewegt, muß also ein benachbartes Feld erleuchtet
sein.
Vor der eigentlichen Bewegung kommt nun aber
eine Aufgabe ins Spiel. Ein Spieler dreht die oberste Karte um und liest
die Aufgabe vor (z.B. "Nenne eine Farbe"). Danach wird die Sanduhr gedreht
und alle Spieler versuchen, aus den aufgedeckten Buchstaben der Sonnenfelder
ein Lösungswort zu bilden. Man kann einen aufgedeckten Buchstaben
dabei mehrere Male benutzen und muß auch nicht sämtliche Buchstaben,
die offen ausliegen, in seinem Wort verwenden. Gelingt dies in der vorgegebenen
Zeit, so bekommt die Person, die ein passendes Wort nennt, drei Sonnensteine
und darf die Figur ein Feld weitersetzen. Beim Versagen müssen jedoch
alle Spieler drei Sonnensteine abgeben und die Königin bleibt auf
ihrem Feld stehen.
Spielende: Das Spiel
ist vorbei, wenn die Königin das Zielfeld erreicht oder die Spieler
es nicht verhindern können, daß die Schattenfigur auf dem Feld
der Königin oder einem Mitspieler zum Stehen kommt. Ferner verlieren
die Spieler, wenn sie bei einem schlechten Wurf nicht mehr nachwürfeln
oder bei Versagen einer Aufgabe nicht genügend Sonnensteine zahlen
können.
Kommentar: Das Spiel
"Licht und Schatten" gefällt mir. Das schöne ist es, daß
man sich die Positionen der günstigen Buchstaben merken muß,
damit man mit der Lösung der Aufgaben weniger Probleme hat. Desweiteren
muß man ständig auf den Schatten achten und ihn in kleinen Schritten
möglichst auf dunklen Feldern bewegen. Dies hört sich einfach
an, ist es aber nicht. Der Glücksmechanismus des Würfels kann
durch Abgabe von Sonnensteinen zumindest etwas relativiert werden. Der
große Nachteil des Spiels ist jedoch sein Schwierigkeitsgrad, denn
selbst die Aufgaben für die kleinste Stufe sind nicht eben leicht
zu lösen, vor allen Dingen hängt viel von den aufgedeckten Karten
ab. Daher halte ich die Altersangabe von 8 Jahren für etwas gewagt.
Fazit: Ein nettes
Spiel mit Elementen aus dem Strategiebereich, des Glücksspiels und
der Wortkombinatorik, alles mit Memory gepaart.
Wertung: Ich gebe
diesem Herder-Spiel 4 Punkte. Mehr bekommt es nur wegen des hohen Schwierigkeitsgrades
nicht. Wir haben es in unseren 9 Testrunden nur auf einen Sieg gebracht,
andere Spielgruppen waren nur geringfügig erfolgreicher. Trotzdem
hat man ein schönes kooperatives Spiel geschaffen, welches ausnahmsweise
nicht langweilig wird.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de