Spieletest für das Spiel: LIFE
IS MONEY
Hersteller: FanFor Preis: 15 Euro empf.Alter: ? Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Valentin Herman Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Ausstattung: 4 Spielbretter,
48 Aktionskarten, 6 Übersichtskarten, 1 Kontoblatt
Aufmachung: Das
Spiel besteht aus einer Reihe von Pappen, die vor der ersten Partie noch
präpariert werden müssen. Zusätzlich muß man sich
noch für jeden Mitspieler 30 Spielsteine besorgen und genügend
Spielgeld in unterschiedlichen Stückelungen bereithalten, damit aus
dem Bausatz ein fertiges Spiel wird. Außerdem braucht man noch einige
Trostchips und einen Startspieler-Marker.
Drei Spielbretter zeigen zu den verschiedenen
möglichen Aktionen jeweils eine Tabelle, auf der man seinen Fortschritt
gegenüber den Mitspielern jederzeit ablesen kann. Ferner ist eine
Kurzübersicht der möglichen Aktionen und ein Rundenzähler
dabei. Auf dem vierten Spielbrett sieht man die Punkteübersicht und
kann so recht anschaulich erkennen, wieweit die einzelnen Spieler derzeit
auseinander liegen.
Es gibt für jeden Spieler einen Satz mit
Aktionskarten, die Zahlenwerte zwischen 0-7 aufweisen. Eine Übersichtskarte
in der Spielerfarbe erläutert die einzelnen Aktionen in Kurzform.
Schließlich gibt es eine Kopiervorlage mit einem Konto, auf dem die
Spieler ihr Schwarzgeld getrennt vom normalen Einkommen aufbewahren sollen.
Ziel: Es gilt, innerhalb
von einer bestimmten Anzahl an Spielrunden möglichst viele Siegpunkte
zu erzielen.
Zunächst bekommt jeder einen Kartensatz,
ein Kontoblatt und eine Übersichtskarte. Dann wird je nach Spielerzahl
noch ein Startkapital ausgegeben. Jeder erhält die Markierungssteine
seiner Farbe und plaziert bei den einzelnen Tabellen „Arbeit", „Bildung",
„Beziehung" und „Seelenheil" jeweils einen Stein in eine Zeile. Zwei beliebige
Spielsteine kommen auf das erste Feld der Spielende-Tabelle. Schließlich
einigt man sich auf den Startspieler.
Bei Spielbeginn wird das Startkapital der Spieler
beliebig auf seine beiden Konten (Sparbuch und Schwarzgeldkonto) verteilt.
Während man auf dem Sparbuch immer neue Zinsen erhält, fallen
die Schwarzgeld-Erträge nur unter bestimmten Bedingungen an. Das Geld
im Schwarzgeld-Konto-Bereich darf verdeckt abgelegt werden. Es ist nicht
möglich, während des Spiels beliebig Geld von einem Konto auf
das andere zu übertragen. Dies geht nur bei Ausführung besonderer
Aktionen.
In einer Spielrunde wählen alle Spieler
geheim zwei Aktionskarten aus und legen diese verdeckt ab. Danach werden
alle ausgelegten Karten gleichzeitig umgedreht. Der Startspieler beginnt
nun und zählt zunächst alle Karten mit der Ziffer „2". Für
jede dieser Karten wird der Spielrunden-Anzeiger um eine Position weiterbewegt.
Auch wenn keine Karte mit der „2" ausliegt, bewegt sich der Anzeiger um
ein Feld.
Danach darf der Startspieler eine der beiden
ausgesuchten Aktionen wählen und ausführen. Die nicht ausgeführte
Aktionskarte wird wieder verdeckt. Reihum folgen die Mitspieler im Uhrzeigersinn,
dürfen jedoch keine Aktion ausführen, die bereits ein anderer
Spieler vor ihnen verwendet hat. Kann man keine Aktion mehr wählen,
erhält man einen Trostchip.
Beim Ausführen der jeweiligen Aktion ist
eine feste Reihenfolge zu beachten. Zunächst bekommt der Spieler für
sein Sparbuch 10% an Zinsen, sofern er nicht die Aktion Genügsamkeit
gewählt hat und er dadurch leer ausgeht. Anschließend gibt es
das Gehalt und eventuell einen Bonus. Dieses Geld darf der Spieler beliebig
auf seine beiden Konten verteilen. Schließlich führt er dann
seine eigentliche Aktion aus und versetzt seine Marker auf der Siegpunkttabelle
entsprechend. Unter bestimmten Aktionen kann man am Ende seines Zuges Geld
von einem Konto in das andere transferieren.
Die erste Aktion nennt sich „Genügsamkeit".
Wer diese Aktion wählt, erhält kein Einkommen, darf allerdings
dafür seinen Marker auf den Tabellen „Beziehung" oder „Seelenheil"
um bis zu zwei Felder verschieben.
Wählt man „Sparbuch" aus, erhält der
Spieler 20% an Zinsen in dieser Runde. Die Zinsen kommen automatisch auf
das Sparbuch. Nun gibt es Einkommen und eventuelle Bonuszahlungen. Danach
kann der Spieler einen Punkt bei den Eigenschaften „Seelenheil" oder „Beziehung"
kaufen. Der Preis variiert je nach aktueller Position des eigenen Markers.
Die Eigenschaft kann mit Mitteln aus dem Sparbuch oder dem gerade erhaltenen
Lohn bezahlt werden, jedoch nicht aus dem Schwarzgeld. Bevor der Spielzug
endet, kann der Spieler schließlich noch einen beliebigen Betrag
vom Schwarzgeld-Konto in das Sparbuch bringen.
Bei der Aktion „Schwarzgeld" erhält man
50% Zinsen auf seine Einlagen in diesem Sektor. Danach gibt es wie gewohnt
das Einkommen und Bonuserträge. Danach kann der Spieler auf Wunsch
ein beliebiges Statussymbol auf der entsprechenden Tabelle für den
dort aufgeführten Preis erwerben. Für den Kauf muß man
allerdings das Geld aus dem Schwarzgeldkonto oder das gerade erhaltene
Einkommen nehmen. Danach ist es dem Spieler erlaubt, beliebig viel Geld
von seinem Sparbuch ins Schwarzgeldkonto zu transferieren.
Die nächste Aktion nennt sich „Arbeit".
Durch Wahl dieser Möglichkeit darf man seinen Marker auf der entsprechenden
Tabelle um ein Feld verschieben. Dadurch erhöht sich das Gehalt des
Spielers ab der nächsten Runde.
Bei der Wahlmöglichkeit „Bildung" wird der
eigene Marker in dieser Kategorie um eine Position bewegt. In dieser Tabelle
werden die Bonuszahlungen und Modifikatoren beim Gehalt angezeigt. Auch
hier gilt der neue Wert erst ab der folgenden Spielrunde.
Mit der Aktion „Statussymbole kaufen" darf der
aktive Spieler nach seinen Einnahmen bis zu zwei Felder erwerben. Es können
nur freie Felder gekauft werden. Unterhalb des Kaufpreises steht immer
die Siegpunktzahl, die man am Spielende für das Objekt bekommt. Beim
Kaufen muß man immer von links nach rechts kaufen, d.h. bevor man
in der zweiten Spalte nicht einen Gegenstand erworben hat, darf man keinen
Spielstein in die dritte Spalte legen, es sei denn die vorhergehende Spalte
ist bereits komplett mit Spielsteinen belegt.
Bei den Aktionen „Beziehung" bzw. „Seelenheil"
kann man seinen Markierungsstein jeweils ein Feld vorwärts ziehen,
nachdem man das Einkommen kassiert hat.
Wenn man im Verlauf der Partie drei Troststeine
vor sich liegen hat, werden diese in der gleichen Runde gegen eine Aktion
nach Wahl des Spielers eingetauscht. Er kann dabei auch eine Aktion wählen,
die ein Mitspieler zuvor bereits genutzt hat. Es ist nicht erlaubt, bewußt
auf eine Aktion zu verzichten, um dadurch einen Troststein zu bekommen.
Spielende: Nach
einer fest vorgegebenen Anzahl an Spielrunden, die abhängig von der
Spielerzahl ist, endet die Partie. Da der dafür vorgesehene Marker
durch bestimmte ausgespielte Karten schneller bewegt werden kann, variiert
die Spieldauer ein wenig. Nun zählen die Spieler ihre gewonnenen Punkte
in den Kategorien Arbeit, Bildung, Beziehung und Seelenheil zusammen und
rechnen die Statussymbole, die sie im Verlauf des Spiels gekauft haben,
dazu. Die jeweiligen Punktzahlen werden auf der Punkteübersicht angezeigt
und bei Ausgewogenheit (mehrere Spielsteine sind in gleichen farbigen Bereichen
der verschiedenen Kategorien) gibt es Bonuspunkte. Es gewinnt derjenige,
der die höchste Gesamtpunktzahl vorweisen kann.
Kommentar: Ich bin
kein Freund von Spielen, bei denen man viel herumbasteln muß. Daher
war ich zunächst auch beim aktuellen FanFor-Bausatz skeptisch. Nachdem
wir das Spiel jedoch auf der Messe in Essen 2002 angespielt hatten, habe
ich mich trotz der Vorbehalte für den Kauf entschieden.
Wenn man sich erst einmal das viele Material
und die passenden Geldscheine organisiert hat, gilt es, die Regel durchzuarbeiten
und zu verstehen. Sie ist etwas verwirrend gegliedert und erschließt
sich dem Leser nicht gleich beim ersten Mal.
Das Spiel an sich ist von den Mechanismen her
ganz nett und macht auch durchaus Spaß. Einige Aktionen (vor allem
Sparbuch und Schwarzgeld) sind häufig beliebt und werden gerne genommen.
Dadurch kann es schon einmal vorkommen, daß die Spielrunden schnell
vorüberfliegen.
Bei drei Personen ist jedoch zu wenig Action
im Spiel. Hier kommt es sehr selten zu verlorenen Spielzügen eines
Spielers, weil er die gleichen Aktionen gewählt hat wie seine Vorgänger.
Da hilft auch eine Sonderregel nichts, bei der man dann nur eine Aktionskarte
wählen kann. Die Spiellänge zieht sich hier und beim Spiel zu
sechst sehr stark in die Länge.
Am besten sind Partien mit vier oder fünf
Spielern. Trotzdem sollte man die von der Regel vorgeschlagene Anzahl an
Spielrunden um mindestens 15% senken, damit sich das Spiel nicht über
den gesamten Abend streckt und alle Spieler es schaffen, in allen Bereichen
fast immer die Höchstpunktzahl zu erzielen.
Fazit: Ein Selbstbauspiel,
bei dem man Ausdauer braucht.
Wertung: Insgesamt
gesehen geben wir „Life is money" gute 3 Punkte. Es macht durchaus Spaß,
wenn man die richtige Spielerzahl hat und sich auch nicht am Basteln stört.
Trotzdem machte das Spiel auf uns noch irgendwie einen unfertigen Eindruck,
da nicht alle Aktionen gleichstark sind.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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