Spieletest für das Spiel: LIGHT SPEED
Hersteller: Cheapass 
Preis: n.b.
empf.Alter: ? 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2003 
noch erhältlich: Ja
Autor: Tom Jolly, James Ernest
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: April 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Light Speed-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Cheapass recht herzlich!

Ausstattung: 42 Karten
Aufmachung: Es gibt vier Sätze mit jeweils zehn identischen Spielkarten in Rot, Grün, Violett und Blau. Dazu sind noch zwei Asteroidenkarten beigelegt. Die farbigen Kartensätze zeigen jeweils ein Raumschiff mit einer Ziffer zwischen 1-10. Jedes Raumschiff hat einige rote Punkte, die den maximalen Schadenswert angeben. Daneben zeigen die Grafiken, in welche Richtungen die Raumschiffe feuern und wie stark deren Geschütze sind. Einige Karten haben zusätzliche Schilde, um sich vor Treffern der anderen Flieger zu schützen.
Man braucht ferner noch jeweils 15 Schadensmarker in den Farben der Spieler und 12 neutrale Marker für Asteroidenbrocken. Diese Marker sind nicht im Spiel enthalten. Eine gerade Latte oder ein ausgezogenes Maßband bzw. ein Zollstock sind ebenfalls ratsam, um bei der Trefferermittlung auf der sicheren Seite zu sein.
Ziel: Es gilt, durch geschicktes Abschießen von Gegnern und dem Herauslösen von Asteroidenbrocken möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Zunächst wird nur das 2-Personen-Spiel erklärt. Jeder Spieler bekommt die Karten einer Farbe und mischt diese gut durch. Die Karten kommen mit der verdeckten Seite nach oben in eine Hand. Dann nimmt man sich die dazu passenden Schadensmarker und plaziert sie vor sich. Eine Asteroidenkarte kommt in die Mitte des Tisches, während die 12 Asteroidenbrocken auf diese Karte gelegt werden.
Nachdem ein Kommando gegeben wurde, agieren beide Spieler gleichzeitig und ziehen die oberste Karte von ihrem Stapel. Diese Karte wird anschließend beliebig offen auf den Tisch gelegt. Sie darf allerdings keine andere Karte berühren oder überlappen.
Jede gezogene Karte muß auch gespielt werden, ein Abwerfen ist nicht gestattet. Sobald die gezogene Karte auf dem Tisch liegt, darf sie nicht mehr genommen oder versetzt werden, wenn der Spieler sie nicht mehr berührt.
Sobald ein Spieler seine letzte Karte abgelegt hat, ruft er laut „Stop!". Der andere Spieler hat nun nur noch die Wahl, seine aktuell gezogene Karte an der aktuellen Handposition abzulegen oder komplett auf das Auslegen dieser Karte zu verzichten. Dann endet die Spielrunde und es kommt zur Auswertung.
Alle Schiffe feuern nun ihre Laser ab, wobei die schnellsten Schiffe beginnen. Die Geschwindigkeit jedes Schiffes ist durch die Ziffer in der linken oberen Ecke angegeben. Je niedriger diese Zahl ist, desto schneller bewegt sich das Schiff. Alle Schiffe mit der gleichen Geschwindigkeit schießen auch gleichzeitig. Langsame Schiffe können vor dem Abfeuern ihrer Geschütze bereits vernichtet worden sein.
Trifft ein Laser auf den Asteroiden, schießt er einen Brocken heraus, während ein Treffer bei einem anderen Schiff dafür sorgen kann, daß dieses beschädigt oder gar zerstört wird. Zerstörte Schiffe kommen auf den Ablagestapel des Spielers, der die Zerstörung hervorgerufen hat.
Es gibt drei Waffenarten: Leichte Laser (weiß), mittelstarke Laser (rot) und starke Geschütze (grün). Der leichte Laser macht einen Schadenspunkt, während beim roten Laser zwei und beim grünen Geschütz sogar drei Schadenspunkte erzielt werden.
Wenn ein Laser abgefeuert wird, verlängert man die auf der Karte sichtbare Linie, bis der Laser ein Ziel (Asteroid, Raumschiff oder Tischbegrenzung) trifft. Alle Raumschiffe und der Asteroid gelten als getroffen, wenn die Linie irgendeinen Teil (auch den äußeren Rand) der Karte trifft.
Ein Treffer des Asteroiden sorgt dafür, daß das Raumschiff entsprechend viele Brocken aufnehmen kann. Diese Brocken werden auf die Raumschiffkarte gelegt. Wenn mehrere gleichschnelle Raumschiffe den Asteroiden treffen, gelten eventuell Sonderregeln, die weiter unten beschrieben sind.
Trifft man ein Raumschiff, kommen entsprechende Treffermarker auf das Schiff. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei dem Schiff um ein eigenes Gefährt handelt oder nicht.
Jedes Raumschiff kann eine bestimmte Anzahl an Treffern ab, bevor es zerstört wird. Diese Widerstandskraft gibt es auf jeder Karte mit einem bis vier roten Kreisen am unteren Ende. Sobald ein Flieger genauso viele oder mehr Treffermarker erhält, wie rote Kreise auf der Karte zu sehen sind, wird die Karte am Ende der Auswertung der aktuellen Raumschiffgattung aus dem Spiel genommen.
Jedes Schiff, welches durch ein Schiff der gleichen Bauart zerstört wird, darf selbstverständlich noch seine Laser abfeuern, sofern diese nicht schon ausgewertet wurden, da durch die gleiche Fluggeschwindigkeit auch die Laser simultan abgefeuert werden! Danach schaut man, welche Raumschiffe die maximale Trefferanzahl erreicht haben und entfernt diese aus dem Spiel. Sie kommen jeweils zum Gegner, der die Vernichtung eingeläutet hat. Sollte ein vernichtetes Schiff einige Asteroidenbrocken aufgeladen haben, sind diese ebenfalls vernichtet und kommen beiseite.
Sobald der letzte Asteroidenmarker entfernt wurde, kommt die Karte aus dem Spiel.
Wenn mehrere Raumschiffe gleichzeitig auf den Asteroiden feuern, erhalten sie alle entsprechend der Laserstärke Asteroidenmarker.
Sollten nicht mehr genügend Marker vorhanden sein, schießen zunächst alle Laser einmal und die Spieler bekommen jeweils einen Marker auf ihre Schiffe. Wenn dann noch genügend Asteroidenstücke vorhanden sind, werden die roten und grünen Laser (bzw. die dazugehörigen Raumschiffe) ein zweites Mal mit Asteroiden bedacht. Die grünen Laser würden jetzt theoretisch noch einen dritten Asteroidenbrocken herauslösen, aber dafür dürfte es dann nicht mehr genügend Marker auf der Karte geben.
Erst wenn alle Asteroidenbrocken abgearbeitet wurden und die Laserauswertung des aktuellen Raumschifftyps beendet ist, kommt die Asteroiden-Karte aus dem Spiel.
Einige Raumschiffe haben Schutzschilde. Diese sind in Form länglicher Balken am Kartenrand zu erkennen. Ein Laser, der ein Schild trifft, kann nicht durch diesen hindurchdringen. Dabei spielt die Laserstärke keine Rolle.
Jedes zerstörte Schiff geht auf den Ablagestapel des gegnerischen Spielers. Es spielt keine Rolle, wer schlußendlich das Raumschiff zerstört hat. Jedes zerstörte Raumschiff ist so viele Siegpunkte wert, wie es an Widerstandskraft hatte.
Jedes überlebende Raumschiff, daß noch Asteroidenbrocken am Ende der Auswertung hat, bringt diese nach Hause. Jeder Brocken zählt einen Siegpunkt. Ein Schiff mit Asteroidenbrocken, welches zerstört wurde, bringt dem Besitzer nichts ein.
Beim Spiel zu zweit geht ein zerstörtes Raumschiff immer auf den Ablagestapel des Gegenspielers. Dies ist nicht der Fall, wenn man mit mehr als zwei Personen an einer Partie sitzt. Um hier den Sieger über ein Raumschiff zu ermitteln, braucht man in jedem Fall für jeden beteiligten Spieler eigene Schadensmarker!
Die eigentliche schnelle Spielrunde funktioniert genauso wie im Spiel zu zweit und endet, wenn ein beliebiger Spieler „Stop" ruft.
Bei der Schußauswertung werden entsprechend für jeden Spieler Marker in der eigenen Farbe verwendet, wenn dieser einen Treffer erzielt. Wenn ein Schiff fatale Schäden besitzt und aus dem Spiel genommen wird, erhält derjenige die Karte, der die meisten Trefferpunkte beigesteuert hat. Das gilt in diesem Fall auch, wenn man selbst dafür gesorgt hat, daß ein befreundetes Schiff zerstört wurde! In diesem Fall werden die Widerstandspunkte bei der Auswertung jedoch negativ und müssen von der Gesamtsumme abgezogen werden.
Wenn es einen Gleichstand bei den Schadensmarkern gibt, wird das Schiff einfach nur zerstört und niemand erhält die Siegpunkte. Die Schadenspunkte in der Farbe des Besitzers des zerstörten Schiffes zählen dabei jedoch ein klein wenig mehr, so daß bei einem solchen Gleichstand das Schiff nicht vaporisiert wird, sondern in den Ablagestapel des Besitzers geht und dort Minuspunkte bringt.
Spielende: Nachdem alle Raumschiffe einmal geschossen haben, endet die Partie nach der Auswertung. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten, die sich aus der Summe der gesammelten Asteroidenbrocken und den zerstörten Raumschiffen ergibt.
Kommentar: Das kleine Kartenspiel ist schnell erklärt und gespielt. Die Auswertung dauert meist drei bis fünf Minuten, während das Auslegen der Raumschiffe oft in weniger als einer Minute absolviert ist.
Eine Planung ist möglich, wobei es durch die gemischten Raumschiffkarten einen gewissen Glücksfaktor gibt.
Die Qualität des mitgelieferten Spielmaterials ist als gut zu bezeichnen. Die Karten sind recht stabil und ausreichend groß und auch die Spielanleitung läßt keine Fragen offen. Natürlich muß man hier, wie bei allen Cheapass-Spielen, einiges an eigenem Material beisteuern.
Fazit: Ein gelungenes schnelles Kartenspiel mit einigem Suchtpotential.
Wertung: Mit gerade so 5 Punkten ist dieses Cheapass-Games sicherlich eines der besten in der Pocket-Serie dieses Verlags.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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