Spieletest für das Spiel: LINDWURM
Hersteller: Ferbeiter Preis: n.b. empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 1-4 Erscheinungsjahr: 1996 noch erhältlich: Nein Autor: Güven Kodas Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
28 Halbkugeln, 30 Spielsteine
Aufmachung: Das
Spiel des Kleinverlags wird in einer Videokassettenhülle ausgeliefert.
Das Spielbrett ist aus bedrucktem Stoff und zeigt einen Lindwurm mit 30
Feldern. Darunter befinden sich zehn numerierte Spalten mit jeweils drei
Feldern für die Spielsteine. Diese Spielsteine sind groß und
haben die Form unbedruckter Zylinder. Es gibt zehn verschiedene Farben.
Die Halbkugeln in Spielerfarben sind dagegen
deutlich kleiner. Auch sie sind wie die Spielsteine aus Holz gefertigt.
Ziel: Die Spieler
versuchen, ihre Halbkugeln möglichst lange auf Lindwurm-Feldern zu
halten.
Jeder Spieler erhält zunächst die Halbkugeln
einer Farbe. Im Spiel zu zweit erhält jeder zwei Spielfarben. Dann
werden die Spielsteine in die numerierten Spalten gelegt. In jede Spalte
kommen die Spielsteine einer Farbe. Schließlich plazieren die Spieler
reihum ihre Halbkugeln auf dem Lindwurm und man einigt sich auf die Spielreihenfolge.
Der Startspieler nimmt sich einen beliebigen
Spielstein aus einer Spalte und legt diesen auf einem beliebigen freien
Feld des Lindwurms ab. Nachfolgende Spieler verfahren ebenso. Befindet
sich bereits ein Spielstein auf dem Brett in der gewählten Farbe,
muß der neu gesetzte Stein einen gewissen Abstand zum bereits gesetzten
Stein besitzen. Der Abstand entspricht der aktuellen Ziffer der Spalte,
aus der der Stein gerade genommen wurde.
Ist das Feld eines so gesetzten Steins mit einer
Halbkugel belegt, wird diese vom Spielbrett genommen. Sollte das Feld mit
einem andersfarbigen Stein belegt sein, wird dieser und alle weiteren gleichfarbigen
Spielsteine vom Brett genommen. Der aktive Spieler sucht sich eine leere
Spalte aus und legt die Steine dort ab, wenn alle drei geworfenen Spielsteine
bereits auf dem Feld waren. Befindet sich mindestens ein Spielstein noch
auf einem Spaltenfeld, kommen die herausgeworfenen Spielsteine wieder in
die Spalte zurück.
Sollte man eine noch nicht im Spiel befindliche
Farbe einsetzen wollen und alle Felder sind belegt, kann man den neuen
farbigen Stein auf ein beliebiges mit einem Spielstein besetztes Feld legen.
Alle Spielsteine dieser Farbe werden dann wieder in die entsprechende Spalte
gelegt. Es ist jedoch niemals gestattet, den ersten Spielstein einer Farbe
auf einem mit einer Halbkugel besetzten Feld abzustellen.
Spielende: Es gewinnt
der Spieler, der zuletzt noch Halbkugeln auf dem Lindwurm hat.
Kommentar: Das Spiel
funktioniert eigentlich nur zu dritt oder zu viert gut. Bei einer Partie
zu zweit sind bei uns mehrfach Patt-Situationen aufgetreten, die zu einem
Endlosspiel geführt hätten. Schade eigentlich, denn die Idee
des Spiels ist gar nicht mal so schlecht und auch das Material kann sich
bei diesem Kleinverlagsspiel sehen lassen. Leider ist die Spielregel etwas
wirr geschrieben und merkwürdig gegliedert, denn wichtige Informationen
des Spielbeginns erscheinen teilweise erst am Ende der Anleitung.
Der Autor scheint allerdings sehr von seinem
Werk überzeugt zu sein, denn in der Anleitung heißt es vollmundig:
„Lindwurm zeichnet sich durch einfachste Regeln und eine unendliche Spieltiefe
aus. Man kann Lindwurm – ganz nach Laune – spaßig locker und schnell
spielen, man kann aber auch über jeden einzelnen Zug lange brüten
oder verzweifelt auf seine Mitspieler einzuwirken versuchen. Ganz gleich
wie man Lindwurm spielt, hier stimmt es ringsum: Idee, Ausstattung, Aufmachung
und Regeln. Alles ist in seiner Art einmalig – ein Muß für jeden
echten Spieler". Diesen Vorgaben wird das Spiel aber nicht gerecht!
Fazit: Eine nette
Idee, an der es allerdings teilweise hakt.
Wertung: Insgesamt
kann das Ferbeiter-Spiel mit 3 Punkten nicht brillieren und ist in dieser
Form mit den vorhandenen Regeln nur Durchschnittsware. Schade, denn die
Idee hat Potential.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de