Spieletest für das Spiel : LINIE 1
Hersteller: Goldsieber 
Preis: 49 DM 
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 2-5 
Erscheinungsjahr: 1995
noch erhältlich: Nein
Autor: Stefan Dorra
Besonderheit: Aufgenommen Bestenliste Spiel des Jahres 1995
Kategorie: Taktisches Denkspiel 
Bewertungsbild Linie 1-Foto

Ausstattung: Spielplan, Schienenkärtchen, 6 Strassenbahnen, 12 Haltestellen, 12 Streckenkarten, 6 Linienkarten, 1 Spezialwürfel, 1 Kurzspielregel
Aufmachung: Dieses Spiel ist sehr edel verpackt und gehalten. Die Grafiken sind hervorragend gelungen und passen zum Spiel. Bei meiner Version sind jedoch die Straßenschilder ziemlich mit Farbe verlaufen, was dem schönen Design etwas entgegenwirkt. Die Straßenbahnen sind im Prinzip nur Holzklötze, auf die eine Folie geklebt wird, aber sie sind eh so klein, daß man dort eigentlich keine ausgeprägten Modelle erwarten kann.
Ziel: Jeder Spieler leitet eine Straßenbahngesellschaft und hat den Auftrag, zwei bzw drei (abhängig von der Spielerzahl) Stationen von seinem Startbahnhof zum Endbahnhof anzufahren. Kein Spieler weiß jedoch, welche Stationen oder welche Straßenbahnlinie jeder Spieler hat. Zu Beginn des Spieles werden die Linienkarten und die Streckenkarten verdeckt gemischt, danach erhält jeder Spieler je eine von beiden Karten. So ist seine Linie und sein Auftrag gegeben. Auf dem großen Spielplan sind am Rand die einzelnen Start- bzw. Endbahnhöfe aufgezeichnet, ebenso die diversen Stationen, die man anfahren kann.
Bei Spielbeginn ist allerdings noch kein Streckennetz vorhanden. Dieses wird in der ersten Phase aufgebaut und in der zweiten Phase mit der eigenen Straßenbahn abgefahren.
Nachdem jeder Spieler zu Beginn 5 Streckenkärtchen erhalten hat, kann er, wenn er an der Reihe ist, zwei seiner Kärtchen gemäß den Anlegeregeln auslegen und wieder zwei nachziehen. Legt er ein Kärtchen neben eine Station, wird dort das Haltestellenschild aufgestellt, sofern kein weiteres Plättchen dort bereits anliegt. Dieses Schild signalisiert, wo die entsprechende Station angefahren werden muß. Man darf auch gewisse bereits abgelegte Kärtchen wieder aufnehmen, wenn man die Strecke erweitert und die alte Streckenführung unverändert bleibt.
Es wird so lange an der Streckenführung gebastelt, bis ein Spieler sagt, daß er nun fahren kann. Er zeigt seine Linie, seinen Auftrag und danach die Strecke, die er entlang fahren will. Nun darf er in jeder weiteren Runde einmal würfeln und den Straßenbahnzug entsprechend um die Anzahl der Felder vorwärtsziehen, die auf dem Würfel angegeben sind. Erwürfelt er ein Haltestellenschild, so darf er sogar bis zum nächsten Haltestellenschild vorrücken.
Spielende: Kommt ein Spieler zum Zielbahnhof, hat er gewonnen.
Kommentar: Ich finde das Spiel toll. Es macht wirklich Spaß, in der Planungsphase ein Streckennetz aufzubauen und den Gegner, dessen Linien man meist nicht kennt, sondern nur vermutet, zu ärgern, in dem man die Streckenführung für ihn so kompliziert wie möglich macht. Trotzdem ist es immer wieder überraschend, wenn ein Spieler plötzlich sagt, daß er nun fahren kann. Als Manko bei diesem Spiel kann man neben den schlecht bedruckten Haltestellenschildern (die vielleicht nur bei mir vorhanden sind) eigentlich nur die unlogische Tatsache erwähnen, daß jedes Plättchen nur einen Schienenstrang darstellt, trotzdem aber zwei Straßenbahnen auf einem Feld (oder einer Strecke) fahren dürfen.
Fazit: Ein gelungenes Spiel, welches zurecht zu den besten Spielen des Jahres zählt. Es erinnert mich entfernt an Dampfroß, welches auch einmal Spiel des Jahres war.
Wertung: Auch für dieses Spiel gebe ich 5 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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