Spieletest für das Spiel: LINIE 1
Hersteller: Goldsieber                
Preis: 28 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Stefan Dorra
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2011
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Linie 1-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 126 Schienenkärtchen, 6 Straßenbahnen, 12 Haltestellen, 12 Streckenkarten, 6 Linienkarten, 4 Spezialwürfel
Aufmachung: Der Spielplan besteht aus 12x12 Feldern. An den Außenkanten gibt es die beiden Endhaltestellen jeder Straßenbahnlinie. Einige Felder auf dem Spielplan entsprechen Haltestellen. Sie sind mit Buchstaben gekennzeichnet und müssen teilweise von den Spielern angefahren werden.
Die Schienenkärtchen zeigen verschiedene Schienenelemente. Einige Karten sind auf der Rückseite besonders markiert, weil sie zu den Start-Plättchen gehören. Neben Schienen sieht man auf einigen Plättchen auch einige Bäume.
Die Straßenbahnen sind kleine Holzklötzchen, die vor dem ersten Spiel beklebt werden müssen. Sie besitzen jeweils eine individuelle Farbe und eine Ziffer.
Bei den Haltestellen handelt es sich um kleine Schildchen aus Kunststoff.
Es gibt verschiedene Streckenkarten, die jeweils zwei oder drei Haltestellen für jede Linie haben. Sie werden verdeckt an die Spieler ausgegeben. Die Linienkarten zeigen, welche Straßenbahnlinie ein Spieler hat.
Wenn der Streckenbau abgeschlossen ist, bewegt sich die Straßenbahn entweder mit einem Spezialwürfel vorwärts oder wird mit drei anderen Würfeln weitergeschoben. Das hängt von der Variante ab, mit der man spielt.
Ziel: Jeder Spieler leitet eine Straßenbahngesellschaft und hat den Auftrag, zwei bzw. drei (abhängig von der Spielerzahl) Stationen von seinem Startbahnhof zum Endbahnhof anzufahren. Kein Spieler weiß jedoch, welche Stationen oder welche Straßenbahnlinie jeder Spieler hat.
Zu Beginn des Spieles werden die Linienkarten und die Streckenkarten in Abhängigkeit von der Spielerzahl verdeckt gemischt. Danach erhält jeder Spieler jeweils eine dieser Karten. So ist seine Linie und sein Auftrag vorgegeben. Auf dem großen Spielplan sind am Rand die einzelnen Start- bzw. Endbahnhöfe aufgezeichnet, ebenso die diversen Stationen, die man anfahren kann.
Bei Spielbeginn ist allerdings noch kein Streckennetz vorhanden. Dieses wird in der ersten Phase aufgebaut und in der zweiten Phase mit der eigenen Straßenbahn abgefahren.
Nachdem jeder Spieler zu Beginn fünf Streckenkärtchen erhalten hat, kann er, wenn er an der Reihe ist, zwei seiner Kärtchen gemäß den Anlegeregeln auslegen und wieder zwei nachziehen. Legt er ein Kärtchen neben eine Station, wird dort das Haltestellenschild aufgestellt, sofern nicht bereits eine Haltestelle existiert. Dieses Schild signalisiert, wo die entsprechende Station angefahren werden muß. Man darf auch gewisse bereits abgelegte Kärtchen wieder aufnehmen, wenn man die Strecke erweitert und die alte Streckenführung unverändert bleibt. Plättchen mit Bäumen sind dabei aber tabu und dürfen nicht mehr überbaut werden.
Es wird so lange an der Streckenführung gebastelt, bis ein Spieler sagt, daß er nun fahren kann. Er zeigt seine Linie, seinen Auftrag und danach die Strecke, die er entlang fahren will. Nun darf er in jeder weiteren Runde einmal würfeln und den Straßenbahnzug entsprechend um die Anzahl der Felder vorwärts ziehen, die auf dem Würfel angegeben sind. Erwürfelt er ein Haltestellenschild, so darf er sogar bis zum nächsten Haltestellenschild vorrücken.
Spielende: Kommt ein Spieler zum Zielbahnhof, hat er gewonnen.
Kommentar: In der Variante wird die Fahrt der Straßenbahn mit den drei anderen Spezialwürfeln durchgeführt. Hier sieht man grüne und rote Ampeln mit einem oder mehreren Punkten, ein Werkstatt-Piktogramm und ein Haltestellensymbol.
Bei der grünen Ampel darf man ein oder zwei Felder weit fahren. Allerdings gibt es bei jeder Haltestelle einen Zwangshalt. Mit dem Haltestellen-Symbol fährt die Bahn dagegen vor bis zur nächsten Haltestelle, während sie bei einer roten Ampel stehen bleiben muß. Das Werkzeug bedeutet, daß die Bahn bis zur letzten Haltestelle zurückgesetzt wird.
Ein Spieler wirft alle drei Würfel und sucht sich einen davon aus. Danach darf er freiwillig aufhören oder mit den verbliebenen Würfeln weitermachen. Sollte ein Spieler das Werkstatt-Symbol nehmen müssen, endet sein Zug danach automatisch.
Auch die Neuauflage macht heute noch Spaß. In der Planungsphase geht es primär darum, ein Streckennetz aufzubauen und den Gegner zu beobachten, dessen Linien man meist nicht kennt. Hier bietet es sich des Öfteren an, Streckenelemente so zu bauen, daß die Linien nicht zu leicht zu den Haltestellen kommen und die Streckenführung für den vermeintlichen Mitspieler so kompliziert wie möglich zu machen. Trotzdem ist es immer wieder überraschend, wenn ein Spieler plötzlich sagt, daß er nun fahren kann.
Etwas unlogisch ist das Fahren mit den Bahnen. Sie behindern sich nämlich nicht gegenseitig und dürfen sich auch überholen.
Neben der klassischen Version mit dem einen Würfel hat man auch eine andere Variante mit drei neuen Würfeln ins Spiel gebracht. Diese löst das Problem mit dem Würfelglück etwas besser, trotzdem kommt es nur sehr selten vor, daß ein Spieler seinen Zug vorzeitig beenden muß, weil er die Werkstatt auf den Würfeln hat.
Fazit: Selbst nach 15 Jahren ist „Linie 1“ immer noch ein gutes Familienspiel mit einem recht hohen Glücksfaktor beim Fahren.
Wertung: Auch heute noch erhält das Spiel 5 Punkte von unseren Testern.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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