Spieletest für das Spiel: LITTLE AMADEUS MAESTRO
Hersteller: Amigo                     
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 7-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Rudi Hoffmann
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2007
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Little Amadeus Maestro-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Spielfiguren, 46 Musiker, 10 Dirigenten, 14 Applauskärtchen, 1 Devilius, 4 Agenturen, 1 Musik-CD
Aufmachung: Der Spielplan zeigt 10 Musikstücke mit ihren Instrumenten, die alle auf dem Spielplan vorgezeichnet sind. Die Plättchen für die Musiker, die Dirigenten und den Applaus sind aus Pappe und relativ dick, so daß versehentliches Knicken nicht so schnell passieren dürfte. Alle Plättchen besitzen die gleiche Rückseite. Bei den Musikern gibt es ein bis vier Notensymbole auf den Plättchen, die angeben, wie häufig der Musiker im Spiel ist.
Die Punkte werden während des Spiels mit Hilfe der Spielfiguren angezeigt, die sich auf einer Leiste um das Spielbrett herum bewegen. Am unteren Ende des Spielplans gibt es eine Reihe von Feldern, auf denen die Applaus-Plättchen abgelegt werden. Diese Plättchen sind gleichzeitig der Indikator für das Spiel-Ende.
Der Devilius ist ein besonderes Papp-Plättchen, welches eine Wertung beim Besitzer verdoppelt.
Auf den Agenturen finden bis zu zehn Musiker in zwei Reihen Platz. Die untere Reihe beherbergt Musiker, die einen Exklusiv-Vertrag mit dem Spieler haben, während die Plättchen der oberen Reihe auch von Mitspielern abgeworben werden können. Die beiliegende Musik-CD enthält einige klassische Musikstücke.
Ziel: Es geht in "Little Amadeus Maestro" darum, Musiker in Konzerten auftreten zu lassen.
Jeder Mitspieler besitzt eine Agentur, engagiert Musiker und gibt ihnen Verträge. Bleiben Musiker in der Agentur übrig, gibt es dafür Minuspunkte am Ende der Partie.
Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spieles einen Dirigenten und eine Agentur, auf die er den Dirigenten in der unteren Reihe ablegt. Nachdem der Divilius heraussortiert wurde, mischt man alle Plättchen (Musiker, Dirigenten, Applaus) gründlich durch und legt sie verdeckt neben dem Spielbrett aus. Anschließend zieht jeder zwei Kärtchen und legt sie in seine Agentur. Sollte man Applaus-Kärtchen ziehen, legt man diese in die untere Ablagereihe und bekommt Ersatz.
Wer an der Reihe ist, kann zuerst Musiker auf das Spielbrett legen und muß dann 1-3 Musikerkarten ziehen und auf seine Agentur ablegen. Wie viele Kärtchen nachgezogen werden, muß man vorher ankündigen.
Musiker legt man auf das Spielbrett, wenn ein Dirigent in die entsprechende Reihe gelegt wurde und damit das Musikstück freigegeben ist. Der Dirigent ersetzt jeden Musiker in einem Musikstück und muß immer gelegt werden, bevor man dann reguläre Musikerkarten legen darf. Diese Musiker müssen jedoch angrenzend neben dem Dirigenten angelegt werden, so daß eine lückenlose Reihe entsteht. Es darf nur ein Dirigent pro Reihe gelegt werden.
Die Musiker zum Auslegen nimmt man entweder aus seiner eigenen Agentur oder aber von fremden Agenturen. Dort kann man aber nur die Musiker nehmen, die sich auf den oberen Feldern einer Agentur befinden. Sie haben nur einen vorläufigen Vertrag, während Musiker auf den unteren Positionen exklusiv nur dem Besitzer einer Agentur gehören. Es ist erlaubt, an mehreren Musikstücken neue Personen anzulegen, allerdings darf man nur ein Musikstück komplettieren.
Nach dem Ablegen von Kärtchen gibt es Siegpunkte für den Spieler. Jeder abgelegte Musiker oder Dirigent bringt einen Siegpunkt. Wenn ein Spieler ein Musikstück in seinem Spielzug beginnt und auch komplettiert, verdoppelt sich diese Punktzahl. Hat man den Divilius und beendet ein Musikstück, bekommt man neben der Punktzahl noch einen Bonus von fünf weiteren Punkten.
Nach der Auswertung zieht der Spieler ein bis drei neue Kärtchen nach. Applaus-Kärtchen kommen sofort in die entsprechende Reihe des Spielplans. Es wird kein Ersatz für sie gezogen.
Spielende: Wenn das letzte Applaus-Plättchen auf dem Spielplan liegt, endet das Spiel sofort. Jeder muß nun noch die Noten-Symbole seiner Musiker auf dem Agenturplan zusammenzählen und die Summe als Minuspunkte abtragen. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: Das Spiel ist eine Neuauflage des bereits früher erschienenen Titels „Maestro“ und wurde regeltechnisch leicht bearbeitet. Die Punkteverteilung hat sich geändert und ist einfacher geworden, weil das Spiel als Zielgruppe eher das jüngere Publikum ansprechen soll. Dies ist auch durch die verwendeten Grafiken ersichtlich, die sich an einer Zeichentrick-Serie orientieren.
Die Grafik ist allerdings auch ein kleines Problem, denn während die Felder auf dem Spielbrett nur die Instrumente nebst Namen zeigen, sind auf den Plättchen kleine Musiker mit dem Instrument zu sehen. Zwar steht auch hier der Name des Musikinstruments am unteren Rand, aber die unterschiedliche Darstellung und die ähnlichen Zeichnungen der vielen Streichinstrumente sorgen nicht unbedingt für eine große Übersichtlichkeit.
Während man anfangs meist viele Musiker aufnehmen möchte, um seinen Aktionsspielraum zu vergrößern, beschleunigt man dadurch in den meisten Fällen auch das Spielende, denn die Applaus-Plättchen treten vermehrt auf. Mitspieler räubern gerne die Musiker, die auf dem oberen Teil der Agentur liegen, wenn sie eingesetzt werden können. Später im Spiel versucht meist der Führende, ein schnelles Spielende zu erzwingen, während die Mitspieler dagegen ihre Musiker noch reduzieren wollen und größere Wertungen auslösen wollen.
Im Spiel mit voller Besetzung gelingt es kaum, daß der Devilius einen Bonus gibt. Bei einer Partie zu zweit kommt es dagegen durchaus vor. Hier kann man taktischer spielen und versuchen, die letzten Musiker des Gegners durch geschicktes Überbauen mit einem Dirigenten oder Ablegen eines eigenen passenden Musikers zu „Ladenhütern“ werden zu lassen, die am Ende Minuspunkte geben.
Fazit: Ein leichtes Familienspiel ohne hohen taktischen Anspruch.
Wertung: Mit 4 Punkten kommt das Spiel nicht mehr ganz an das Original heran.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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