Spieletest für das Spiel: LOVE LETTER
Hersteller: Pegasus                   
Preis: 12 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2013      
noch erhältlich: Ja
Autor: Seiji Kanai
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2013
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Love Letter-Pressefoto

Ausstattung: 16 Karten, 4 Übersichten, 12 Herzen
Aufmachung: Die Karten sind aus dickem Karton gefertigt. Jede Karte zeigt eine Person und ihre Spezialfähigkeit. Die Karten haben Zahlenwerte von 1 bis 8.
Die Häufigkeit der Karten und die Spezialfähigkeiten findet man auf den Übersichten. Auch sie sind aus dicker Pappe.
Die kleinen Herzen aus Holz wollen die Spieler als Belohnung erhalten, wenn sie als letztes in einer Spielrunde übrig bleiben.
Ziel: Jeder Spieler versucht, die anderen auszustechen und der Prinzessin als einziger einen Liebesbrief in einer Runde zuzustellen.
Vor der Partie erhält jeder eine Spielübersicht. Die Herzen kommen an den Rand der Spielfläche. Ein Spieler mischt die Karten und legt eine Karte unbesehen beiseite. Danach zieht jeder Spieler vom Reststapel eine Handkarte. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Wenn man an die Reihe kommt, zieht man zunächst eine weitere Handkarte. Danach muß der Spieler eine der beiden Handkarten offen in die Tischmitte legen und die Spezialfähigkeit der Karte ausführen, wenn dies möglich ist. Danach folgt der nächste Spieler. Mit Hilfe der meisten Spezialfähigkeiten kann man versuchen, die Mitspieler aus der Partie zu werfen.
Ist nur noch ein Spieler in der Runde, gewinnt er diese und erhält ein Herz. Wurde die letzte Karte des Nachziehstapels genommen und nach dem Spielzug gibt es noch mehrere aktive Spieler, vergleichen diese die Zahlenwerte der Handkarten untereinander. Der oder die Spieler mit dem höchsten Zahlenwert gewinnen jeweils ein Herz.
Bei der Wächterin darf man einen beliebigen Mitspieler nach einer Personenkarte fragen. Hat dieser Spieler die Karte, muß er sie abwerfen und ist aus der laufenden Runde ausgeschieden. Der Priester erlaubt, die Karte eines Mitspielers anzusehen.
Mit Hilfe des Barons vergleichen der aktive Spieler und ein Kontrahent heimlich ihre Personenkarten. Der Spieler, der den niedrigeren Zahlenwert hat, scheidet aus und wirft seine Karte offen in die Tischmitte.
Die Zofe schützt den Spieler eine Spielrunde lang vor den Aktionen von Spielkarten. Wer einen Prinz ausspielt, darf sich einen Mitspieler suchen, der seine Handkarte abwirft und dafür eine neue Karte aufnehmen muß.
Der König dagegen erlaubt den Tausch der eigenen zweiten Karte mit der eines Kontrahenten. Die Gräfin hat keine Spezialfunktion, muß aber in jedem Fall abgeworfen werden, wenn der Spieler als zweite Karte einen Prinzen oder den König erhält.
Auch die Prinzessin hat keine besondere Funktion. Wird man jedoch gezwungen, die Karte abzuwerfen, scheidet der Spieler in jedem Fall aus. Beide Damen verfügen jedoch über die höchsten Zahlenwerte im Spiel und sind daher durchaus sehr stark.
Spielende: Je nach Anzahl der Spieler benötigt man einige Herzen, um zu gewinnen.
Kommentar: Im Spiel zu zweit werden immer direkt drei Karten offen in die Tischmitte gelegt und sind somit aus dem Spiel.
„Love Letter“ erzeugt mit einem Minimum an Spielkarten ein sehr lustiges Bluff- und Deduktionsspiel, bei dem es oft hoch her geht. Gerade mit der Wächterin kann man viel Unheil bei den Mitspielern anrichten, fliegt aber bei direkten Vergleichen über den Baron fast immer raus. Die Prinzessin ist Segen und Fluch zugleich, denn gelingt es, sie bis zum Ende auf der Hand zu haben, gewinnt man den Durchgang automatisch. Oft jedoch wird man durch die zweite Handkarte dann jedoch zu schlechten Spielzügen gezwungen und offenbart meist mehr, als man eigentlich möchte.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung, wobei das Spiel zu zweit schlechter ist als eine Partie in voller Besetzung. Hier kommt es ja schon direkt zum Showdown und manchmal ist eine Spielrunde schon nach ein bis zwei Karten beendet.
Die Kartenqualität ist hervorragend und auch die Grafiken sind gelungen. Die kleinen Herzen sehen niedlich aus. Insgesamt ist der Preis trotz des wenigen Materials durchaus gerechtfertigt.
Fazit: Ein sehr schönes lustiges Kartenspiel, was als Absacker oder Auftaktspiel eines Spieleabends nicht fehlen darf.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist „Love Letter“ das Kartenspiel-Highlight des Jahres 2013.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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