Spieletest für das Spiel: LUDOVIEL
Hersteller: Drübberholz Preis: 17 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 1-8 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Friedemann Friese, Thorsten Gimmler, Martina Hellmich, Hartmut Kommerell, Andrea Meyer Besonderheit: Kategorie: Spielesammlung |
Ausstattung: 119
Spielkarten, 1 Startkarte, 1 Sanduhr, 32 Marker, 1 Würfel
Aufmachung: Die
Spielkarten sind zweisprachig gehalten. Jede Karte macht eine Aussage,
die thematisch mit Gesellschaftsspielen zu tun hat. Die Startkarte wird
bei einigen Spielen zum Anzeigen des Startspielers gebraucht.
Mit der mitgelieferten Sanduhr kann man Zeitabstände
von ca. 30 Sekunden ablesen. Sie wird bei einigen Spielen benötigt.
Die Marker sind kleine Holzquader in zwei verschiedenen Farben, die als
Siegpunkte fungieren können. Beim Würfel handelt es sich um einen
normalen Sechsseiter.
Ziel: Die Spielesammlung
besteht aus acht verschiedenen Spielen, die mit dem vorhandenen Material
gespielt werden können. Alle Spiele wurden bereits in gleicher oder
ähnlicher Form bei Verlagen veröffentlicht.
Das erste Spiel heißt Ludingo und ist eine
Abwandlung vom traditionellen Bingo-Spiel. Ein Startspieler nennt hier
ein Gesellschaftsspiel, zu dem die Mitspieler blitzschnell eine passende
Handkarte heraussuchen und klopfen. Die Karte darf danach abgegeben werden
und der Startspieler wechselt zum Gewinner der aktuellen Spielrunde. Wer
alle Handkarten losgeworden ist, hat die Partie für sich entschieden.
Das zweite Spiel nennt sich Ludostyle in Anlehnung
an das Spiel Lifestyle, von welchem wesentliche Elemente übernommen
wurden. Ein Startspieler zieht vier Karten und sucht sich eine als Stichwortkarte
dazu aus. Die nachfolgenden Spieler müssen nun immer entweder ein
Spiel, einen Autor, einen Verlag oder ein besonderes Material nennen, was
zu der Stichwortkarte passen könnte. Wer das vierte Element nennt,
erhält die Stichwortkarte. Dann überprüft man, ob die Spieler
jeweils einen passenden Begriff genannt haben.
Mit „Ludofacts" wird das alte Category von eg-Spiele
wiederbelebt. Mit den Markern bildet man ein 4x4 Gitter, an dessen Rändern
Karten ausgelegt werden. Der aktive Spieler hat nun 30 Sekunden Zeit, möglichst
viele Spiele zu finden, die die Eigenschaften von zwei zueinander versetzten
Karten aufweisen. Hat man ein Spiel gefunden, erhält man einen der
Farbwürfel. Fällt dem Spieler ein zweites Spiel ein mit den gleichen
Attributen ein, darf er sich den zweiten Würfel auch noch nehmen.
Nach Ablauf der Zeit darf der nächste sein
Glück versuchen, bis alle Würfel weg sind oder jeder einmal am
Zug war. Dann werden die gewonnenen Punkte notiert und das Raster neu aufgefüllt.
Es gewinnt der Spieler, der nach mehreren Spielrunden als erstes 50 Punkte
erreicht.
Das nächste Spiel nennt sich „Ludo Mio".
Hier hat man eine Reihe von Karten auf der Hand und spielt in seinem Zug
entweder eine Karte aus, die vorgelesen wird und auf den Ablagestapel kommt
oder man benennt ein Spiel, bei dem mindestens fünf Behauptungen bereits
im Ablagestapel liegen. Sollte dies zutreffen, bekommt der Spieler einen
oder mehr Punkte, je nach Anzahl der passenden Behauptungen. Die Punkte
werden in Form von Karten vor den Spielern abgelegt, die verbliebenen Karten
des Ablagestapels kommen wieder in der Mitte.
Auch bei „Ludossa" hat jeder eine Kartenhand
mit sechs Spielkarten. Nachdem drei Karten in der Tischmitte ausliegen,
muß der aktive Spieler ein Gesellschaftsspiel nennen, auf das die
drei Begriffe passen. Gelingt dieses, darf er sich eine der drei Karten
als Siegprämie nehmen und durch eine Handkarte ersetzen. Hat man keine
Idee, muß man eine Karte nachziehen. Es gewinnt derjenige, der zuerst
alle Handkarten losgeworden ist.
Mit „Ludoviel" lehnt man sich an den modernen
Klassiker „Ein solches Ding" an. Jeder hat einige Handkarten und im Zentrum
des Tisches liegt eine weitere Karte offen aus. Nun kann ein Spieler in
seinem Zug an die Auslage eine weitere Karte anlegen oder die vorhandene
Auslage anzweifeln. Jeder Spieler muß sich während des Spiels
immer überlegen, welches Gesellschaftsspiel mit allen ausliegenden
Eigenschaften er benennen könnte. Bluffen ist natürlich erlaubt.
Wird angezweifelt, darf der vorhergehende Spieler
eine Karte der Auslage beiseite legen. Mit den restlichen Karten muß
er nun ein Spiel finden, auf dem alle verbliebenen Eigenschaften zutreffen.
Je nach Ausgang der Wertung bekommt der Zweifler bzw. dessen Kontrahent
neue Handkarten. Jeder sollte versuchen, seine Kartenhand möglichst
schnell zu reduzieren.
Bei „Haste Ludo" muß man für jeden
Spieler noch Stift und Zettel besorgen. Hier benötigt man die Sanduhr.
Nachdem der Startspieler die oberste Karte vorgelesen
hat, wird die Sanduhr irgendwann umgedreht und alle Spieler schreiben inzwischen
passende Spiele-Namen zur genannten Eigenschaft. Am Ende der Zeit notiert
man sich noch, wie viele Spiele man glaubt, vorlesen zu können. Diese
Zahlen werden miteinander verglichen und der Spieler mit der niedrigsten
Ziffer beginnt.
Der aktive Spieler liest immer nur so viele Begriffe
vor, wie er mit seiner Ziffer angegeben hat. Alle Mitspieler müssen
die genannten Spiele aus ihrer Liste streichen. Konnte der aktive Spieler
die vorgegebene Anzahl an Spielen nennen, gibt es entsprechend Punkte.
Danach ist der nächste Spieler mit Vorlesen an der Reihe. Erfüllt
man seine Voraussage nicht mehr, gibt es keine Punkte, man muß aber
trotzdem vortragen.
Das letzte Spiel nennt sich Ludosolo. Hier soll
man zu jeder Karte ein passendes Spiel aus seinem Regal suchen.
Spielende: Je nach
Spielvariante endet eine Partie, wenn die Handkarten aufgebraucht sind
oder man eine bestimmte Punktzahl erreichen konnte.
Kommentar: Die Spiele
lehnen sich alle sehr stark an bekannte Gesellschaftsspiele anderer Verlage
an. Die Idee für diese kleine Spielesammlung, die nur Spiele-Sammler
und Fans von Gesellschaftsspielen ansprechen dürfte, ist aber durchaus
löblich. Das Problem liegt eher bei geeigneten Mitspielern, denn wer
nicht über ein gewisses Spiel-Repertoire verfügt, geht bei allen
Spielvarianten gnadenlos unter.
Etwas frech ist dagegen die Autorenbezeichnung,
denn die Spielideen sind mit Sicherheit nicht von den in der Anleitung
genannten Personen entwickelt worden, was die Schachtel und Anleitung zunächst
suggeriert. Erst bei den einzelnen aufgelisteten Spielen werden die richtigen
Erfinder ganz klein an einer Seite genannt.
Fazit: Für
Leute mit entsprechendem Wissen eine schöne Sammlung, ansonsten natürlich
nicht zu gebrauchen.
Wertung: Meine Meinung
ist hier zweigeteilt. Als Sammler und Kenner gebe ich dem Spiel 5 Punkte,
aber wer sich in diesem Sektor nicht auskennt, wird das Spiel mit 2 Punkten
abstrafen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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