Spieletest für das Spiel : MAESTRO
Hersteller: Hans im Glück
Preis: 29 DM 
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-4 
Erscheinungsjahr: 1989
noch erhältlich: Nein
Besonderheit:
Autor: Rudi Hoffmann 
Kategorie: 
Bewertungsbild Maestro-Foto

Ausstattung: Spielplan, 1 Kritiker, 4 Agenturen, 1 Beutel Chips, 14 Applaus-Plättchen, 56 Musikerplättchen (10 Maestro, 46 Instrumentenspieler).
Aufmachung: In einem zweckmässigem Outfit erscheint dieses Spiel. Der Spielplan zeigt 10 Musikstücke mit ihren Instrumenten, die alle auf dem Spielplan schon vorgezeichnet sind. Die Plättchen sind aus Pappe, aber schön stabil gemacht, so daß versehentliches Knicken nicht so schnell passieren dürfte. Die Chips sind aus Plastik und haben eine Gravur, stellen aber eigentlich nichts Besonderes dar.
Ziel: Es geht in "Maestro" darum, Musiker in Konzerten auftreten zu lassen. Jeder Mitspieler besitzt eine Agentur, engagiert Musiker und gibt ihnen Verträge. Bleiben Musiker in der Agentur übrig, gibt es dafür Minuspunkte.
Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spieles eine Maestro-Karte und eine Agentur, auf die er die Maestro-Karte ablegt (an Position 10, welches zugleich die letzte ist). Die restlichen Kärtchen werden mit den Applaus-Kärtchen gemischt und verdeckt neben dem Spielbrett ausgelegt.
Wer an der Reihe ist, kann zuerst Musiker auf das Spielbrett legen und muß dann 1-3 Musikerkarten ziehen und auf seinem Agentur-Blatt ablegen (welches 10 Musiker beherbergen kann). Ob man 1, 2 oder 3 Karten ziehen will, muß man vorher ankündigen.
Musiker legt man auf das Spielbrett, wenn ein Maestro in die entsprechende Reihe gelegt wurde. Er ersetzt jeden Musiker in einem der zehn Musikstücke und muß immer gelegt werden, bevor man dann reguläre Musikerkarten legen darf. Diese Musiker müssen jedoch neben dem Maestro angelegt werden, so daß eine lückenlose Reihe entsteht. So werden Reihen anfangen und später weiter ausgebaut bzw. komplettieren.
Es darf auch nur ein Maestro pro Reihe gelegt werden. Die Musiker zum Auslegen nimmt man entweder aus seiner eigenen Agentur (man darf dort alle 10 Musiker zum Auslegen benutzen) oder aber von fremden Agenturen, dort aber nur die Musiker, die auf den Feldern 1-5 liegen! Sie haben quasi nur einen vorläufigen Vertrag, während Musiker auf den Positionen 6-10 exklusiv nur dem Besitzer einer Agentur gehören. Nur wenn alle 10 Felder einer Agentur belegt sind, dürfen die Spieler auch aus den höheren Feldern Karten nehmen. Auch darf man pro Spielrunde nur an einem der 10 Musikstücke arbeiten.
Man kann Musiker legen, man muß es aber nicht. Hier kommt ein taktisches Element in das Spiel.
Das Problem ist, daß man nach Beendigung seines Legezuges mindestens eine Karte ziehen muß und diese dann in seiner Agentur unterbringen soll. Zu langes Warten ist also auch nicht möglich.
Jeder, der ein Musikstück beendet, erhält den Kritiker und Punkte. Die Punkte errechnen sich wie folgt: Pro begonnener Reihe, fortgesetzter oder vollendeter Reihe nach einer bereits begonnenen Reihe gibt es pro Musiker 5 Punkte (auch der Maestro!). Wenn eine Reihe auf einmal beendet wird, erhält der Spieler pro Musiker 10 Punkte.
Hat man den Kritiker, so erhält man vor jedem seiner Züge 10 Punkte extra. Der Kritiker wechselt den Besitzer immer nach Vollendung eines Musikstückes.
Spielende: Ziehen die Spieler während des Kartenziehens eine oder mehrere Applaus-Karten, werden diese unten am Spielfeld ausgelegt. Sind alle Applauskarten ausgelegt, endet das Spiel sofort. Es endet ebenfalls, wenn ein Spieler keine Musiker nachziehen kann (z.b. bei einer bereits vollen Agentur, aus der man nicht rauslegen kann oder will).
Die numerierten Felder in den Agenturen geben die jeweiligen Minuspunkte an, die die verbleibenden Musiker einem Spieler geben. Sieger ist derjenige, der eine bestimmte Punktzahl nach mehreren Spielen erreicht.
Kommentar: Das Spiel ist sehr gut spielbar, wie man es bei fast allen Hans-Im-Glück-Spielen feststellt. Am Anfang mag es etwas konfus sein, doch mit der Zeit wird es zu einem richtigen vollwertigen Strategiespiel, bei dem man immer genau rechnen muß, wieviel Punkte man jeweils hat und wo man seine Musiker in der Agentur ablegt (wenig Minuspunkte, aber dann können die Mitspieler diese Person wegnehmen oder viel Minuspunkte riskieren und dann hoffen, die Karten wegzubekommen...). Auf den Karten sind immer Sterne abgebildet, die anzeigen, wie oft in dem Kartensatz diese Karte vorhanden ist und wie oft sie dann also in die Musikstücke paßt. Ein zusätzliches Handicap sind die Maestros, da sie für jedes Musikinstrument eingesetzt werden können und so beim Einsatz auf einem Feld mit einem seltenen Instrument ggf. dem Mitspieler Minuspunkte garantieren. Dies sorgt bei erfahreneren Spielern schon für Flüche und Drohungen durch die Mitspieler und heizt die Atmosphäre an.
Fazit: Ein ganz nettes Spiel mit einem moderaten Preis. Man kann es auch zu zweit spielen, allerdings ist dann das taktische Element nicht ausgeprägt. Bei 3 oder 4 Spielern ist dieses Spiel wirklich witzig.
Wertung: 5 Punkte sind angemessen, es ist aber halt irgendwie kein richtiges Suchtspiel, womit man sich die Nacht um die Ohren haut. Aber so mal eben zum Spielen hervorragend geeignet.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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