Spieletest für das Spiel: MANHATTAN
Hersteller: Fagus 
Preis: n.b.
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 1986 
noch erhältlich: Nein
Autor: Karl-Heinz Koch
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: September 2005
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Manhattan-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 45 Stockwerke, 20 Dächer, 30 Straßen, 14 Türme, 12 Spielfiguren, 2 Würfel
Aufmachung: Das Spielbrett ist aus durchsichtigem Kunststoff und hat 9x9 Felder. Ein innerer Bereich ist dabei gesondert mit einer dickeren Linie abgegrenzt. Im inneren Bereich wird gebaut, während man außen herum mit den Figuren läuft. Das gesamte restliche Material ist aus Holz gefertigt. Die Stockwerke bestehen aus normalen Holzquadern, die Dächer sind schwarz lackiert und haben eine Schräge. Bei den Straßen handelt es sich um flache quadratische Plättchen.
Die Türme und die Spielfiguren gibt es in verschiedenen Farben. Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter.
Ziel: Die Spieler versuchen, das höchste Gebäude auf dem Spielbrett zu besitzen.
Am Anfang wird der Spielplan in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler bekommt zwei Figuren und zwei Türme in seiner Lieblingsfarbe. Zusätzlich darf er sich zwei Dächer nehmen. Die restlichen Dächer, Stockwerke und Straßen werden neben dem Spielbrett bereitgelegt. Dann einigt man sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler würfelt zunächst in seinem Zug. Anschließend bewegt er seine beiden Spielfiguren auf dem äußeren Bereich des Spielbretts. Der innere Bereich wird nur zum Bauen verwendet. Am Anfang der Partie befinden sich die Figuren außerhalb des Spielplans und werden erst über die Eckfelder eingesetzt. Hat ein Spieler einen Pasch geworfen, bekommt er sofort ein Dach als Bonus. Bei einer geworfenen 1 darf man ein Dach verbauen, sofern man noch eines besitzt, während die 6 den Spieler dazu bringt, ein Stockwerk einzusetzen.
Nach dem Würfeln müssen Figuren bewegt werden. Jeder Figur wird ein Würfel zugeordnet oder man addiert beide Würfel und bewegt einen eigenen Spielstein. Die Figuren können sich nur auf der Außenbahn in beliebiger Richtung bewegen. Auf jedem Feld können beliebig viele Figuren stehen.
Wenn nach dem Spielzug zwei Figuren so stehen, daß sie die Koordinaten für ein Spielfeld bilden, dann muß das Feld bebaut werden, sofern es noch unbelegt ist. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man auch einen Abriß vornehmen. Kreuzen sich die Figuren nicht, geschieht nichts weiter.
Auf ein freies Grundstück kann man Strassen bauen. Diese schränken das Bauvorhaben der Mitspieler ein. Alternativ kann ein Spieler auch ein Gebäude errichten. Die Gebäude erstrecken sich über ein oder mehrere Felder, die waagerecht und senkrecht miteinander verbunden sein müssen. Ein Gebäude muß von einem Spieler mit einem eigenen Turm versehen werden, um es vor den Übergriffen der Gegner zu schützen. Es ist erlaubt, eigene Gebäude zu erweitern. Ein Gebäude muß immer frei stehen, d.h. weder waagerecht, senkrecht oder direkt diagonal darf sich ein weiteres Gebäude befinden. Nur der Besitzer von zwei Gebäuden darf diese zusammenwachsen lassen, um seinen zweiten Turm wiederzubekommen.
Die Dächer können immer zusätzlich gebaut werden, wenn ein Spieler eine 1 gewürfelt hat. Dazu nimmt man ein eigenes Dach und setzt dieses auf ein beliebiges Stockwerk eines Spielers, welches nun nicht mehr erhöht werden kann.
Kreuzen sich die beiden eigenen Figuren auf einem Feld, welches zu einem eigenen Gebäude gehört, darf der Spieler dieses Feld aufstocken, wenn sich dort kein Dach oder Turm befindet. Danach wird die eigene Turmspitze immer auf das höchste Stockwerk des Bauwerks bzw. bei Gleichstand auf das zuletzt gebaute Teil gestellt. Bei einer geworfenen 6 darf der Spieler zusätzlich ein beliebiges Stockwerk aufrüsten, wenn es kein Dach und keinen Turm besitzt.
Die Dächer begrenzen die Bauflut eines Spielers beträchtlich. Gelingt es ihm, seine Spielfiguren so zu stellen, daß sie sich bei einem Dach des eigenen Gebäudes kreuzen, dann kann man dieses Dach abreißen und in den allgemeinen Vorrat legen.
Später im Spiel sind feindliche Übernahmen von Gebäuden möglich. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, daß zwei Gebäude von verschiedenen Spielern ein unbebautes Grundstück zwischen sich haben und der aktive Spieler seine beiden Spielfiguren so stellen kann, daß diese das Feld kreuzen. Wenn er dann ein höheres Gebäudesegment als sein Nachbar besitzt, kommt es zur feindlichen Übernahme und der andere Spieler muß seinen Turm entfernen.
An einem Gebäude kann nur so lange gearbeitet werden, wie man es theoretisch erweitern kann. Ist dies nicht mehr der Fall, muß der Spieler dieses Gebäude sofort verlassen und seinen Turm entfernen.
Spielende: Die Partie ist beendet, wenn alle Stockwerke verbaut wurden. Es gewinnt der Spieler, dessen Gebäude am höchsten ist. Bei Gleichstand entscheidet die Anzahl an verbauten Stockwerken.
Kommentar: Das Spiel ist trotz der Würfel sehr taktisch. Man muß ständig aufpassen, daß die Gebäude noch weiterhin Möglichkeiten besitzen, um sich zu erweitern. Auf der anderen Seite versucht man dies bei Mitspielern durch das Legen von Straßen zu verhindern. Ein möglichst hoher Turm garantiert den Sieg, sorgt aber bei Mitspielern auch für verstärkte Aktionen in der Nähe des Gebäudes.
Das Material ist sehr schön, da man massive Holzklötze verwendet hat. Die Spielanleitung ist gut gelungen. Im Spiel zu zweit hat jeder drei Turmspitzen zur Verfügung.
Fazit: Ein sehr taktisches Bauspiel.
Wertung: Mit guten 4 Punkten kann man durchaus einmal eine Partie mitmachen, sofern man die Gelegenheit dazu bekommt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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