Spieletest für das Spiel: MARLOWE
Hersteller: Salagames Preis: 25 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 1992 noch erhältlich: Nein Autor: Uwe Rosenberg Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 30 Karten
„Tatverdächtig", 30 Karten „Aussage", 24 Karten „Untersuchung", 18
Karten „Indiz", 1 Karte „Täter"
Aufmachung: Die
Karten „Tatverdächtig" zeigen jeweils eine von sechs Personen inkl.
ihrer Erkennungsfarbe. Die Karten lassen sich in fünf identische Stapel
einteilen, die jeweils ein Erkennungssymbol besitzen. Jeder Spieler erhält
einen dieser Kartensätze zu Beginn. Die Aussage-Karten zeigen ebenfalls
einen der möglichen Täter und die dazugehörige Farbe. Des
weiteren gibt es einen Punktwert und einen Buchstaben auf der Karte. Dieser
Buchstabe gehört einem der anderen möglichen Täter. Mit
dieser Karten gibt es belastende Aussagen.
Auch die Untersuchungskarten zeigen Bilder und
Farben der Täter. Jede Farbe ist viermal vorhanden, wobei dreimal
„Kein Alibi" und einmal „Alibi" auf jedem Set steht. Die Täter-Karte
dient nur als Ablagekarte für herausgezogene Untersuchungskarten.
Auf den Indiz-Karten findet man auch einen Punktwert. Dazu gibt es einen
bis drei Namen von verdächtigen Personen, die für die Tat in
Frage kommen könnten. Grafiken und Farben der Spielkarten sind in
Ordnung, doch verwirren die verschiedenen Kartentypen am Anfang enorm.
Ziel: Es gilt, einem
der sechs verdächtigen Täter eine Tat nachzuweisen. Am Anfang
bekommt jeder Spieler einen Satz mit den sechs Tatverdächtigen. Überzählige
Sets kommen aus dem Spiel. Anschließend werden die Aussage-Karten
gemischt und je nach Spielerzahl zwei oder drei verteilt, die die Spieler
ebenfalls auf die Hand nehmen. Die restlichen Karten kommen zunächst
erst einmal beiseite. Nun werden die Untersuchungskarten nach Farben sortiert
und gemäß gewisser Regeln zieht man anschließend verdeckt
eine „Alibi-" und fünf „Kein Alibi"-Karten heraus, die unbesehen unter
die Täter-Karte geschoben werden und dort bis zum Spielende bleiben.
Die restlichen Untersuchungskarten werden zu den Aussage-Karten gemischt
und als Stapel bereitgelegt. Abschließend mischt man noch die Indizkarten
und legt sie ebenfalls bereit.
Nach gewissen Regeln wird der Startspieler bestimmt,
von dem aus es im Uhrzeigersinn weiter geht. Im Zug zieht der Spieler zunächst
eine Karte aus dem gemischten Aussage-/Untersuchungs-Stapel. Eine Aussagekarte
nimmt man auf die Hand. Danach wählt man eine beliebige Karte und
wirft sie offen auf den Ablagestapel. Man kann wählen, ob man eine
Aussagekarte oder eine Tatverdächtigen-Karte ablegen will. Eine Tätverdächtigen-Karte
kommt auf einen separaten Ablagestapel und wird verdeckt ausgelegt, damit
die Mitspieler keine Rückschlüsse ziehen können!
Hat man vom Stapel eine Untersuchungskarte gezogen,
wird dies laut bekanntgegeben. Dabei sagt man jedoch nicht, ob diese Person
ein Alibi hat oder nicht.
Alle Mitspieler schauen nun in ihren Handkarten
nach, ob sie Aussagekarten gegen diese Person besitzen. Reihum nennen sie
dann die Anzahl der passenden Karten, wobei man auch weniger ansagen kann
als man tatsächlich besitzt.
Der Spieler mit den meisten angesagten Karten
gewinnt die Untersuchung. Haben mehrere Personen gleich viele Karten, gewinnt
der Spieler mit der höheren Einzelkarte. Der so ermittelte Untersuchungschef
zieht die oberste Karte vom verdeckten Indizienstapel oder wählt sich
eine der bereits vor den Mitspielern ausliegenden Karten aus. Hat man mehr
als eine Indizien-Karte im Verlauf des Spiels, kommen diese übereinander.
Man kann immer nur die oberste Karte eines solchen Stapels beim Gegner
ziehen. Ein Spieler, dem eine solche Karte geklaut wird, erhält sofort
eine neue Karte vom verdeckten Stapel nach, die er offen ablegt.
Bietet niemand für die Indizienkarte, wird
sie offen gezeigt und wandert danach auf den verdeckten Ablagestapel. Die
Indizienkarte gibt es in diesem Fall für den aktiven Spieler.
Nachdem ein Spieler die Indizienkarte erhalten
hat, muß man die Untersuchungskarte seinem linken und rechten Nachbarn
zeigen, jedoch darf sie nicht der Spieler sehen, der die Untersuchung gewonnen
hat. Danach kommt die Untersuchungskarte auf den verdeckten Ablagestapel.
Wie bereits oben erwähnt, kann man Tatverdächtige
ablegen, wenn man durch Untersuchungen herausgefunden hat, daß dieser
Spieler ein Alibi besitzt. Dazu legt man die entsprechende Karte verdeckt
in seinem Zug ab, wenn man eine Aussagekarte gezogen hat. Auf diese Weise
kann man die Anzahl der Aussagekarten nach und nach erhöhen.
Spielende: Die Partie
endet, wenn die letzte Karte des Aussage-/Untersuchungsstapels gezogen
wurde und der betreffende Spieler die daraus resultierende Aktion ausgeführt
hat. Jeder Spieler nimmt sich danach eine Tatverdächtigen-Karte und
legt sie verdeckt vor sich aus, von der er glaubt, dies sei der Schuldige.
Anschließend deckt man alle Karten unter der Täter-Karte auf
und vergleicht die Ergebnisse der Spieler miteinander.
Wer den Täter erkannt hat, bekommt 10 Punkte.
Zusätzlich gibt es für jede Indizienkarte mit dem Namen des Täters
die Punkte auf der Karte gutgeschrieben. Alle Aussage-Karten, die den Täter
belasten (also den entsprechenden Kennbuchstaben besitzen), bringen ebenfalls
so viele Punkte ein, wie auf der Karte steht. Minuspunkte bekommt ein Spieler,
wenn er die Tatverdächtigen-Karte im Verlauf des Spiels abgelegt hat
und jede Aussagekarte des Schuldigen wird mit ihrem Wert ebenfalls mit
Minuspunkten geahndet. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl.
Kommentar: Uns konnte
dieses wirre Kartenspiel nicht überzeugen. Es ist zu stark zufallsabhängig
und die Anmerkungen zum Markieren von Tatverdächtigen, wenn man „Alibi"
oder „Kein Alibi" auf einer Untersuchungskarte findet, sind schlecht durchführbar,
ohne die Karten jedes Mal unter den Tisch zu nehmen, wodurch Mitspieler
schon genügend Tips erhalten.
Fazit: Ein unserer
Meinung nach schlechtes Kartenspiel.
Wertung: 2 Punkte
für die Salagames-Ausgabe.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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