Spieletest für das Spiel : MARRA
CASH
Hersteller: Franckh-Kosmos Preis: 40 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-4 Erscheinungsjahr: 1996 noch erhältlich: Ja Autor: Stefan Dorra Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
1 Versteigerungsstein, 24 Ladenschilder und Standfüße, 4 Übersichtskarten,
54 Besucherfiguren in 5 Farben, 25 Karten mit Gegenständen, Spielgeld
Aufmachung: Das
Spiel wird in der gleichen Kartongröße ausgeliefert, wie sie
bereits bei den Siedlern von Catan benutzt wurde. Auch das Regelwerk ist
zweigeteilt und enthält einen Almanach zum Nachschlagen. Der Spielplan
zeigt eine Stadt mit vielen Gassen und Geschäften (in den 5 Spielfarben).
An Kreuzungspunkten stehen immer Brunnen, die ausschließlich als
Spielfelder dienen (man hätte sich durchaus die Einteilung anderer
Felder sparen können). Die Stadt ist umgeben von einer Mauer und besitzt
drei Eingangstore. Der Versteigerungsstein ist schön geworden und
aus Glas. Die Ladenschilder sind aus bedruckter Pappe und stehen in Plastikfüßen.
Sie dienen den Spielern als Erkennungshilfe der ersteigerten Läden.
Je sechs Schilder mit orientalischen Namen gibt es pro Spieler. Die Besucherfiguren
sind aus Holz und mit schönen Farben lackiert. Es sind keine "normalen"
Holzpöppel, sondern etwas besser gestaltete Figuren. Die Karten und
das Geld sind schließlich ebenso wie der Spielplan wunderbar gezeichnet
worden!
Ziel: Jeder Spieler
versucht, so viel Geld wie möglich zu machen. Zu Beginn erhält
jeder Spieler sechs Ladenschilder und eine Spielübersicht, sowie 1200
Dirham als Startkapital. Dann werden an die drei Stadttore je drei verschiedenfarbige
Touristen gestellt, der Rest der Touristen wird in einem Beutel gut gemischt
und dann in einer Reihe am Rand des Spielplanes auf die Mauer aufgereiht,
so daß sich eine Schlange ergibt.
In der ersten Runde werden nur Läden versteigert.
Ein Startspieler sucht sich einen Laden aus, legt den Versteigerungsstein
auf diesen Laden und nennt eine Summe, die er für den Laden bietet.
Anschließend muß der nächste Spieler das Gebot erhöhen
oder passen. Erhält ein Spieler schließlich den Zuschlag, zahlt
er den angesagten Preis und stellt ein Schild in den Laden. Hat er selbst
den Laden versteigert und ersteigert, wird der Kaufpreis an die Bank gezahlt,
hat ein anderer Spieler den Laden versteigert, bekommt der Versteigerer
nach der Zahlung an die Bank von dieser eine Provision, die sich nach der
Höhe des Kaufpreises richtet. So versteigert jeder Spieler erst einmal
einen Laden. Dann beginnt das eigentliche Spiel!
Ist ein Spieler an der Reihe, darf er zwischen
drei Aktionen wählen: Bewegung von zwei Touristengruppen, Bewegung
einer Touristengruppe und Versteigerung eines Ladens, Versteigerung zweier
Läden.
Bei der Bewegung einer Touristengruppe wird diese
von ihrem Ausgangsfeld die Straßen entlang bis zu einem neuen Brunnen
bewegt, wo sie stehen bleibt. Kommen die Touristen an einem gleichfarbigen
Laden vorbei, in dem ein Schild eines Spielers steht, so gehen sie in diesen
Laden und kaufen dort ein. Der Besitzer bekommt für den ersten Kunden
in diesem Laden 100 Dirham, für den zweiten 200, für den dritten
300 etc. Mehr als 500 Dirham pro Kunde gibt es allerdings nicht!
Hat ein Mitspieler die Gruppe vorbeigeführt,
bekommt er vom Ladenbesitzer Provision (zwischen 50 und 100 Dirham je Kunde,
abhängig von dessen Kaufkraft). Kunden gehen grundsätzlich immer
in den ersten farbigen Laden ihrer Farbe, in dem sich ein Schild befindet.
Treffen zwei Besuchergruppen zusammen, werden
sie von da an als eine Gruppe bewegt, eine Aufteilung ist nicht erlaubt.
Die Versteigerung eines Ladens erfolgt wieder
nach dem bereits oben geschilderten Prinzip (inkl. Provisionen).
Hat ein Spieler beide Züge beendet, wird
noch abschließend geschaut, ob eines der drei Ausgangsfelder der
Touristen leer ist. Ist dies der Fall, darf der Spieler, der eben an der
Reihe war, 2-4 Spielfiguren vom Anfang oder dem Ende der Reihe nehmen und
diese auf das Ausgangsfeld stellen. Danach ist der nächste Spieler
an der Reihe und kann sich für einen der drei Doppelzüge entscheiden.
Spielende: Sobald
kein Besucher mehr auf der Mauer steht, beginnt die letzte Runde. Jeder
Spieler ist noch einmal an der Reihe, danach endet das Spiel. Sieger wird
der Spieler mit dem meisten Geld.
Kommentar: "Marra
Cash" ist kein kompliziertes Spiel, doch macht es viel Spaß, egal,
ob man es zu dritt oder viert spielt. Zu Anfang werden meist viele Läden
versteigert, zum Ende hin werden nur noch Figuren bewegt. Das schöne
am Spiel sind die Provisionen und die Doppelzüge, die einem das Spiel
erleichtern, bessere Planung und vor allem viel Geld bringen können.
Man sollte allerdings sein Geld vor den anderen verstecken. Besonders gut
ist das Spiel mit der Variante, bei der die Karten zum Einsatz kommen.
Es werden dann zwei Karten aufgedeckt, die ein Schmuckstück, eine
Farbe und deren Preis zeigen. Geht ein Tourist der gleichen Farbe nun in
einen Laden, so erwirbt der Tourist dieses Schmuckstück zusätzlich
und bezahlt dem Ladenbesitzer mehr. Dadurch ist noch mehr Geld im Spiel
und es müssen höhere Provisionen gezahlt werden. Die Karten werden
übrigens erst am Ende eines Doppelzuges ergänzt.
Fazit: Ein gelungenes
Spiel von Stefan Dorra, welches nur unwesentlich schlechter ist als Linie
1!
Wertung: Das Spiel
bekommt 5 Punkte. Schade ist es nur, daß es keine Zweispieler-Variante
gibt.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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