Spieletest für das Spiel: MEINE
SCHAFE DEINE SCHAFE
Hersteller: Goldsieber Preis: 14 Euro empf.Alter: 7- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Philippe des Pallieres Besonderheit: Kategorie: Legespiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!
Ausstattung: 1 Startplättchen,
4 Auftragsplättchen, 4 Bekennungsplättchen, 68 Plättchen,
1 Beutel
Aufmachung: Die
Plättchen sind quadratisch und aus dicker Pappe gefertigt. Das Startplättchen
zeigt den Marktplatz einer Stadt. Es wird bei Spielbeginn in der Tischmitte
ausgelegt. Die Auftragskärtchen weisen jedem Spieler eine Schaf-Farbe
während der Partie zu. Sie werden zu Beginn geheim gehalten und zeigen
einen Schäfer und vier Schafe in einer Farbe. Offenbart sich ein Spieler,
darf er das Bekennungsplättchen seiner Farbe nehmen und das Auftragskärtchen
anlegen. Die restlichen Plättchen zeigen verschiedene Schafe, Wald,
Wölfe, Jäger und Stadtausbauten. Diese Kärtchen sind beidseitig
bedruckt.
Die Grafik ist lustig und ein wenig im Comic-Stil
gehalten. Leider ist der Beutel ein wenig zu klein für die vielen
Spielplättchen, so daß man diese nicht mischen kann.
Ziel: Es gilt, in
seiner Schaf-Farbe eine möglichst große Gruppe zu bilden und
einzuzäunen.
Am Anfang der Partie wird das Startplättchen
im Zentrum ausgelegt. Jeder erhält ein Auftragskärtchen, welches
er zunächst geheim hält. Auf diesem Kärtchen ist seine Schaf-Farbe
zu erkennen. Die Bekennungsplättchen wandern zunächst an den
Rand des Tisches, die restlichen Plättchen werden gemischt und in
den Beutel gelegt. Jeder erhält zu Beginn der Partie vier Kärtchen,
die er auf die Hand nimmt und vor den Mitspielern geheim hält.
Der Startspieler beginnt. Er darf ein Plättchen
anlegen und sich dann entsprechend ein oder mehrere neue Plättchen
nehmen.
Man darf ein Plättchen nur direkt waagerecht
oder senkrecht an ein bereits liegendes Kärtchen legen. Dabei gilt,
daß das Motiv an der Anlegekante auf beiden Seiten identisch sein
muß. Es gibt insgesamt sechs verschiedene Motive (Wald, Dorf und
Schafe in den vier Spielerfarben).
Ein Plättchen, welches mit den Kantenseiten
an mehrere Kärtchen anliegt, muß an jeder Kantenseite das gleiche
Motiv wie das auf dem Nachbarkärtchen aufweisen.
Es besteht Zugzwang. Kann ein Spieler kein passendes
Kärtchen legen, wird er übergangen.
Am Ende des Zuges zieht man Kärtchen aus
dem Beutel nach. Die Anzahl an nachzuziehenden Kärtchen ist dabei
abhängig von der Anzahl an Kantenseiten, an die man sein gerade ausgespieltes
Plättchen legen konnte.
Ist man nicht selbst an der Reihe, kann man Sonderaktionen
durchführen und den aktiven Spieler kurzzeitig unterbrechen. Der Zug
eines Spielers kann in einer Spielrunde allerdings nur einmal unterbrochen
werden.
Als Sonderaktionen gilt das Legen eines Wolfes
oder Jägers, das „Farbe bekennen" und das „Aussteigen". Das Ausführen
von Sonderaktionen muß laut angekündigt werden! Der unterbrechende
Spieler kann mehrere Sonderaktionen auf einmal ausführen, wenn er
dies möchte.
Ein Wolf wird in ein Waldstück gelegt. Ein
geschlossener Pferch, der bei Spielende an ein Waldstück mit einem
Wolf angrenzt, wird nicht gewertet. Einen Jäger kann man zum Schutz
in einen Wald legen. Danach kann niemand in diesen Wald einen Wolf spielen.
Sollte sich in einem Wald bereits ein Wolf befinden, kann dieser mit einer
Jägerkarte überdeckt werden. Auch dann gilt, daß dieser
Wald bis zum Spielende sicher ist.
Beim „Farbe bekennen" dreht man sein Auftragskärtchen
um und legt es sofort an. Man erhält entsprechend der Anzahl an Anlegekanten
neue Kärtchen nach und erhält zur Kennzeichnung das Bekennungsplättchen
in der eigenen Farbe. Anschließend ist man sofort erneut am Zug und
darf ein weiteres Kärtchen aus der Hand anlegen und somit noch einmal
ein oder mehr Kärtchen nachziehen.
Will der Spieler aussteigen, sagt er dies laut
an. Er legt seine verbliebenen Handkarten in die Schachtel und steigt aus
dem laufenden Spiel aus. Bei der Endabrechung erhält der erste Aussteiger
sechs Bonuspunkte, die folgenden jeweils drei bzw. einen Bonuspunkt. Der
letzte Aussteiger geht jedoch immer leer aus.
Spielende: Sobald
nur noch ein Spieler aktiv ist, darf dieser so lange weiterspielen, bis
er keine Kärtchen mehr anlegen kann oder will. Danach zählt man
die Schafe des jeweils größten geschlossenen Pferchs in jeder
Spielerfarbe, an dessen Rand kein Wolf liegt. Die Anzahl der Schafe wird
mit den Bonuspunkten verrechnet und es gewinnt der Spieler mit der größten
Gesamtsumme.
Kommentar: Eine
Variante im 2-Personen-Spiel gibt jedem Spieler zwei Schafherden. Bei Spielende
zählt in jeder Farbe der jeweils größte Pferch. Für
das Aussteigen gibt es keine Bonuspunkte. In der zweiten Variante endet
das Spiel sofort, wenn der vorletzte Spieler ausgestiegen ist. Hier zählt
die Punktzahl des größten Pferchs eines Spielers und wird mit
der Anzahl an geschlossenen Pferchen dieser Farbe multipliziert. Auch hier
gibt es beim Aussteigen keine Bonuspunkte mehr.
Das Grundspiel konnte unsere Tester wenig überzeugen.
Das Bluffelement kommt kaum zum Tragen und die beste Strategie besteht
darin, einen eigenen Pferch möglichst groß auszubauen und dann
zu schließen. Schon nach wenigen Spielrunden haben die Spieler genügend
Kärtchen auf der Hand, um eine gute Planung vorzunehmen, zumal die
Kärtchen beidseitig bedruckt sind. Die Mitspieler können zwar
die Bildung großer Pferche einschränken, helfen aber damit dem
Mitspieler gleichzeitig, seinen Pferch zu schließen. Die Bedrohung
durch Wölfe ist in seltenen Fällen von Erfolg gekrönt. Der
Sieger wird hier meistens dadurch gekürt, daß er als erstes
aus dem Spiel aussteigt.
In der Variante, bei der auch kleinere Pferche
zur Gesamtpunktzahl beitragen, kommt mehr Pepp ins Spiel. Hier lohnt es
sich auch im späteren Spielverlauf noch, kleine Pferche zu gründen
und auszubauen. Das Aussteigen ist hier weniger praktikabel und die Spieler
versuchen vermehrt, keine Pferche der Mitspieler zu schließen.
Grundsätzlich gilt jedoch, daß die
Goldsieber-Neuheit eigentlich nur zu viert gespielt werden sollte.
Fazit: Ein einfaches
Legespiel, welches nur in der Variante als gut zu bezeichnen ist.
Wertung: Mit gerade
eben 4 Punkten sollte man „Meine Schafe, deine Schafe" vor dem Kauf lieber
einmal anspielen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de