Spieletest für das Spiel: MERIDIAN
Hersteller: Piatnik Preis: 26 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Ja Autor: Leo Colovini Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Piatnik recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
52 Spielkarten, 80 Türme
Aufmachung: Das
Spielbrett ist beidseitig bedruckt und zeigt jeweils eine Insellandschaft,
die in zehn senkrechte Bereiche unterteilt ist. Jeder Bereich hat vier
bzw. fünf Städte und besitzt am unteren Ende eine Ziffer zur
Kennzeichnung. Einige Städte sind durch besondere Markierungen als
Hauptstädte ausgewiesen.
Die Spielkarten lassen sich in vier identische
Sets unterteilen. Jedes Set hat dabei die Ziffern 1-10 und drei Karten
mit Zahlengruppen. Die Türme aus Kunststoff lassen sich übereinander
stapeln. Sie gibt es in den Farben der Spielkarten.
Grafik und Material ist gelungen, auch wenn in
unserem Exemplar die Rückseite des Spielbretts nicht paßgenau
mit der Umrandung war. Auf den Spielablauf hat dies jedoch keinerlei Einfluß.
Ziel: Es gilt, durch
geschicktes Besetzen von Städten die dazugehörigen Inseln zu
kontrollieren und Machtpunkte zu erreichen.
Am Anfang erhält jeder Spieler einen Satz
Spielkarten und die Türme einer Farbe. Bei zwei Spielern bekommt jeder
zwei Farben und Kartensätze. Je nach Spielerzahl wird anschließend
einer der beiden Spielplanseiten ausgewählt.
Jeder mischt seine Karten und legt sie als verdeckten
Stapel vor sich ab. Nachdem man sich auf die Spielreihenfolge geeinigt
hat, dreht jeder die beiden obersten Spielkarten um und legt sie offen
nebeneinander aus.
Der aktive Spieler wählt nun eine seiner
beiden Karten aus. Anschließend kann er in die dazugehörige
Spalte einen Turm, der aus einer oder mehr Spielfiguren bestehen kann,
einsetzen. Wird der erste Turm in ein solches senkrechtes Gebiet (auch
Meridian genannt) gestellt, muß dieser Turm mindestens aus zwei Spielsteinen
bestehen. Ein Turm wird dabei immer auf eine Stadt gestellt. Alle Türme
in einem Meridian müssen unterschiedlich hoch sein.
Ein niedriger Turm darf im gleichen Gebiet nicht
nördlich eines höheren Turms stehen. Außerdem kann pro
Meridian nur ein Turm eines Spielers plaziert werden, es sei denn, man
spielt zu zweit (hier darf man in jeder Farbe einen Turm aufstellen).
Es ist erlaubt, einen Turm eines Mitspielers
auf eine andere Insel zu versetzen, in dem man seine Stadt belegt und den
Turm nördlich (wenn er höher ist) bzw. südlich (wenn er
kleiner ist) verschiebt. Kettenreaktionen sind durchaus möglich. Das
Versetzen ist allerdings nur gestattet, wenn dadurch kein Turm eines Spielers
aus dem Spielfeld herausgeschoben wird.
Bei den Karten mit mehreren Ziffern wählt
der Spieler eine dieser Ziffern aus und kann in diesem Gebiet tätig
werden. Dadurch kann ein Spieler in einem Gebiet erneut agieren. Beim Einsetzen
der Karte wird dabei der bereits eventuell bestehende eigene Turm vom Spielbrett
genommen und kann nach den üblichen Regeln ersetzt werden. Man kann
auch auf das erneute Einsetzen eines Turmes verzichten.
Nach dem Setzen wird die Karte offen beiseite
gelegt. Jeder kann dadurch sehen, welche Karten der Mitspieler noch folgen
könnten. Anschließend deckt der Spieler eine neue Karte auf
und der nächste Mitspieler kommt an die Reihe.
Spielende: Sobald
alle Karten gespielt wurden, ist die Partie vorbei. Nun wird geschaut,
wer auf welcher Insel die Mehrheit an Türmen besitzt. Jeder Turm in
einer Stadt zählt bei der Ermittlung der Mehrheit einen Punkt, jede
Hauptstadt bringt dem Besitzer zwei Punkte. Dabei spielt die Höhe
der Türme keine Rolle. Der siegreiche Spieler erhält so viele
Siegpunkte gutgeschrieben, wie Städte auf dieser Insel sind. Bei einem
Gleichstand erhält niemand Siegpunkte.
Kommentar: „Meridian"
ist kein schlechtes Spiel, allerdings bedarf es einiger kleiner Verbesserungen.
Weil nur zwei Spielkarten bei jedem ausliegen, ist die Wahl, in welchen
Meridian man setzt, sehr eingeschränkt. Die Karten mit mehreren Zahlen
sind mächtig und werden daher meist von den Spielern gehortet, wodurch
sich die Spielmöglichkeiten weiter einschränken und die Partie
dadurch zu stark glücksabhängig wird. Eine Abhilfe ist dadurch
gegeben, daß man es erlaubt, drei Karten offen abzulegen und aus
diesen drei Karten auswählen kann.
Zu zweit ist das Spiel berechnender, aber nicht
unbedingt besser.
Fazit: In der vorliegenden
Form leider nur durchschnittlich.
Wertung: Mit 3 Punkten
kann dieses Piatnik-Produkt nicht überzeugen. Durch die Möglichkeit,
drei offene Karten zu benutzen, wird das Spiel allerdings deutlich interessanter
bei jeder Anzahl von Spielern.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de