Spieletest für das Spiel: METROPOLYS
Hersteller: Ystari                    
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Sebastien Pauchon
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2009
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Metropolys-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 52 Gebäude, 27 Markierungsplättchen, 1 Karte „U-Bahn“, 1 Karte „Archäologische Stätte“, 14 Ziel-Karten, 2 Übersichten, 5 Gebäudeplättchen
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Stadt, die durch Flüsse in fünf Stadtteile eingeteilt ist. Jeder Stadtteil besteht desweiteren aus einer Reihe von Gebieten. Über Brücken sind Gebiete verschiedener Stadtteile miteinander verbunden.
Jeder Spieler besitzt einen Satz an Gebäuden, die am oberen Ende mit einer Ziffer zwischen 1 und 13 bedruckt wurden. Es handelt sich um unterschiedlich hohe Wolkenkratzer, die man als Bauherr auf den Spielplan bringen soll.
Beim Bau auf bestimmten Feldern erhalten die Spieler ein Markierungsplättchen. Es gibt drei unterschiedliche Arten, die für Wohlstand, U-Bahnen und archäologische Fundstätten stehen. Für die U-Bahnen und die Fundstätten gibt es passende Siegpunktkarten.
Für jede der beiden Spielvarianten gibt es einige Zielkarten. Die Zielkarten des Familienspiels sind dabei einfacher gehalten als die der Profi-Variante. Die Gebäudemarker werden auch nur in der Profi-Version vergeben an diejenigen, die in einem Stadtviertel das jeweils höchste Gebäude errichtet haben. Auf den Übersichten ist die Punktverteilung beim Familien- und Profispiel zu finden.
Ziel: Die Spieler versuchen als Architekten, ihre Gebäude auf die von ihnen bevorzugten Felder zu bringen, um möglichst viele Siegpunkte durch die Erfüllung von Zielkarten zu erhalten.
Im Familienspiel wird mit den einfachen Zielkarten gespielt. Diese werden gemischt und jeder Spieler bekommt eine, die er vor den Augen der Mitspieler geheim hält. Dann nimmt sich jeder einen Satz an Gebäuden und stellt diese mit der Zahlenseite nach oben ab. Danach wird das Spielbrett vorbereitet, wobei die Markierungsplättchen auf freie Felder in den Stadtteilen gelegt werden. Die beiden Sondersiegpunkt-Karten werden neben dem Spielbrett abgelegt. Dorthin kommt auch die Übersichtskarte.
Der Startspieler beginnt seinen Spielzug, indem er auf ein freies Feld seiner Wahl ein Gebäude abstellt. Die Ziffer muss dabei sichtbar sein. Danach muss sich der nächste Spieler entscheiden, ob er mitbieten möchte oder ob er lieber passt. Möchte der Spieler mitbieten, setzt er ein Gebäude mit einem höheren Zahlenwert auf ein angrenzendes freies Feld. Dies geht so lange weiter, bis entweder das Gebäude mit der höchsten Ziffer gesetzt wurde, alle Mitspieler passen oder es kein angrenzendes freies Feld mehr gibt.
Der Sieger des Bietvorgangs dreht sein Gebäude um und belässt es in dem Feld. Liegt dort ein Marker, wird dieser aufgenommen. Die anderen Spieler erhalten dagegen ihre Gebäude, mit denen sie geboten haben, zurück auf die Hand. Dann darf der erfolgreiche Spieler die nächste Bietrunde beginnen.
Die Markierungsplättchen „Wohlstand“ bringen am Ende der Partie jeweils drei Siegpunkte ein. Der erste Spieler, der ein U-Bahn-Plättchen an sich nimmt, erhält dafür die entsprechende Karte, die dafür sorgt, daß seine gesammelten U-Bahn-Plättchen auch jeweils drei Siegpunkte bringen. Hat jedoch im Verlauf der Partie ein Mitspieler mehr U-Bahn-Plättchen gesammelt, wechselt die Karte ihren Besitzer.
Die Karte „archäologische Fundstätte“ erhält immer derjenige, der zuletzt ein entsprechendes Plättchen aufgenommen hat. Am Ende der Partie bekommt man dafür pro passendem Chip jeweils zwei Minuspunkte.
Spielende: Die Partie ist vorbei, sobald ein Spieler sein letztes Gebäude eingesetzt hat. Danach erfolgt die Abrechnung. Pluspunkte erhält man für Wohlstandsplättchen und U-Bahn-Chips, während es Minuspunkte bei den Fundstätten-Plättchen gibt. Dann werden die geheimen Zielkarten aufgedeckt und man bekommt noch Bonuspunkte für Gebäude, die den Vorgaben entsprechen.
Kommentar: Das Experten-Spiel ist ähnlich, allerdings erhalten die Spieler hier zwei Zielkarten mit schwierigeren Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, bevor Bonuspunkte verteilt werden. Außerdem wird am Ende jeder Stadtteil auf die Gebäudehöhe überprüft und der erfolgreiche Spieler bekommt einen entsprechenden Marker, der einige Siegpunkte wert ist.
Das aktuelle Spiel vom französischen Verlag Ystari ist spielerisch eher ein Leichtgewicht und eignet sich gut für Familien. Die Spielregeln sind eingängig und alle Auftragskarten sind gut verständlich. Etwas verwirrend ist anfangs allerdings der sehr bunte Spielplan, den man erst einmal studieren muss, um sich die Flussläufe und Seen einzuprägen.
Das Material ist ordentlich. Alle Zahlen sind gut zu lesen und die Türme stehen ebenfalls recht sicher auf dem Spielbrett. Trotzdem sollte man beim Plazieren immer etwas Vorsicht walten lassen, damit man nicht durch eine Ungeschicklichkeit das aktuelle Spiel vorzeitig beendet.
Das Spiel zu beherrschen, fällt nicht eben leicht. Um bestimmte Positionen zu besetzen, braucht man die Hochhäuser mit den hohen Werten. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch, daß man in den folgenden Runden immer wieder mal überboten werden kann. Gut sind Züge, bei denen man mehrere Gebiete hintereinander einsacken kann. Dabei ist das Ausnutzen von Sackgassen sehr wichtig.
Bei weniger als vier Personen wird der Spielplan entsprechend verkleinert und es gibt einige Markierungsplättchen weniger im Spiel. Dies sorgt für eine etwas kürzere Spieldauer. Diese hängt aber im Wesentlichen von den Spielern selbst ab. Wenn man alles durchrechnet, dann kann sich dieses lockere Spiel auch schon mal eine Weile hinziehen. Normalerweise sollte man „Metropolys“ aber in einer Stunde schaffen können.
Fazit: Ein nettes Familienspiel mit einfachen Regeln und einem außergewöhnlichen Einsetz- und Bietmechanismus.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten ist das Spiel von Ystari gute Unterhaltung für Baulöwen jeden Alters.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite