Spieletest für das Spiel : MILLIONENSPIEL
Hersteller: Ravensburger Preis: 40 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 1982 noch erhältlich: Nein Autor: Rüdiger Koltze Besonderheit: Auswahlliste Spiel des Jahres 1982 Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 1 Spielfigur,
1 Spielplan, 2 Würfel, 15 Rentenkarten mit den Werten 5, 50 und 500,
Spielmünzen mit den Werten 1, 10 und 100, Spielgeld mit den Werten
1000,10000 und 100000, ein 1 Million-Schein
Aufmachung: Das
Spiel besitzt keinerlei Design. Das Spielfeld zeigt einen Rundkurs mit
56 Feldern. Einige der Felder sind in schwarz, einige andere sind in farbigen
Gruppen angeordnet. Die einzige Spielfigur ist aus Holz und ähnelt
einer Schachfigur, einem Läufer. Die Rentenkarten sind einfach und
aus bedruckter Pappe mit drei Werten. Die Spielmünzen sind aus Plastik
und machen einen soliden Eindruck, das Spielgeld wurde bei vielen weiteren
Ravensburger-Spielen verwendet.
Ziel: Man versucht,
eine Million in Geldeinheiten zu erreichen.
Zu Beginn bekommt jeder Spieler eine Rentenkarte
im Wert von 5 und fünf blaue Chips im Wert von je einer Geldeinheit.
Der Spieler, der die höchste Zahl gewürfelt hat, beginnt das
Spiel.
Die Spielfigur läuft vom Startfeld aus im
Uhrzeigersinn um das Spielfeld. Ist ein Spieler am Zug, werden zunächst
alle Mitspieler aufgefordert, einen Wetteinsatz zu tätigen. Dieser
kann aus keiner bis beliebig vielen Münzen bestehen. Als letztes darf
der aktive Spieler seinen Wetteinsatz machen. Die eingesetzten Spielgelder
werden in den Innenkreis gelegt, der im Innern der Kreisbahn der Spielfigur
ist, aber so, daß man die Wetteinsätze noch auseinanderhalten
kann.
Der Spieler würfelt nun mit beiden Würfeln.
Er kann, wenn ihm der erste Wurf nicht gefällt, ein weiteres Mal würfeln.
Dieser zweite Wurf zählt jedoch. Nach einem Pasch muß man erneut
würfeln, die neue Würfelzahl wird dann zum Pasch hinzuaddiert.
Ist der Pasch beim ersten Wurf erfolgt, darf dieser Wurf jedoch auch auf
Wunsch abgelehnt werden und man würfelt einfach erneut (wobei der
zweite Wurf ja nun zählen muß, auch wenn dies erneut ein Pasch
sein sollte).
Die Spielfigur wird nun die entsprechende Anzahl
an Feldern vorangeschickt, wobei je nach Farbe folgendes passieren kann:
Bei blauen Feldern erhalten die Spieler ihren Einsatz und einen Gewinn
in Höhe des Einsatzes zurück, bei einem gelben Feld einen zehnfachen
Gewinn und bei einem roten Feld einen hundertfachen Gewinn. Diese Farbfelder
sind in Gruppen auf dem Spielplan postiert, so daß die Mitspieler
abschätzen können, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß
die Spielfigur darauf trifft.
Die meisten Felder des Spielplanes sind beige,
hier verlieren die Spieler ihren Einsatz.
Einige Felder, die über das ganze Rund verteilt
sind, sind schwarz. Hier würfelt der aktive Spieler erneut mit einem
Würfel, um die Aktion danach auszuführen. Bei ungeraden Zahlen
verliert der aktive Spieler entweder alle Spielscheine, alles gesetzte
Spielgeld oder alles nicht gesetzte Spielgeld. Bei geraden Zahlen gewinnt
er hingegen 1000 von der Bank, bekommt alles gesetzte oder nicht gesetzte
Spielgeld der Mitspieler.
Die grünen Felder sind die gemeinsten im
Spiel, denn kommt die Figur hier zum Stehen, verlieren die Spieler alles
nicht eingesetzte Kapital. Leider sind daneben so viele beige Felder gestreut,
auf denen der Einsatz verloren geht.
Beim Spielgeld gibt es eine Besonderheit, denn
man darf von einer Sorte (Münze oder Schein) nicht mehr als 10 Stück
besitzen, ansonsten erfolgt ein Zwangstausch auf das nächstgrößere
Geldstück.
Nach einer kompletten Umrundung gibt es neues
Geld, welches auf der Rentenkarte angegeben ist. Am Anfang sind dies nur
fünf kleine Münzen, man kann sich jedoch größere Rentenkarten
im Wert von 50 oder 500 kaufen, dafür muß man allerdings 1000
oder 10000 Geldeinheiten opfern.
Spielende: Sobald
ein Spieler durch eine Wette eine Million oder mehr gewinnen kann, wird
der Schein in die Spielmitte gelegt. Gewinnt er die Wette, endet das Spiel
und dieser Spieler hat gewonnen. Gelingt es mehreren Spielern bei einer
Wette mehr als eine Million zu erreichen, gewinnt der Spieler mit dem meisten
Kapital. Ist immer noch Gleichstand, gewinnt der Spieler, der als erstes
wetten mußte.
Kommentar: Natürlich
ist das Spiel durch die Würfel stark glücksabhängig, trotzdem
hat man gewisse taktische Möglichkeiten, wenn man würfeln muß,
denn man sieht die Einsätze der Mitspieler ja vor dem eigenen Einsatz.
So kann man bewußt einmal versuchen, die Figur auf ein Feld zu setzen,
auf dem die Einsätze verloren gehen, damit die Mitspieler ihr Kapital
verlieren. Das Ablehnen des ersten Wurfes ist dazu ein gutes taktisches
Mittel. Die Mitspieler hingegen müssen abschätzen, wie gerne
der aktive Spieler selbst auf ein gewinnträchtiges Feld gehen möchte.
Fazit: Ein Würfelspiel,
welches einen kleinen taktischen Reiz ausübt, der selbst nach so vielen
Jahren ungebrochen scheint.
Wertung: Das Spiel
verdient 4 Punkte. Wäre die Ausstattung schöner, wär vielleicht
noch ein weiterer Punkt möglich gewesen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de