Spieletest für das Spiel: MINESTRONE
Hersteller: Piatnik Preis: 8 Euro empf.Alter: 6- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: L. Cognetti, F. Cognetti, L. Colovini Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Piatnik recht herzlich!
Ausstattung: 108
Karten
Aufmachung: Die
Spielkarten zeigen Zahlenwerte von 4 bis 7. Jeder Zahl ist dabei eine Farbe
und eine beliebige Zutat zugeordnet, nur bei der Zahl 5 gibt es zwei verschiedene
Farben. Die Häufigkeit der Zahlenkarten variiert im Stapel.
Ziel: Es gilt, möglichst
viele Karten zu sammeln.
Am Anfang werden alle Karten gründlich gemischt.
Jeder Spieler bekommt fünf Karten, die er auf die Hand nimmt. Der
restliche Kartenstapel kommt gut erreichbar in die Mitte der Spielfläche.
Der Startspieler beginnt und legt eine oder mehrere
seiner Handkarten offen vor sich ab. Die Karten werden dabei nach Zahlenwerten
und Farben getrennt voneinander in offene Reihen gelegt. Vor jedem Spieler
dürfen sich maximal drei Zahlenreihen befinden.
Nach dem Auslegen der Karten ergänzt man
die Kartenhand wieder auf fünf Karten.
Gelingt es einem Spieler, eine seiner Zutatensammlungen
zu komplettieren und genauso viele Karten ausliegen zu haben, wie der Zahlenwert
vorschreibt, dann nimmt man diese Karten und legt sie als verdeckten Haufen
längsseits vor sich ab. Alle Mitspieler, die ebenfalls in dieser Farbe
eine Reihe eröffnet haben, müssen diese Karten in die Schachtel
werfen und erhalten keine Punkte.
Um dies zu verhindern, darf ein Spieler eine
Zutatensammlung auch vorher schon für beendet erklären. Dies
ist allerdings nur erlaubt, wenn man am Zug ist und in die entsprechende
Reihe auch mindestens eine Karte legen konnte. Außerdem muß
die Sammlung über mindestens drei Karten verfügen und der Spieler
muß dies laut mit „Minestrone" ansagen.
Die dann abgeräumte Reihe des Spielers wird
verdeckt quer vor dem Spieler abgelegt, um sie von den regulär beendeten
Reihen zu unterscheiden. Alle Mitspieler, die ebenfalls Karten in dieser
Auslage haben, dürfen diese ebenfalls verdeckt quer vor sich ablegen,
sofern sie mehr Karten ausliegen hatten. Spieler mit weniger Karten in
der Auslage müssen ihre Karten dagegen in die Schachtel geben. Durch
den Ausruf „Minestrone" endet der Spielzug des aktiven Spielers nach der
Auswertung automatisch.
Spielende: Wenn
der Zugstapel verbraucht ist und ein Spieler keine Handkarten mehr besitzt,
endet die Partie. Nun werden die Punkte jedes Spielers gezählt. Querliegende
Karten bringen dabei nur einen Punkt, während die Karten einer regulär
beendeten Reihe jeweils zwei Siegpunkte zählen. Der Spieler mit der
höchsten Gesamtsumme gewinnt die Partie.
Kommentar: Das neue
Kartenspiel von Piatnik hat zwei große Regelprobleme. Zum einen wird
nicht erklärt, was passiert, wenn ein Spieler in seinem Zug keine
Karte ausspielen kann (Reihen dürfen vorzeitig nur geschlossen werden,
wenn man mindestens eine Karte dort anlegen kann) und zum anderen fehlt
eine Regelung beim vorzeitigen Schließen, wenn ein Mitspieler genau
die gleiche Anzahl an Karten ausliegen hat wie der Spieler, der „Minestrone"
ruft.
Hat man sich bei diesen beiden Regellücken
mit der Spielgruppe geeinigt, ist das kleine Kartenspiel recht flott. Spielerisch
lehnt es sich an „Ketch Up" vom gleichen Verlag an, obwohl die Regeln leicht
variiert wurden.
Die Kartenqualität ist leider wieder recht
dürftig. Die dünnen Karten verknicken schnell und fühlen
sich in der Hand nicht besonders gut an. Die schönen Grafiken von
Arthur Wagner peppen das Spiel jedoch deutlich auf und machen neugierig
auf den Spielmechanismus.
Fazit: Ein kleines
Kartenspiel mit Regelmängeln.
Wertung: Aufgrund
der Regelunklarheiten und der dünnen Karten fällt „Minestrone"
leider komplett durch. Die Redaktionsarbeit an diesem Titel war mehr als
nur mäßig. In der Bewertung ist dies nur 1 Punkt, obwohl das
Spiel an sich viel besser ist.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de