Spieletest für das Spiel: MOERAKI-KEMU
Hersteller: Kiehly Spiele             
Preis: 60 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Stefan Kiehl
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2012
Kategorie: 2-Personen-Spiele
Bewertungsbild Moeraki Kemu-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kiehly Spiele recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 48 Plättchen, 56 Kugeln, 2 Zählsteine, 2 Maori-Steine, 1 Moeraki-Kugel
Aufmachung: Das Spielfeld besteht aus einem großen rautenförmigen Raster, bei dem die Mulden durch Linien miteinander verbunden sind. Ein Kreis im Zentrum zeigt einen gesonderten Bereich, in den die Moeraki-Kugel gelegt werden muß. Am Rand der Spielfläche sind zwei große Fächer für die Aufnahme der Kugeln und Ablagefelder für die Plättchen. Das Spielbrett ist aus Holz gefertigt und wurde hochwertig bearbeitet.
Die Plättchen aus dickem Karton sind beidseitig bedruckt und zeigen jeweils das Symbol eines Spielers. Jeder verfügt außerdem über einen Satz schöner Glaskugeln.
Auf zwei kleinen Leisten am Rand der Spielfläche können mit Hilfe der Zählsteine die gewonnenen Spiele abgetragen werden.
Bei den Maori-Steinen handelt es sich um Säulen in Spielerfarben, die ein Auge an einer Seite haben. Diese Spielsteine werden in der höchsten Ausbaustufe des Spiels verwendet. Die Moeraki-Kugel ist in einer neutralen Farbe und größer als die anderen Kugeln. Sie liegt zu Beginn jeder Partie auf einem Feld im Zentrum und kann von den Kontrahenten für ihre Zwecke mitbenutzt werden.
Ziel: Es gilt, eine von mehreren Siegbedingungen zu erfüllen, in dem man seine Kugeln und Plättchen geschickt einsetzt. Die Spieler verkörpern neuseeländische Stämme, die in einem rituellen Kampf um ein Stück Strand gegeneinander agieren.
Zu Beginn der Partie einigt man sich auf den Schwierigkeitsgrad. Jeder bekommt die Kugeln einer Farbe, einen Zählstein und gegebenenfalls noch einen Maori-Stein. Die Plättchen werden in mehreren Stapeln bereitgelegt. Außerdem plaziert man die Moeraki-Kugel auf einer beliebigen Mulde im Zentrum der Spielfläche.
Ist ein Spieler an der Reihe, nimmt er eine Kugel aus dem Vorrat und legt diese auf eine freie Mulde. Danach überprüft man, ob durch das Ablegen ein Feld von Spielsteinen umschlossen ist. Hat ein Spieler dort die Mehrheit an Kugeln, wird ein Plättchen dieses Spielers dort abgelegt. Bei Randfeldern wird bei einer 2 zu 1 Situation das Plättchen schräg ausgelegt, um bei der Endwertung zu zeigen, daß es für dieses Feld nur die halbe Punktzahl gibt. Sollte der Spieler dagegen alle drei Eckpunkte des Feldes eingenommen haben, erhält er einen vollen Punkt bei der Abrechnung. Die neutrale Moeraki-Kugel kann beide Farben annehmen.
Spielende: Die Partie ist sofort beendet, wenn ein Spieler ein mittleres Feld mit vier eigenen Kugeln umschließen konnte, man eine beliebige Außenlinie als alleiniger Herrscher erobert hat oder eine Diagonale mit eigenen Kugeln komplett belegen konnte. Die neutrale Kugel dient hierbei als Rand. Sind alle Mulden belegt, werden die eroberten Felder gezählt, wobei schräge Plättchen nur einen halben Siegpunkt einbringen.
Kommentar: Die Story zum Spiel ist an den Haaren herbeigezogen, da es sich bei „Moeraki-Kemu“ um ein rein abstraktes Denkspiel handelt. Die Regeln an sich sind simpel, doch durch die vielen Siegbedingungen ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Mit etwas Übung werden die meisten Partien dann aber über die Siegpunktplättchen entschieden.
Im Meisterspiel hat jeder Spieler noch einen Maori-Spielstein, den er einmalig einsetzen kann, wenn er ein Plättchen auf den Spielplan bringen darf. Der Stein löscht alle bis dahin liegenden Siegpunktplättchen in Blickrichtung aus und verhindert ein Einsetzen von Plättchen in dieser Reihe bis zum Ende der Partie. Dadurch wird der Stein sehr mächtig und kann viel Unheil anrichten.
Die Spielidee und die Wertungen sind nicht neu, wurden aber gut kombiniert und optisch ansprechend aufbereitet. Gerade die vielen möglichen Siegbedingungen erfordern erhöhte Wachsamkeit, wodurch das Spiel bei zwei gleichstarken Gegnern zu einem spannenden Kampf wird. Anfänger haben naturgemäß gegen Profis keine Chance, da man erst im Laufe der Partien gute Positionen erkennen wird und Zwickmühlen aufbaut.
Die Optik des Spiels ist hervorragend. Das Spielmaterial macht einen edlen Eindruck und der relativ hohe Preis ist durch das Brett und die vielen Spielsteine durchaus gerechtfertigt.
Die Spielregel ist sehr gut geschrieben und für ein Erstlingswerk mehr als gelungen. Mit einer Spieldauer von ca. 15-20 Minuten pro Spiel sind mehrere Partien hintereinander durchaus realistisch. Zu diesem Zweck hat der Verlag zwei Zählsteine beigelegt, mit denen man die Siege auf entsprechenden Leisten markieren kann.
Fazit: Ein gelungenes abstraktes Legespiel, welches zurecht vor einigen Jahren einen Sonderpreis vom Hippodice Autorenwettbewerb erhalten hat.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten ist „Moeraki-Kemu“ ein tolles Erstlingswerk von Stefan Kiehl.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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