Spieletest für das Spiel: MONOPOLY
DIE BOERSE
Hersteller: Parker Preis: 45 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 2001 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Kategorie: Das besondere Spiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hasbro recht herzlich!
Ausstattung: 1 elektronischer
Broker, 1 Spielbrett, 6 Spielfiguren, 22 Vorstandskarten, 4 Medienfirmen-Karten,
2 Lifestyle-Unternehmenskarten, 16 Hausse-Karten, 16 Baisse-Karten, Spielgeld,
32 Niederlassungen, 12 Hauptverwaltungen, 2 Würfel
Aufmachung: Der
Broker dient zum Verwalten der Anteile an den jeweiligen Unternehmen und
gibt den Wert eines Anteils an. Der Spielplan zeigt einen Rundkurs aus
40 Feldern. Die Felder lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen.
Der Hauptanteil der Felder sind Firmen, die als Ersatz für die Straßen
des Standardspiels dienen. Zu diesen Firmen gibt es Vorstandskarten, auf
denen der Preis einer Niederlassung und einer Hauptverwaltung steht. Das
Spielgeld gibt es in sieben Stückelungen in einem speziellen Design.
Als Spielfiguren hat Hasbro/Parker die normalen Monopoly-Figuren in Metall
beigelegt. Die Niederlassungen und Hauptverwaltungen sind aus Plastik,
sehen aber trotzdem ganz nett aus. Die Hausse- und Baisse-Karten entsprechen
von den Texten her nicht mehr dem Originalspiel.
Ziel: Es gilt, als
einziger Spieler nicht bankrott zu gehen oder nach einer gewissen vereinbarten
Spieldauer am meisten Vermögen zu besitzen.
Am Anfang werden die Hausse- und Baissekarten
getrennt gemischt und bereitgelegt. Jeder Spieler erhält eine Spielfigur
und stellt sie auf das Startfeld. Dann bekommt jeder Geldscheine im Wert
von 1500 Einheiten. Schließlich einigt man sich auf einen Startspieler,
von dem aus die Partie im Uhrzeigersinn weitergeführt wird.
Der aktive Spieler würfelt mit beiden Würfeln
und setzt seine Figur entsprechend weit im Uhrzeigersinn. Bei einem Pasch
ist der Spieler anschließend erneut an der Reihe.
Hat man dreimal hintereinander ein Pasch, landet
die Figur automatisch im Gefängnis. Kommt die Figur auf einem Hausse-
oder Baissefeld zum Stehen, zieht der Spieler eine entsprechende Karte
und führt sie aus. Auf dem Feld "Gehe in das Gefängnis" wird
man in den Knast geworfen. Wenn man dann in einer der beiden folgenden
Runden 50 Einheiten zahlt, darf man das Gefängnis wieder verlassen.
Alternativ kann man auch einmal in jedem der folgenden zwei Züge würfeln.
Erreicht man hier ein Pasch, darf man kostenfrei wieder aus dem Gefängnis.
Spätestens nach dem dritten Wurf muß jedoch die Geldstrafe bezahlt
werden.
Landet man auf einer besitzlosen Firma, kann
man davon Anteile für den vom Computer vorgegebenen Preis kaufen.
Wenn der Spieler keine Anteile erwerben will, werden sie versteigert. Der
Ausgangspreis kann dabei beliebig gewählt werden und auch der Spieler,
der zuvor den Kauf ablehnte, kann nun mitsteigern.
Jede Firma besitzt neun Anteile, die erworben
werden können. Bei der Startemission (wenn eine Firma noch von keinem
Spieler betreten wurde), werden fünf Anteile in einem Block verkauft.
Der Höchstbietende bzw. der reguläre Käufer zahlt den erforderlichen
Betrag und trägt seine Anteile in den Broker ein. Weil er die Mehrheit
an diesem Unternehmen besitzt, erhält er die entsprechende Firmenkarte.
Hat ein Spieler bei einem Zielfeld bereits Anteile
erworben, muß man als Neuankömmling Miete zahlen. Diese ist
bei Firmenreihen in einer Farbe und bei bebauten Feldern höher als
bei Einzelfeldern. Die Miete wird durch den Broker vorgegeben und kommt
in die Bank.
Sollte ein Spieler in seinem Zug keine Aktien
bei einem Unternehmen erworben haben, kann er zum Abschluß seines
Zuges Sonderaktien kaufen. Dabei kann er sich entscheiden, ob er zwei Aktien
bei dem Unternehmen kaufen will, auf dessen Feld er steht (sofern er auf
einem Firmenfeld steht und dort noch zwei Anteile vorhanden sind) oder
er darf eine Aktie eines beliebigen Unternehmens erwerben. Der Kaufpreis
der Anteile wird durch den Computer vorgegeben und ist Schwankungen ausgesetzt.
Je mehr Anteile schon verkauft sind, desto höher wird der Preis für
einen Anteil.
Auf bestimmten Feldern muß ein Spieler
einen bestimmten Satz an Steuern zahlen. Erreicht man das Startfeld oder
überschreitet es, erhält man 200 Einheiten ausbezahlt. Zusätzlich
erhält man nun die Mieteinnahmen der vergangenen Runde, die durch
den Broker mitgeteilt werden.
Um Niederlassungen und Hauptverwaltungen zu erwerben,
muß ein Spieler bei allen Firmen einer Farbe die Mehrheit an Anteilen
besitzen. Der Preis für jedes Haus steht auf der Besitzrechtskarte.
Man kann beliebig viele Niederlassungen in seinem Zug kaufen. Diese müssen
dann gleichmäßig auf die Firmen verteilt werden. Mehr als vier
Niederlassungen auf einem Feld sind nicht möglich. Eine fünfte
Niederlassung sorgt dafür, daß sofort eine Hauptverwaltung entsteht.
Unbebaute Firmenanteile kann man jederzeit frei
untereinander handeln. Sollte auf einer Firmenreihe bereits ein Gebäude
stehen, kann man keine der farbgleichen Firmenanteile verkaufen oder tauschen.
Gebäude können für den halben Preis jederzeit wieder verkauft
werden.
Hypotheken gibt es in dieser Spielversion nicht.
Kann ein Spieler seinen Zahlungen nicht mehr
nachkommen, ist er aus dem Spiel.
Spielende: Sobald
nur noch ein Spieler übrig ist, wird das Spiel beendet. Alternativ
ist das Spiel auch nach einer vorher vereinbarten Zeit vorbei. In diesem
Fall gewinnt der Spieler mit dem meisten Vermögen.
Kommentar: „Monopoly
Die Börse" hält sich an die meisten Standard-Monopoly-Regeln.
Das Eingeben der Aktienanteile über den elektronischen Broker ist
etwas nervig und muß von allen beteiligten Spielern geübt werden.
Wenn nur einer die Aufgabe übernimmt, ist er im Vorteil, weil er allein
über die Mehrheitsverhältnisse Bescheid weiß. Die Idee
mit den Mehrheiten und den Anteilskäufen und –verkäufen ist recht
nett gemacht, verzögert allerdings auch die Spieldauer. Der gravierendste
Unterschied ist jedoch, daß Mieteinnahmen erst am Ende einer Spielfeldumrundung
ausgezahlt werden, wodurch man schnell einmal in Geldschwierigkeiten kommen
kann, wenn man durch Ereignisse einfach nicht über das Startfeld ziehen
kann.
Fazit: Ein aufgebohrtes
Monopoly-Spiel mit ein wenig Börsentouch.
Wertung: Bei uns
kam diese Variante nicht gut an. Die Spieldauer ist unverhältnismäßig
hoch mit weit mehr als drei Stunden Spielzeit und die fehlende Übersichtlichkeit
durch den Broker sorgt durchaus für taktische Fehlplanungen. Daher
ist „Monopoly Die Börse" nur eingeschränkt zu empfehlen und erhält
von uns die Durchschnittsnote von 3 Punkten.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de