Spieletest für das Spiel: MÜCKENSTICH
Hersteller: Queen Games Preis: 13 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Ja Autor: Martin Osteroth, Harald Schröter Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!
Ausstattung: 52 Zahlenkarten,
12 Mückenkarten, 2 Trumpfanzeige-Karten
Aufmachung: Auf
den Zahlenkarten gibt es Werte von 1-12 in vier verschiedenen Farben. Die
12 ist doppelt vorhanden. Die Mückenkarten zeigen eine nette Grafik
und ein M als Symbol am Rand. In jeder Farbe gibt es drei Mücken.
Die Trumpfkarten schließlich zeigen auf der Vorder- und Rückseite
jeweils eine der vier Trumpffarben und dienen als Gedächnisstütze
während der Partie. Das handliche Spiel wurde in einer kleinen Verpackung
herausgebracht und eignet sich so hervorragend zum Mitnehmen.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, während der Partie möglichst viele Pluspunkte zu machen.
Die Trumpfanzeige-Karten kommen zunächst beiseite. Die restlichen
Karten werden gut gemischt und dann je nach Spielerzahl verteilt. In fast
allen Fällen bleiben vier Karten übrig, die unbesehen an dernRand
des Tisches kommen. Anschließend sortieren die Spieler ihre Karten
und dürfen zwei Karten (dies können auch Mücken sein) verdeckt
zu den vier übrig gebliebenen Karten legen. Der so entstandene Kartenstapel
wird in der Runde nicht mehr benötigt.
Nachdem man sich auf einen Startspieler geeinigt
hat, legt dieser eine Karte aus. Die anderen Spieler legen reihum eine
Karte dazu. Hat ein Spieler eine Karte in der zuerst gespielten Farbe,
muß er diese auslegen („bedienen“). Wer nicht bedienen kann, darf
eine beliebige Karte legen.
Nachdem jeder eine Karte gespielt hat, ermittelt
man den Sieger des Stichs. Liegen nur Karten einer Farbe im Stich, bekommt
der Spieler mit der höchsten gespielten Karte den Stich. Liegen zwei
gleiche Karten im Stapel, so zählt die zuletzt gespielte Karte höher
als die andere. Die Mücken sind die höchsten Karten einer Farbe.
Immer wenn eine Mücke ausgespielt ist, darf
der Ausspieler sofort eine Trumpffarbe bestimmen und die entsprechende
Anzeigenkarte neben den Stich legen. Die Trumpffarbe bleibt so lange bestehen,
bis eine neue Mücke gespielt wird und der Ausspieler sich ggf. für
eine andere Farbe entscheidet. In einem Stich mit Trumpfkarten gewinnt
der Spieler mit der höchsten gespielten Trumpfkarte den Stich. Während
des Spiels ist es nicht erlaubt, seine gewonnenen Stiche noch einmal zu
betrachten. Wenn alle Karten gespielt sind, kommt es zur Wertung der Runde.
Jede Zahlenkarte zählt dabei einen Punkt, eine Mücke 5 Minuspunkte.
Der Spieler mit den wenigsten Stichen darf bestimmen,
welche Kartenfarbe doppelt gewertet wird. Anschließend darf der Spieler
mit den meisten Mücken entscheiden, welche Farbe gar nicht gewertet
wird. Gibt es keine eindeutiges Ergebnis bei der Ermittlung der wenigsten
Stiche bzw. der meisten Mücken, entfällt die damit verbundene
Aktion.
Jeder Spieler addiert seine Zahlenwerte dann
zunächst. Hat ein Spieler mehrere Mücken einer Farbe, darf er
alle bis auf eine in dieser Farbe beiseite legen. Dadurch ist gewährleistet,
daß ein Spieler maximal 20 Minuspunkte durch vier verschiedene Mücken
bekommen kann. Die Minuspunkte werden mit den Pluspunkten verrechnet und
aufgeschrieben. Anschließend folgt die nächste Runde.
Spielende: Die Partie
endet, wenn so viele Runden gespielt wurden, wie Teilnehmer vorhanden sind.
Bei drei Spielern gibt es eine Sonderregelung.
Kommentar: Bei diesem
Stichspiel muß man etwas umdenken. Die Schadenfreude ist groß,
da man an vielen Stellen die Mitspieler richtig ärgern kann, es aber
wenig Verteidigungsmöglichkeiten gibt. Es ist immer wieder schön,
wenn ein Spieler eine seiner Handkarten abwerfen will, weil er keine Karte
in der gespielten Farbe mehr hat und anschließend eine Mücke
in der zuerst gespielten Farbe auf den Tisch kommt und die Trumpffarbe
so ändert, daß der abwerfende Spieler den Stich (und die darin
befindliche Mücke) bekommt. Oder eine zweite Mücke im Stich ändert
die Farbe des Trumpfes so, daß der vorherige Mückenspieler den
Stich mit nunmehr zwei Mücken bekommt...
Planvolles Spielen fällt schwer und bedeutet
viel Konzentration beim Merken der bereits ausgespielten Karten und der
eigenen gewonnenen Stiche. Leider ist das Wertungssystem ein wenig unfair,
da man noch so gut gespielt haben kann und die Mitspieler einem doch die
Punkte durch Löschung wegnehmen können.
Fazit: Ideal für
Leute mit Schadenfreude, die Stichspiele nicht so ernst nehmen und nicht
vollkommen durchrechnen wollen.
Wertung: Aufgrund
des merkwürdigen Wertungsmechanismus haben unsere Tester dem kleinen
Kartenspiel „nur“ 4 Punkte gegeben. Trotzdem sollte man es auf jeden Fall
einmal anspielen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de