Spieletest für das Spiel: NIAGARA
Hersteller: Zoch Preis: 30 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Thomas Liesching Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: April 2005 Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
10 Schiffe, 1 Startspieler-Ring, 1 Wolke, 12 Flußfelder, 40 Edelsteine,
35 Paddelkarten
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt einen Fluß, der sich an einem Ende gabelt und dann
in zwei Wasserfällen endet. Auf der gegenüberliegenden Seite
befinden sich die Startpunkte der Kanus. Der Spielplan besteht aus mehreren
Lagen Kartonage, die eine Rinne ergeben, in der die einzelnen Flußfelder
entlang rutschen können. Hierbei handelt es sich um große Plexiglas-Scheiben.
An einigen Positionen befinden sich Stege, von denen aus man Zugriff auf
die unterschiedlichen Edelsteine besitzt. Diese sind aus Kunststoff und
sehen ansprechend aus.
Für jeden Spieler gibt es zwei Schiffe aus
Holz, die jeweils einen Edelstein transportieren können. Der Startspieler-Ring
markiert den aktuellen Startspieler der laufenden Runde. Mit der Wolke
wird auf einer Wetteranzeige am Rand der Spielfläche die Fließgeschwindigkeit
des Gewässers angezeigt.
Motor für die Bewegung der Boote sind die
Paddelkarten mit Zahlenwerten von 1-6. Zusätzlich gibt es eine Wolkenkarte,
mit der die Wetterbedingungen verändert werden können.
Ziel: Es gilt, entweder
vier gleiche, fünf verschiedenfarbige oder insgesamt sieben Edelsteine
aus den Höhlen in den eigenen Vorrat zu bringen.
Am Anfang legt man Deckel und Schachtelboden
nebeneinander auf den Tisch. Das Spielbrett wird danach auf die Schachteln
gelegt, wobei das Ende mit dem Wasserfall über den Schachtelrand hinaus
hängt. Nun legt man neun der Flußfelder in die Rinne. In die
vorgesehenen Höhlen kommen jeweils sieben Edelsteine der entsprechenden
Farbe.
Jeder Spieler wählt eine Spielfarbe und
stellt seine beiden Kanus an den Strand des Wasserlaufs. Außerdem
bekommt man alle Paddelkarten einer Farbe. Die Wolke wird auf das Startfeld
der Wetterskala gelegt und man einigt sich auf den Startspieler, der den
Ring bekommt und vor sich auslegt.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen.
Zuerst wählen alle Spieler geheim eine ihrer Paddelkarten aus und
legen sie verdeckt vor sich ab. Danach beginnt der Startspieler und deckt
seine Paddelkarte auf. Die Zahl auf der Karte gibt die Anzahl der Bewegungspunkte
des Spielers an.
Hat der Spieler kein Boot im Fluß, muß
er nun eines seiner Boote einsetzen. Sollte bereits ein Boot im Wasser
sein, darf der Spieler auch das zweite Schiff einsetzen, wenn er dies möchte.
Das bereits im Wasser befindliche Boot muß auf jeden Fall gezogen
werden. Wenn beide Schiffe auf dem Fluß sind, muß man auch
beide Schiffe ziehen.
Die Bewegungspunkte müssen immer voll gezogen
werden. Man kann nur flußabwärts oder flußaufwärts
fahren. Jeder Schritt zu einem neuen Flußfeld kostet dabei einen
Bewegungspunkt. Das Ein- oder Ausladen von Edelsteinen bei einer Höhle
muß mit zwei Bewegungspunkten bezahlt werden. Dies geht jedoch nur
zu Beginn oder am Ende der Bewegung, es ist also nicht erlaubt, erst zu
fahren, dann einzuladen und schließlich weiter zu fahren. Es ist
nicht möglich, einen Edelstein zu entladen, um ihn sofort danach wieder
aufzunehmen und so Bewegungspunkte einzusparen.
Eine weitere Möglichkeit, um an Edelsteine
zu kommen, ist das Stehlen bei Mitspielern. Dies geht nur, wenn man flußaufwärts
fährt und seine Bewegung auf einem Feld mit einem Kanu eines Mitspielers
beendet. Ist das eigene Schiff leer und das Kanu des Gegners auf diesem
Feld hat einen Edelstein, darf man diesen stehlen und in sein Schiff legen.
Diese Aktion kostet keine Bewegungspunkte. Das Stehlen ist nur dann erlaubt,
wenn man sein Kanu auf diesem Feld nicht vorher selbst entlädt.
Erreicht ein Schiff mit Edelstein den Strand
am oberen Flußlauf, dann darf der Spieler das Boot dort abstellen
und den Edelstein vor sich ablegen. Hierbei dürfen Bewegungspunkte
verfallen. Es ist erlaubt, leere Kanus wieder zum Strand zu schicken.
Hat ein Spieler statt einer Zahlenkarte eine
Wolke gespielt, wird der entsprechende Spielstein auf der Wetterskala um
ein Feld nach Wahl des aktiven Spielers bewegt. Dadurch ändert sich
die Fließgeschwindigkeit des Flusses.
Wenn jeder Spieler seine Boote gezogen hat, bewegt
sich der Niagara. Die Fließgeschwindigkeit entspricht dabei der niedrigsten
eben ausgespielten Karte. Dazu wird noch der Wert aus der Wetterskala addiert.
Anschließend schiebt ein Spieler vorsichtig die überzähligen
Flußscheiben vom Oberlauf in die Flußrinne, wodurch alle Schiffe
in Richtung Wasserfall bewegt werden. An der Gabelung rutschen die Wasserfelder
abwechselnd weiter. Die Bewegung des Flusses endet erst, wenn die erforderliche
Anzahl an Spielfeldern eingeschoben wurde.
Fallen Schiffe mit Edelsteinen den Wasserfall
herunter, kommen die Edelsteine automatisch wieder in ihre Höhlen.
Die zerstörten Schiffe werden dagegen neben dem Spielplan abgelegt.
Zu Beginn einer Spielrunde kann ein Spieler sein Schiff zurückkaufen,
wenn er dafür einen beliebigen bereits gesammelten Edelstein wieder
abgibt. Hat man keine Schiffe und keine Edelsteine mehr, bekommt man ein
Schiff kostenlos zurück.
Schließlich gibt der Startspieler seinen
Ring im Uhrzeigersinn weiter. Die ausgespielten Paddelkarten bleiben liegen
und bilden einen offenen Ablagestapel bei jedem Spieler. Erst wenn alle
Handkarten gespielt wurden, nehmen die Spieler diese wieder auf.
Spielende: Sobald
entweder vier gleiche, fünf verschiedenfarbige oder insgesamt sieben
Edelsteine vor einem Spieler liegen, hat dieser die Partie gewonnen.
Kommentar: Der Mechanismus
mit dem fließenden Gewässer ist sehr gut umgesetzt und sorgt
dafür, daß gerade bei stürmischem Wetter alle Spieler Probleme
bekommen, ihre Schiffe heil gegen die Strömung zu manövrieren.
Zu dritt ist eine Partie recht leicht, weil es hier nicht schwer fällt,
vier gleiche Edelsteine zu sammeln. Je mehr Personen jedoch beteiligt sind,
desto schwieriger wird dieses Unterfangen und man muß durchaus auch
einmal in die Höhlen beim Wasserfall vordringen, was zusätzliche
Gefahren bringt.
Das Material ist gut, allerdings zeigen unsere
Papp-Kärtchen schon einige Abnutzungserscheinungen.
Fazit: Ein gut durchdachtes
Spiel, bei dem die Thematik gut umgesetzt wurde.
Wertung: Mit guten
4 Punkten gefällt "Niagara" durchaus. Eine höhere Wertung gibt
es aufgrund der der Materialschwäche nicht.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de