Spieletest für das Spiel: NINJA GALAXY
Hersteller: Stein Thompson            
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 9-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Randy J. Thompson
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2006
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Ninja Galaxy-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Stein Thompson recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 12 Figuren, 12 Sterne, 12 Skillkarten, 12 Blocker, 4 NED-Scheiben, 4 Würfel, 1 Spezialwürfel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt vier konzentrische Kreise mit Feldern in den Farben der Spieler. Jedes Feld hat eine Aussparung, in der man die Figur oder einen Blocker stellen kann. Im Zentrum des Spielbretts befindet sich die Ablagefläche für die NED-Scheiben. Diese sind aus Holz und wurden mit einem Muster versehen. An den Ecken des Spielplans befinden sich die Ausgangsfelder für die Spielfiguren.
Jeder Spieler besitzt drei Figuren, die über einen speziellen kleinen Aufdruck verfügen. Außerdem gibt es für jeden drei Sterne und drei Holzscheiben als Blocker in Spielerfarben.
Die Skillkarten sind aus Pappe und zeigen einen Zahlenwert zwischen 1-3. Neben normalen Würfeln in den Farben der Spielfiguren gibt es noch einen zwölfseitigen Sonderwürfel für bestimmte Kampfsituationen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, als letztes noch mit Spielfiguren auf dem Brett vertreten zu sein.
Am Anfang wählt jeder eine Spielfarbe und setzt sich an die passende Seite des Spielplans. Dann erhält jeder den gleichfarbigen Satz an Spielfiguren, Sternen, Skillkarten und Blockern, sowie den eigenen Würfel. Die NED-Scheiben kommen ins Zentrum der Spielfläche. Schließlich einigt man sich, wer die Partie beginnen darf.
Um den äußeren Ring von seinem Planeten aus betreten zu dürfen, muß der Spieler eine ungerade Ziffer würfeln. In späteren Würfen kann er das Ergebnis nutzen, um weitere Figuren bei einer ungeraden Ziffer ins Spiel zu bringen oder bereits vorhandene Figuren zu bewegen.
Landet die Spielfigur auf einem unbesetzten Feld in einer fremden Farbe, ist der Zug sofort beendet. Erreicht man allerdings ein unbesetztes Feld in der eigenen Farbe, darf man durch das Portal schreiten und einen benachbarten Ring betreten und die Figur auf einem beliebigen freien eigenen Feld der neuen Ebene abstellen. Anschließend darf man erneut würfeln und mit einer beliebigen eigenen Figur ziehen.
Steht eine gegnerische Figur auf dem Zielfeld, kann man gegen diese kämpfen, wenn man das Feld betritt. Beide Spieler wählen dazu geheim eine ihrer Skillkarten aus und drehen diese gleichzeitig um. Dann würfeln die Spieler zusätzlich mit ihrem Würfel und addieren den Wert ihrer Karte. Der Spieler mit dem höheren Ergebnis gewinnt. Bei einem Unentschieden wird noch einmal geworfen.
Der Gewinner behält seine Skillkarte, während der Verlierer diese in die Schachtel geben muß. Der Sieger darf nun den erfolgreichen Ninja bewegen. Der Verlierer bleibt dagegen auf dem Feld stehen.
Hat ein Spieler bei einem Laser-Duell keine Skillkarte mehr, kann er nur sein Würfelergebnis verwenden. Verliert er den Kampf, scheidet seine Spielfigur aus und wird in die Schachtel gelegt. Sollten beide Kontrahenten ohne Skillkarten einen Kampf machen, wird die siegreiche Figur normal bewegt, der Verlierer bleibt auf dem Spielplan. Ein Töten ist hier nicht möglich. Bei Kämpfen auf eigenen Portalen kann der aktive Spieler das Portal bei einem erfolgreichen Kampf nutzen.
Um den Mitspielern das Laufen zu erschweren, kann ein Spieler nach der Bewegung auf ein freies Feld einen seiner Blockadesteine dort ablegen. Die Blockade verhindert, daß der Spieler dieses Feld zum Springen in eine andere Ebene benutzt. Um eine Blockade aufzulösen, muß der Spieler einen seiner Sterne benutzen. Auch NED-Scheiben blockieren ein Portal, können aber nicht durch Sterne vernichtet werden.
Die Sterne können benutzt werden, um eine gegnerische Figur zu eliminieren. Dazu muß der Spieler ein Ergebnis würfeln, mit dem er genau einen anderen Ninja erreichen würde. Nach der Ansage würfelt der Angreifer mit dem zwölfseitigen Würfel und der Gegenspieler verteidigt sich mit seinem normalen Würfel. Das höhere Ergebnis bringt den Sieg. Der Stern ist aber in jedem Fall verloren. Sollte der Gegner getroffen worden sein, kommt seine Figur aus dem Spiel und der Angreifer geht auf das Zielfeld.
Der Wurf gegen einen Blockadestein geschieht nach dem gleichen Muster, ist aber automatisch ein Erfolg.
Sobald eine Spielfigur im innersten Kreis erscheint, kann sie sich eine NED-Scheibe nehmen und unter die Figur legen. Anschließend ist der Spieler erneut an der Reihe. Die Scheibe wird von nun an immer zusammen mit der Figur bewegt, sofern der Spieler sie nicht bei einem Kampf verliert oder benutzt. Mit einer NED kann man nun gegen den gesamten Klan eines Spielers vorgehen.
Erreicht man dessen Startfeld, wirft man mit dem Spezialwürfel. Der Verteidiger kann nur mit seinem Standard-Würfel verteidigen. Ist das Ergebnis des Angreifers höher, scheidet der Gegner aus und muß alle Spielfiguren vom Brett nehmen. Der erfolgreiche Spieler erhält alle nicht benutzten Sterne, Skillkarten und Blocker des Unterlegenen. Nach dem Neutralisieren gibt es einen Bonuszug. Die NED ist aus dem Spiel, der Würfel des Verlierers wird auf den Heimatort des Siegers gelegt und kann bei Verteidigungswürfen der Heimatwelt mitbenutzt werden.
Bei erfolgreicher Verteidigung wird die Figur des Angreifers mit NED nach bestimmten Regeln weggesetzt.
Spielende: Sind nur noch Spielfiguren eines Spielers vorhanden, ist die Partie beendet.
Kommentar: Mittlerweile gibt es noch eine kleine Erweiterung, die das Spiel etwas anspruchsvoller macht. Hier haben die drei Spielfiguren jedes Spielers unterschiedliche Fähigkeiten beim Werfen von Sternen, dem direkten Kampf und dem Absetzen von Blockern. Wurfsterne werden bei einem erfolgreichen Treffer nicht abgegeben, sondern bleiben beim Besitzer. Jede Figur verfügt nun über mehrere Lebenspunkte, die auf kleinen zusätzlichen Karten abgetragen werden. Auch bei Laserkämpfen müssen diese Lebenspunkte zunächst eingetragen werden, bevor man eine Figur endgültig eliminieren kann.
In der Erweiterung gibt es ferner pro Farbe eine Ninja-Meister-Karte. Diese kann einmal verwendet werden, wenn eine Figur im Kampf ist oder wenn das eigene System angegriffen wird. Durch die Karte wird der eigene Würfelwurf durch drei zusätzliche Würfelpunkte verstärkt.
Das Material von „Ninja Galaxy“ ist gut und robust. Die vielen Marker, die man durch das Ausstanzen beim Spielbrett erhält, sollten allerdings aufbewahrt werden, da sie in der Erweiterung Verwendung finden können, wenn die Spieler ihre verlorenen Lebenspunkte markieren müssen. Die Grafik ist zwar eher zweckmäßig, aber das stört bei diesem abstrakten Laufspiel nicht besonders.
Die aufgezwungene Hintergrundgeschichte wirkt ein wenig lächerlich. Ein instabiles Sonnensystem zwingt die vier Völker, sich einem gnadenlosen Kampf gegeneinander zu stellen, um schließlich als einziges Volk eine Überlebenschance zu haben…
Spielerisch ist die Neuheit von Stein Thompson nur durchschnittlich. Man rennt mit seinen Figuren möglichst schnell ins Zentrum, um dort eine der begehrten NEDs zu erbeuten. Wer schlau ist, hält sich möglichst aus Kämpfen heraus, weil sonst die Gefahr besteht, ein Laserschwert zu verlieren und für alle die lukrative Beute zu sein.
Gerade im Grundspiel ist der Einsatz der Sterne fest auf das Beseitigen der Barrikaden definiert, da man ansonsten ein- bzw. ausgeschlossen werden kann. Einen Wurfstern gegen eine Figur eines Mitspielers zu werfen, ist im Normalfall eher Verschwendung.
Sobald ein Spieler eine Schwäche besitzt, weil er durch Kämpfe bereits Skillkarten und Wurfsterne verloren hat, ist er ein beliebtes Opfer. Sollte nämlich die letzte Figur ausgeschaltet sein, ist der Klan ebenfalls vernichtet. Gelingt es einem Spieler mit einer NED einen Sieg über einen Gegner zu erzielen, hat er danach einen riesigen Vorteil, der fast nicht mehr auszugleichen ist. Einerseits hat er das verbliebene Material des Verlierers zur Verfügung und andererseits hilft dessen Würfel bei der Verteidigung der eigenen Heimatwelt mit.
Die Erweiterung macht das Kämpfen von Figuren untereinander etwas einfacher, fördert aber das Spielgefühl nicht wesentlich. Gleiches gilt für die modifizierten Ninjas und den Einsatz der Sonderkarte.
Fazit: Ein durchschnittliches Familienspiel mit gutem Material.
Wertung: Unsere Testpersonen waren leider nicht übermäßig angetan. Mit 3 Punkten ist „Ninja Galaxy“ leider weit von einem Hit entfernt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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