Spieletest für das Spiel: NITRO GLYXEROL
Hersteller: Zoch
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 7-
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Luca Borsa, Andrea Mainini
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2016
Kategorie: Aktionsspiel
Bewertungsbild Nitro Glyxerol-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!

Ausstattung: 4 Spielgeräte, 1 Sanduhr, 21 Zutaten, 35 Punktekarten, 4 Reihenfolge-Karten
Aufmachung: Die Spielgeräte haben die stilisierte Form eines Erlenmeyer-Kolbens mit einer Flaschenhals-Verlängerung, sind aber an der Oberseite offen. Im Innern gibt es einige kleine Wände, die dafür sorgen, dass man die Zutaten nicht ganz einfach von unten nach oben schütteln kann. Der Flaschenhals ist eng und sorgt dafür, dass die Zutaten in einer festen Reihe nebeneinander liegen.
Bei den Zutaten handelt es sich um kleine Kunststoff-Quader in fünf verschiedenen Farben. Dazu gibt es noch einen neutralen Quader, der als Verunreinigung einem Spieler beigemischt werden kann.
Die Sanduhr dient als Zeitmesser im Spiel. Sie ist in einer Kunststoff-Hülle vor Schlägen geschützt.
Für jede Zutatensorte gibt es eine Reihe von Punktekarten mit unterschiedlichen Werten. Die Reihenfolge-Karten haben Werte von 1 bis 4 und dienen zum Ermitteln, wer bei einer Wertung zuerst Punktekarten abgreifen darf.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst schnell viele Zutaten in der richtigen Reihenfolge in den Flaschenhals ihres Erlenmeyer-Kolbens zu schütteln.
Zu Beginn erhält jeder ein Spielgerät und fünf verschiedene Zutaten. Diese werden in den Ausgangsbereich des Spielgerätes gelegt. Die Sanduhr und der Mäusekot als verbliebene Zutat kommen in die Mitte des Tisches neben die vier aufgedeckten Reihenfolge-Karten.
Ein Spieler sortiert die Punktekarten nach ihren Hintergrundfarben und mischt jeden Stapel getrennt. Danach zieht er von jedem Stapel eine Karte, mischt diese noch einmal und legt sie in einer Reihe offen aus. An einem der beiden Enden der Reihe wird die Sanduhr aufgestellt und markiert dadurch, in welcher Reihenfolge die Spieler gleich ihre Zutaten in den Hals des Erlenmeyer-Kolbens schütteln sollen.
Wenn alle Spieler bereit sind, deckt man die fünf Punktekarten aus der Tischmitte auf. Auf ein Kommando hin greifen sich alle ihre Spielgeräte und versuchen, möglichst viele Zutaten in der richtigen Reihenfolge durch Kippen und Schütteln in den Flaschenhals zu bringen. Fliegt eine Zutat einmal aus dem Spielgerät heraus, muss sie der Spieler wieder in seinen Startbereich legen.
Glaubt ein Spieler, dass er genügend Punkte erzielen wird, darf er sein Spielgerät hinlegen und sich die niedrigste Punktekarte nehmen. Wenn die Sanduhr abgelaufen ist, müssen alle Spieler aufhören und sich eine Punktekarte aus der Tischmitte schnappen.
Bei der Auswertung beginnt man beim Spieler mit der niedrigsten Reihenfolge-Karte. Er bekommt die ausliegenden Punktekarten, wenn die dazugehörigen Zutaten in der richtigen Reihenfolge liegen. Sobald keine Zutat mehr in seinem Flaschenhals ist oder sobald man einen Fehler entdeckt, endet seine Auswertung sofort und man überprüft die nachfolgenden Spieler. Für sie liegen nun in der Regel natürlich weniger Karten aus, aber auch sie müssen die Farbreihenfolge der ersten Zutaten einhalten, wenn Sie noch Karten erhalten wollen. Wenn nach der Auswertung aller Spieler noch Punktekarten im Zentrum liegen, wandern diese in die Schachtel zurück.
Für die nächste Runde werden fünf neue Karten gezogen, gemischt und bereit gelegt. Der Spieler, der die erste Reihenfolge-Karte in der letzten Runde genommen hatte, bekommt nun noch zur Strafe den Mäusekot. Diesen muss er vor der ersten Zutat in seinen Flaschenhals bugsieren.
Spielende: Nach sieben Durchgängen endet das Spiel. Jeder zählt die Werte seiner gewonnenen Karten zusammen. Der Gesamtsieger darf sich als bester Mixer feiern lassen.
Kommentar: „Nitro Glyxerol“ ist ein recht hektisches Spiel, da alle Spieler unter Zeitdruck versuchen, möglichst schnell die Zutaten in der richtigen Reihenfolge in den Flaschenhals zu bekommen. Das funktioniert mit etwas Übung auch recht ordentlich. Leider hat man beim Design der Erlenmeyer-Kolben einen kleinen Fehler gemacht, denn es gibt ganz kleine Hubbel, die aus der Kunststoff-Stanzform heraus resultieren und in der Innenseite der Kolben zu finden sind. Diese sorgen manchmal dafür, dass sich die kleinen Kunststoff-Quader schlecht darüber hinweg kullern lassen.
Das eigentliche Spielprinzip ist aus unzähligen Geschicklichkeitsspielchen bekannt, bei denen man kleine Eisenkugeln in vorgegebene Löcher bringen soll. Hier jedoch ist der Schwierigkeitsgrad durch die Quader und eine vorgefertigte Reihenfolge, doch entscheidend höher. Oft ist es sogar ratsam, mit zwei richtigen Zutaten seine Mixtätigkeiten einzustellen und sich schnell das erste Reihenfolge-Kärtchen zu schnappen, um sichere Siegpunkte zu erzielen. Gerade bei vielen Spielern wird es schwer, die Karten auf den hinteren Positionen noch abzugreifen, weil auch das Zeitlimit knackig ist. Schade nur, dass man im Eifer des Gefechts immer wieder übersieht, dass die Zeit eigentlich schon abgelaufen ist. Diese Aufgabe sollte unbedingt der Spieler übernehmen, der die erste Reihenfolge-Karte aufgenommen hat.
Die Idee mit dem Mäusekot ist gut, denn so werden schnelle und sichere Spieler ein wenig ausgebremst.
Der Geräuschpegel ist durch das Schütteln, Rütteln und Klopfen, sowie durch das unvermeidliche Stöhnen und Fluchen recht hoch. Bei Gruppen-Spieleabenden fällt dies schon mal negativ auf.
Die Spielanleitung lässt keine Fragen offen, ist aber sehr bunt illustriert und nervt mit den vielen Wortspielen wie „Glyxgefühle“ schon nach kurzer Zeit. Hier wäre weniger sicherlich mehr gewesen.
Fazit: Ein lustiges Spiel, dessen Langzeitspielwert sich allerdings auch in Grenzen hält.
Wertung: Mit guten 3 Punkten kann man durchaus mal eine Partie mitspielen, aber wirklich mehr braucht es an einem Abend dann auch nicht zu sein.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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