Spieletest für das Spiel: NOMADI
Hersteller: Blatz Preis: 45 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 1995 noch erhältlich: Nein Autor: Reinhold Wittig Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
6 Würfel, 28 Spielsteine, 18 Wüstenkarten, 50 Geldstücke,
1 Oase
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt eine Wüste, die in viele quadratische Felder aufgeteilt
ist. Der Startbereich ist in der rechten unteren Ecke, der Zielbereich
links oben. Einige Felder haben ein Oasensymbol aufgedruckt. Außerdem
geht eine Schlucht quer über den Spielplan und muß von den Spielern
überwunden werden. Bei den Würfeln handelt es sich um normale
Sechsseiter. Sie sind aus dunklem Holz, die Zahlenwerte sind schwer zu
erkennen, da die Punkte schwarz sind. Als Spielsteine gibt es flache Holzzylinder,
wobei man je nach Spielerzahl in der Wahl der Spielfarben eingeschränkt
ist. Die Wüstenkärtchen haben die Größe eines Spielfeldes
und werden auf die Bäume des Spielplans gelegt. Sie haben Werte zwischen
+3 und –2. Die Geldstücke gibt es in zwei Stückelungen. Sie sind
aus dicker Pappe. Die Oasenschablone wird benötigt, wenn man die Spieldauer
verkürzen möchte.
Ziel: Jeder Spieler
versucht mit seinen Spielsteinen die Oase zu erreichen.
Zunächst bekommen die Spieler jeweils einige
Spielsteine. Dann mischt man die Wüstenkärtchen und legt sie
verdeckt auf die Oasenfelder des Spielbretts. Sind alle Oasenfelder besetzt,
werden die restlichen Kärtchen auf beliebige Positionen gelegt. Als
Startkapital erhält man fünf Taler aus der Bank.
In der ersten Spielphase stellen die Spieler
reihum jeweils eine Figur in den Startbereich. Sind alle Figuren eingesetzt,
beginnt das eigentliche Spiel.
Wenn man am Zug ist, wird mit allen Würfeln
geworfen. Dann zieht man beliebige Spielsteine jeweils um so viele Felder,
wie ein Würfel anzeigt. Zu beachten ist jedoch, daß alle Spielfiguren
immer im direkten Kontakt (waagerecht oder senkrecht) zueinander sein müssen.
Außerdem kann man nur Steine setzen, die mindestens eine freie Seite
besitzen, an der keine Spielfigur steht. Ein Stein kann auch mehrmals gezogen
werden.
Mit einer 1 kann man eine Figur um ein Feld waagerecht,
senkrecht oder diagonal bewegen. Bei einer 2-4 springt eine Figur über
andere Figuren, um auf einem freien Feld den Zug zu beenden. Ein Sprung
muß immer geradlinig sein. Man kann nicht über leere Felder
springen!
Bei einer gewürfelten 5 oder 6 wird ebenfalls
über eine entsprechende Anzahl an Figuren gesprungen. Im Sprung darf
man jedoch einmal im rechten Winkel abbiegen.
Hat man einen Zahlenwert mehrmals, darf man mit
einer Figur nicht hin und her ziehen. So gilt es also schon im Voraus,
richtig zu planen.
Kann der Spieler einige Würfel nicht regelgerecht
benutzen, verfallen sie. Für jeden verfallenen Würfel muß
der Spieler einen Taler Strafe an die Bank zahlen. Kann man gar nicht setzen,
darf man noch einmal werfen. Wenn ein Spieler seinen Zahlungen nicht mehr
nachkommen kann, erhält er zinslosen Kredit.
Figuren, die den Startplatz verlassen haben,
dürfen nicht wieder zurückgesetzt werden. Sie dürfen ihn
bei Sprüngen jedoch weiterhin überqueren. Der Spieler, dessen
Figur den Start als letztes verläßt, erhält fünf Taler
aus der Kasse.
Kommt man mit seiner Figur auf ein Wüstenkärtchen,
nimmt man es an sich und schaut sich den Zahlenwert an. Zieht man die Figur
eines Mitspielers auf das Feld, darf man sich das Kärtchen ebenfalls
geheim anschauen und dem Besitzer der Figur ein Angebot in Talern unterbreiten,
wenn man dies möchte. Wird man sich einig, erhält der aktive
Spieler das Kärtchen, ansonsten bekommt es der Besitzer der gezogenen
Figur. In jedem Fall gibt es einen Taler für das Aufnehmen eines Kärtchens,
welchen der aktive Spieler in seinen Vorrat legen kann. Ist unter dem Kärtchen
sogar ein Baum abgebildet, erhält man zwei Taler.
Wer den ersten Spielstein über die Schlucht
setzt, bekommt fünf Taler ausgezahlt. Jeder Stein auf der anderen
Seite der Schlucht darf sie nicht erneut überqueren. Andererseits
muß der Besitzer des letzten Spielstein vor der Überquerung
fünf Taler an die Kasse zahlen.
Spielende: Der erste
Spieler, dem es gelingt, einen Stein in das Ziel zu bringen, erhält
acht Taler, die er sich ggf. mit dem Besitzer des Stein teilen muß.
Für den zweiten Spielstein bekommt man sechs und für den dritten
immerhin noch vier Taler aus der Kasse. Ein Stein im Ziel darf nicht mehr
bewegt werden. Nachdem der dritte Stein im Ziel gelandet ist, endet die
Partie und Sieger wird der Spieler mit dem meisten Geld.
Kommentar: Um das
Spiel abzukürzen kann man die bewegliche Oase auf beliebige Felder
hinter die Schlucht legen. Das Spiel ist gut gelungen, auch wenn die Aufmachung
eher schlicht gehalten ist. Eine Partie dauert relativ lang, weil man in
seinem Zug einiges durchrechnen muß. In dieser Zeit haben die Mitspieler
nichts zu tun und können ihre Züge auch nicht vorbereiten, so
daß dann nach einiger Zeit Langeweile aufkommt.
Fazit: Eigentlich
ein gutes Spiel, jedoch mit kleineren Mängeln bei vielen Spielern.
Wertung: Wir geben
dem Blatz-Spiel „Nomadi" 4 Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de