Spieletest für das Spiel: NOTTINGHAM
Hersteller: Abacus                    
Preis: 14 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-7
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Uwe Rosenberg
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Nottingham-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!

Ausstattung: 1 Punktetafel, 1 Sheriff-Figur, 7 Spielsteine, 84 Karten, 13 Hinterhalt-Karten, 8 Aufgabenkarten
Aufmachung: Auf der Punktetafel wird der Sheriff bewegt. Die einzelnen Felder besitzen jeweils eine unterschiedliche Ziffer. Für jeden Spieler gibt es eine Spielfigur in einer Farbe. Die Hinterhalt-Karten zeigen verschiedene Aktionen an, die teilweise auch gegen bestimmte Spielfarben gerichtet sind. Auf den Aufgabenkarten sieht man, welche Spielkarten man ablegen muß, um die Bonuspunkte des Auftrags zu erhalten. Es gibt vier Arten von Aufträgen, die jeweils zweimal vorhanden sind. Der zweite Auftrag jeder Art ist dabei weniger wertvoll.
Die Spielkarten haben Zahlenwerte von 7-13. Jeder Karte ist eine spezielle Fähigkeit zugeordnet.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst wertvolle Karten zu sammeln und viele Siegpunkte zu machen.
Die Punktetafel kommt an den Rand der Spielfläche. Anschließend stellt man die Figur des Sheriffs auf das erste Feld. Jeder wählt eine Spielfigur und stellt sie offen vor sich ab. Dann mischt man die Spielkarten, von denen sich jeder drei Karten auf die Hand nehmen darf. Aus den Hinterhalt-Karten sortiert man diejenigen heraus, die eine Farbe zeigen, die nicht von einem Spieler gewählt wurde. Der Rest wird als gemischter Stapel neben der Tafel bereitgestellt. Ein Spieler sortiert schließlich die Aufgabenkarten und legt diese nebeneinander an den Rand der Spielfläche aus.
Der aktive Spieler zieht zunächst die oberste Karte des Zugstapels. Diese Karte wird offen in die Mitte gelegt. Nun entscheidet sich der Spieler, ob er die aufgedeckte Karte auf die Hand nehmen möchte
oder ob die auf der Karte abgebildete Aktion ausgeführt werden soll. Zum Abschluß darf der Spieler ein Set aus seiner Hand gegen Siegpunkte eintauschen, sofern er dies möchte.
Ein Set besteht dabei immer aus mindestens drei Karten der gleichen Art. Die Karten werden offen aus der Hand des Spielers abgelegt. Eine Karte des Sets darf der Spieler behalten und verdeckt vor sich ablegen. Die restlichen Handkarten wandern auf einen Ablagestapel. Alternativ zu einem Set gleicher Karten darf der Spieler auch Karten ablegen, die eine Aufgabenkarte erfüllen. Dann kommen die ausgelegten Karten komplett auf den Ablagestapel und man erhält statt dessen die passende Auftragskarte aus dem Vorrat. Ein Spieler kann von jeder Auftragsart immer nur eine Karte erfüllen.
Wurde ein Auftrag erfüllt oder ein Set abgelegt, läuft die Figur des Sheriffs ein Feld weiter. Anschließend schaut man sich den Zahlenwert des Feldes an, auf dem der Sheriff steht. Alle Spieler, die gleich viele oder weniger Handkarten besitzen, erhalten nun automatisch eine neue Handkarte vom Zugstapel.
Nimmt man die aufgedeckte Karte nicht auf, tritt die Aktion der Karte in Kraft. So muß man dem aktiven Spieler eine seiner Handkarten anbieten, kann von ihm bestohlen werden, man darf einen Hinterhalt mit einer entsprechenden Karte legen oder einen Tausch initiieren. In allen Fällen, in denen ein Mitspieler benachteiligt wird, erhält er als Entschädigung die ausliegende Karte. Mit einer Abwehr-Karte kann man eine entsprechende Aktion unterbinden.
Spielende: Sobald der Sheriff sein letztes Feld erreicht oder wenn alle acht Aufgabenkarten genommen wurden, ist die Partie beendet. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Dabei zählen die Siegpunkte der Auftragskarten und die verdeckt vor dem Spieler gesammelten Karten aus den Sets jeweils ihren aufgedruckten Wert.
Kommentar: „Nottingham“ ist spaßig und kann flott und einfach gespielt werden. Die Regeln sind gut geschrieben und lassen keine Wünsche offen. Gerade für die ersten Partien wäre es jedoch schön gewesen, wenn man eine Übersichtstabelle für die verschiedenen Kartenaktionen hätte. Sie sind zwar durch Piktogramme anschaulich dargestellt, aber aufgrund der Menge nicht sofort eingängig, zumal es verschiedene Formen des Stehlens gibt.
Die Aktionen sorgen dafür, daß die gemischten Kartenhände der Spieler schneller zu Sets führen. Hohe Karten sind natürlich begehrt, aber auch schwieriger zu halten. Auch wenn ein Spieler vermehrt von gegnerischen Aktionen drangsaliert wird, erhält er immerhin die offene Aktionskarte, wodurch er also nur wenig geschwächt wird. Wichtig sind da vor allem auch die Bonuskarten, die man nach einer Auswertung vom Sheriff bekommen kann. Da diese verdeckt gezogen werden, weiß kein Mitspieler, um welche Karte es sich handelt.
Wer sich die Kartenhände der Mitspieler gut merken kann, ist klar im Vorteil. Da diese Kartenhände aber oft schnell wechseln, ist es nicht eben leicht, sich alle Karten zu merken.
Hinterhalt-Karten stellen eine besondere Bedrohung dar. Sie zeigen entweder Kartensymbole oder Spielerfarben und kommen zum Einsatz, wenn ein entsprechendes Set bzw. ein bestimmter Spieler eine Wertung seiner Handkarten durchführen will. Der Hinterhalt-Spieler darf dann eine dieser Karten entfernen, was das Set in den meisten Fällen zerstört.
Fazit: Ein schönes Kartensammel-Spiel mit viel Interaktion.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist „Nottingham“ ein schönes Spiel zu Beginn oder Ende eines Spieleabends. Durch die geringe Spieldauer von ca. 30 Minuten bietet es sich auch für Revanchen an. Mit vielen Personen zieht sich das Spiel zwar ein wenig, ohne dabei aber zu viel von seinem Reiz zu verlieren. Schließlich sind bei vielen Aktionen alle Mitspieler involviert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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