Spieletest für das Spiel: NULL
BOCK
Hersteller: Sphinx Spieleverlag Preis: 8 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Henning Poehl Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 60 Karten
Aufmachung: Es gibt
30 Karten mit Hirschböcken und 30 Karten mit Hirschkühen. Die
Karten sind an der Hintergrundfarbe zu erkennen. Bei den Kuh-Karten gibt
es Ziffern von 1-15, während die Böcke Zahlenwerte zwischen 0
und 10 aufweisen. Jede Karte ist mit einem Tiermotiv versehen. Einige Hirschkühe
haben ferner ein Pluszeichen neben der Ziffer.
Ziel: Die Spieler
versuchen mit ihren Hirschböcken möglichst hochwertige Kühe
zur Paarung zu bewegen.
Am Anfang werden die Karten nach ihren Farben
getrennt. Wenn weniger als fünf Personen spielen, kommen zu Beginn
einige Karten aus dem Spiel. Dann werden die beiden Kartensätze gut
gemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt.
Jeder wählt aus seinen Karten eine beliebige
aus und legt sie verdeckt vor sich ab. Danach werden alle Karten gleichzeitig
aufgedeckt. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler, von
dem aus das Spiel im Uhrzeigersinn fortgesetzt wird.
Der Startspieler muß eine Hirschkuh in
das Zentrum des Tisches, in die sogenannte Arena, legen. Danach kann der
aktuelle Spieler in seinem Spielzug eine Handkarte ausspielen und diese
entweder in die Tischmitte oder bei einem Spieler auslegen. Die ausgespielten
Karten werden immer aufeinander gelegt, so daß nur die oberste Karte
sichtbar ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine
Handkarte in die Tischmitte zu bringen. Befindet sich dort bereits eine
Hirschkuh, darf man dort ein Weibchen mit höherem Zahlenwert plazieren.
Alternativ ist es erlaubt, eine beliebige Hirschkuh mit einem Pluszeichen
auf ein Weibchen in der Mitte zu legen, wobei der Zahlenwert keine Rolle
spielt.
Wenn man einen Hirschbock auf eine Kuh in der
Mitte legt, spielt der Zahlenwert ebenfalls keine Rolle. Auf einen männlichen
Hirsch kann man nur noch ein höherwertiges Männchen oder einen
Bock mit dem Zahlenwert „Null" legen.
Grundsätzlich gilt, daß die ganz hochwertigen
Weibchen immer nur ins Zentrum gespielt werden dürfen!
Sollte der Spieler einen Hirschbock mit einem
höheren oder dem gleichen Zahlenwert auf ein Weibchen legen, welches
sich vor einem Mitspieler befindet, hat man es erobert und darf das Weibchen
nehmen. Die Karte wird verdeckt vor dem Spieler abgelegt und ist gewonnen.
Der Hirschbock bleibt dafür jedoch an der alten Position des Weibchens
liegen. Gleiches gilt für einen Bock mit dem Zahlenwert „Null".
Auch ein Weibchen darf in die Ablage eines Spielers
gelegt werden, sofern sich dort ein Männchen befindet. Das Männchen
wird dann auf die Hand des Spielers genommen, während das Weibchen
liegen bleibt.
Sollte ein Spieler keine Möglichkeit zum
Spielen haben, setzt er in der laufenden Runde aus.
Sobald ein Spieler an die Reihe kommt und sein
ausgespielter Hirschbock befindet sich noch immer in der Tischmitte an
oberster Stelle, hat er den Harem gewonnen. Alle Spielkarten werden verdeckt
vor dem Spieler abgelegt und der Spieler muß ein neues Weibchen ins
Zentrum bringen. Kann er dies nicht, muß sein linker Nachbar diesen
Zug spielen.
Spielende: Wenn
niemand mehr eine Hirschkuh in die Arena bringen kann oder wenn ein Spieler
in seinem Zug keine Karte mehr besitzt, endet der Durchgang. Jeder zählt
nun die Punkte seiner gewonnenen Hirschkühe zusammen. Davon werden
die auf der Hand verbliebenen Weibchen und noch vorhandenen Hirsche mit
dem Zahlenwert „Null" abgezogen. Wer nach mehreren Partien 150 Siegpunkte
erreicht hat, gewinnt das Spiel.
Kommentar: Das Kartenspiel
erschließt sich den Spielern nur schwer. Dies liegt vor allem an
der Sprachwahl in der Spielanleitung. Anstatt sich auf die verwendeten
Farben zu konzentrieren und die Ablagemöglichkeiten einprägsam
zu benennen, wird permanent von Hirschkühen, Hirschböcken, dem
Abseits und der Arena gesprochen. Diese Begriffe verwirrten unsere Tester
am Anfang ungemein, bis wir die Sprachregelung verstanden hatten.
Das Spiel selbst hat einige kleine Tücken,
bedingt durch die „Null-Böcke". Erst nach mehreren Spielen bekommt
man ein Gefühl, welche Karten zu welchem Zeitpunkt günstig sind
und auf welche ausgespielten Karten der Mitspieler man genau achten muß.
Dabei funktionierte das Spiel in jeder Besetzung gut, obwohl es naturgemäß
bei mehr Mitspielern größere Auswahlmöglichkeiten bei den
Auslagen gibt.
Fazit: Ein durchschnittliches
Spiel mit einer nicht einfachen Spielanleitung.
Wertung: Mit guten
3 Punkten ist „Null Bock" gewöhnungsbedürftig, aber durchaus
auch einen Blick wert.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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