Spieletest für das Spiel: OCTILES
Hersteller: Pin International         
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 1-4
Erscheinungsjahr: 2000      
noch erhältlich: Ja
Autor: Dale Walton
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: April 2008
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Octiles-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 18 Spielplan-Teile, 20 Figuren
Aufmachung: Das Spielbrett ist aus Holz gefertigt und hat 17 Aussparungen, in denen die achteckigen Spielplanteile untergebracht werden können. Am Rand befinden sich die Start- und Zielfelder für die Spielfiguren und zwischen den Spielplanteilen sind ebenfalls Felder, die von den Figuren genutzt werden können und im Spiel auch Stop-Felder genannt werden.
Jedes Spielplan-Element ist achteckig und zeigt vier Linien, die zu verschiedenen Kantenseiten führen. Auch sie sind aus Holz.
Es gibt vier Sätze an Spielfiguren. Bei ihnen handelt es sich um kleine lackierte Holzpöppel.
Ziel: Im Standardspiel versucht jeder, die Spielfiguren möglichst schnell auf die gegenüberliegenden Startfelder zu bringen.
Am Anfang legt man fest, mit wie vielen Figuren gespielt werden soll. Danach setzt man seine Figuren auf die passenden Startfelder am Rand des Spielbretts. Ein Spieler mischt die Spielplan-Teile und legt sie verdeckt in die Aussparungen. Das übrig gebliebene Spielplan-Teil bekommt der Startspieler in die Hand.
Ein Spielzug gliedert sich immer in zwei Aktionen. In der ersten Aktion muß man das außenliegende Spielplan-Element in das Spielbrett integrieren und dafür ein anderes aus dem Brett entfernen. Die Ausrichtung des neu eingesetzten Spielplan-Teils kann frei gewählt werden.
Danach wird eine eigene Figur über das neu gelegte Element gezogen. Es kann sich immer nur entlang der gezeigten Linien bewegen und muß auf jedem Stop-Feld oder Zielfeld die Bewegung beenden. Es ist nicht möglich, fremde Start- oder Zielfelder zu betreten mit Ausnahme der dem Start gegenüberliegenden Seite. Über andere Figuren kann man nicht ziehen.
Erreicht eine Figur ein Zielfeld, bleibt sie dort bis zum Spielende stehen. Jeder Spieler ist verpflichtet, immer mindestens ein Startfeld zu räumen und so die Möglichkeit zu schaffen, daß der Gegenüber eine weitere Figur ins Ziel bringt. Während des gesamten Spiels herrscht Zugzwang.
Spielende: Hat ein Spieler alle eigenen Figuren auf die Zielfelder der gegenüberliegenden Seite gebracht, ist die Partie vorbei.
Ziel: Das zweite Spiel nennt sich „Team Up“. Hier werden die Spielfiguren jeweils an vorgegebenen Positionen rund um das Spielbrett gestellt. Alle Spielplan-Elemente werden offen neben dem Brett ausgelegt. Hier gilt es, seine Figuren in ununterbrochener Linie zusammenzuführen.
Der aktive Spieler hat zwei Aktionen, die er nacheinander ausführt. Als erstes nimmt er sich ein Spielplan-Teil aus dem Pool und legt es offen auf ein leeres Feld des Spielplans oder ersetzt ein bereits ausliegendes Achteck. Danach bewegt man eine seiner Figuren auf einem ununterbrochenen Pfad bis zu einem unbesetztes Rand- oder Stopfeld.
Beim Ersetzen gilt, daß Pfade, die bereits zwischen zwei Figuren eines Mitspielers vorhanden sind, durch das Ersetzen des Spielplan-Elements nicht zerstört werden dürfen. Eigene Pfade dürfen verändert oder zerstört werden.
Am Ende des Zuges überprüft der Spieler eigene Verbindungen zwischen Figuren und zeigt sie den Mitspielern, damit diese wissen, daß sie sie nicht verändern dürfen.
Es herrscht Zugzwang im Spiel. Findet ein Spieler keinen zulässigen Zug, muß er aussetzen und darf kein Achteck platzieren.
Spielende: Gelingt es einem Spieler, alle seine Spielsteine durch direkte Verbindungen zusammen zu bringen und sagt er dies zu Beginn seines Zuges, hat er gewonnen.
Kommentar: „Octiles“ reiht sich wunderbar in die vielen schönen abstrakten Denkspiele des asiatischen Herstellers Pin International ein. Das Spielbrett und sämtliches Material sind wunderbar gearbeitet und machen einen edlen Eindruck.
Das Standardspiel ist unser erklärter Favorit in dieser kleinen Spielesammlung. Es spielt sich flott und macht zu zweit oder zu viert nahezu gleich viel Freude. Ein Spiel zu dritt ist jedoch nicht zu empfehlen, weil einem Spieler dann die direkte Konkurrenz fehlt. Benutzt man weniger als die volle Anzahl an Spielsteinen, reduziert sich die Spieldauer deutlich, weil mehr Ziel- und Stopfelder frei bleiben.
Das zweite Spiel konnte nicht ganz überzeugen. Dies liegt vor allem daran, daß im späteren Spielverlauf die Möglichkeiten zum Austausch von Spielplan-Teilen drastisch reduziert werden und man durch bestimmte Konstellationen eine Spielfigur so auf dem Startfeld einschließen kann, daß sie für den Rest der Partie isoliert wird und der Besitzer keine Chance mehr auf den Sieg hat. Laut Spielregel sollte man in diesem Fall das Spiel abbrechen und sich gemeinsam zu Siegern erklären. Das ist aber für alle Beteiligten ein eher unbefriedigendes Ende.
Fazit: Ein ordentliches Grundspiel und eine mittelprächtige Variante dazu in einer Schachtel.
Wertung: Mit 4 Punkten kann das Spiel „Octiles“ leider nicht ganz an die anderen Highlights des Verlages anknüpfen. Trotzdem ist das Legespiel aber noch gut genug für die eine oder andere Partie.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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