Spieletest für das Spiel : ÖKOLOPOLY
Hersteller: Ravensburger Preis: n.b. empf.Alter: 10-99 Anzahl Spieler: 1-6 Erscheinungsjahr: 1984 noch erhältlich: Nein Autor: Frederic Vester Besonderheit: Kategorie: Das besondere Spiel |
Ausstattung: Spielbrett
mit diversen Drehscheiben, Ereigniskarten, Block
Aufmachung: Der
Spielplan ist groß und stabil, ebenso die Drehräder mit diversen
Zahlen darin, die um das gesamte Spielfeld herum aufgebaut sind. Das Spielfeld
zeigt eine Landschaft, über die ein Schema zur Darstellung ökonomischer
und ökologischer Prozesse gelegt wurde, welches an gewissen Stellen
Fenster aufweist, in der die Zahlen der Drehscheiben sichtbar werden. Die
Karten haben nichts besonderes und üben nur einen Einfluß auf
das Spielsystem aus.
Ziel: Man versucht,
das ökologische und öknomische Gleichgewicht des Staates "Kybernetien"
zu erhalten, in dem man Einfluß auf gewisse Entscheidungsträger
(Politik, Produktion, Umweltbelastung, Lebensqualität, Sanierung,
Aufklärung und Bevölkerungsentwicklung) ausübt und deren
Wechselwirkungen untereinander ausgleicht. Spielt man das Spiel nicht alleine,
so berät man sich in seinen Entscheidungen miteinander.
Beim Start des Spieles werden die Räder
in die Ausgangsposition gebracht. Danach werden acht Aktionspunkte auf
fünf Bereiche verteilt, indem die Drehscheiben entsprechend gedreht
werden. Wie, das entscheiden die Spieler selbst. Sind die Punkte verteilt,
so kann man ausgehend von dem Kreislauf auf dem Plan die Auswirkungen dieser
Entscheidungen sehen. Ausgehend davon ergibt sich für die nächste
Runde die Anzahl an Aktionspunkten, die dann zur Verfügung stehen.
Nach jeder 5. Runde zieht man eine Ereigniskarte
und befolgt deren Anweisung. Die entsprechenden Zahlen der jeweiligen Runde
werden auf dem Datenblatt festgehalten. Kommt ein Drehrad auf STOP, so
ist die Amtszeit als Regierungschef vorbei, danach wird Bilanz gezogen.
Ansonsten endet das Spiel nach einer vorgegebenen Rundenzahl (10-30).
Spielende: Es erfolgt
eine komplizierte Abschlußrechnung, die die Punktzahl des Spielers/der
Spieler angibt.
Kommentar: Ökospiele
sind normalerweise nicht das Goldene vom Ei und auch dieses Spiel zeichnet
sich nicht gerade sonderlich aus. Die Zusammenhänge werden zwar recht
anschaulich dargestellt, doch wirkt dieses "Spiel" (ich würde es eher
eine Simulation nennen) gerade am Anfang recht abschreckend mit seiner
Aufmachung und einer mit Tabellen überhäuften Anleitung. Es kommt
ja noch ein einigermaßen realistisches Bild beim Spiel heraus (obwohl
weit mehr Faktoren in einem solchen System vorhanden sein müßten...),
aber der Spielwitz ist gleich Null. Es gibt kein eindeutiges Ziel, man
kann sich höchstens seine Punktzahl notieren und so eine Bestenliste
erstellen, aber bringt das was? Auch spielt man nicht gegeneinander, sondern
muß mit anderen Entscheidungen treffen (was schnell in Langweile
ausartet...).
Fazit: Die Idee
mag lobenswert sein und das Schema ist vielleicht auch noch anschaulich
für die Lehre, doch als Spiel taugt das System nicht (welche Simulation
von Vorgängen tut das schon ???).
Wertung: 2 Punkte.
Ein komplexeres Ökospiel, doch ohne Witz, Biß oder Spielwert.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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