Spieletest für das Spiel : ÖL
FÜR UNS ALLE
Hersteller: Ravensburger Preis: 65 DM empf.Alter: 12-99 Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1976 noch erhältlich: Nein Autor: Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
2 Stecktafeln, 72 Stecker, 6 Spielfiguren, 1 Würfel, 12 Tanker, 100
Chips, 12 Kreditkarten, 20 Informationskarten, 24 Ölfeldkarten, 24
Ereigniskarten, Spielgeld.
Aufmachung: Das
Spiel ist in der bei Ravensburger üblichen Standardverpackung erschienen.
Grafiken auf dem Spielmaterial sind keine vorhanden, läßt man
einmal das Spielfeld außer acht. Der Spielplan zeigt einen Rundkurs,
auf dem sich die Spielfiguren (Plastikpöppel) bewegen. Im Inneren
des Spielplanes ist eine einfache Weltkarte gezeichnet, bei der einige
Zielhäfen abgebildet sind und einige Ölförderländer.
Zwischen den Förderländern und den Zielhäfen sind einige
Schiffsrouten in Form von Feldern.
Die zwei Stecktafeln zeigen einmal den aktuellen
Ölpreis und die in den Häfen anliegende Ölmenge, sowie die
Ölmengen in den einzelnen Bohrabschnitten und ferner das Fortschreiten
des Bohrens in einem Ölabschnitt. Die Chips dienen nur zur Deklaration
bis zum Spielende und sind einfach gehalten. Die Stecker in sechs Farben
dienen den Spielern zur Kennzeichnung der Ölfelder, der Tanker und
des Fortschreitens des Bohrens auf einem Feld. Die Tanker sind recht gut
gelungen und als solche zu erkennen. In sie kann ein Stecker gesteckt werden.
Ziel: Jeder Spieler
verkörpert einen Ölkonzern, der innerhalb einer gewissen Spielzeit
(oder alternativ nach einer bestimmten Anzahl Chips) das meiste Geld erwirtschaften
will.
Zu Beginn bekommt man eine Spielfigur und 12
Stifte seiner Farbe, dazu noch ein Ölfeld, welches 50000 Tonnen fördern
kann. Ferner gibt es noch, abgestuft nach der Anzahl der Spieler, eine
gewisse Summe an Bargeld.
Nun wird ein Startspieler ermittelt, der mit
dem Würfel agiert und entsprechend der Augenzahl seinen Pöppel
setzt. Kommt er dabei auf das Feld "Förderung" oder überschreitet
er dieses, so fördert sein Ölfeld die angegebene Tonnenanzahl.
Dies wird auf der ersten Steckplatte mit einem seiner Stifte im entsprechend
numerierten Ölfeld erfaßt. Hat man genug Öl gefördert,
so kann man einen kleinen oder einen großen Tanker chartern (Kosten
zwischen 50000 und 100000 Geldeinheiten). Das Öl wird dann aus dem
Ölfeld wieder abgezogen und der Tanker versucht in späteren Runden
zu einem der vier Zielhäfen zu kommen. Dort kann er dann das Öl
verkaufen, der Preis wird ebenfalls auf der Steckleiste angegeben.
Beim Verkauf bewegt sich der Preis, so daß
bei Vielanlieferungen der Preis sinken wird, da nicht genügend in
den Häfen verarbeitet werden kann.
Kommt eine Spielfigur auf ein Ereignisfeld, wird
die oberste entsprechende Karte gezogen und befolgt, bei einem Informationsfeld
zieht man die entsprechende Karte und ändert die Ölpreise dann.
Die Ölpreise ändern sich auch auf 2 speziellen Feldern, wenn
eine Spielfigur diese betritt oder darüber hinwegzieht. Sollte eine
Spielfigur auf das Feld "Ölquelle versiegt" kommen, so muß eine
Ölquelle abgegeben werden.
Kommt man auf einen Bohrturm, kann man ein neues
Ölfeld kaufen und dort bohren. Die Ölfeldkarten wurden zu Beginn
des Spieles gemischt und als verdeckter Stapel ausgelegt. Auf der Rückseite
kann man nur den Kaufpreis und das Land erkennen, nicht jedoch die Fördermenge
(50000 oder 100000). Kauft man die Karte, legt man sie verdeckt vor sich
ab und steckt einen Stift in die Bohrstecktafel. Ist man in einer weiteren
Runde am Zug, so bewegt der Würfel auch die Bohrer in tiefere Erdschichten.
Bei einigen Schichten kommt es dann zu negativen oder positiven Ereignissen.
Gelangt der Bohrer bis zur Ölschicht, so wird die Karte umgedreht
und man hat eine neue Ölquelle. Der benutzte Stift wird dann in das
Stecktableau bei den Ölquellen eingesteckt.
Besondere Ölquellen sind die Nordsee-Ölfelder.
Diese fördern nicht durch das Überschreiten der "Förder-Felder",
sondern immer einmal pro Runde, wenn man über ein Nordsee-Feld läuft.
Dann bekommt der Spieler 300000 Geldeinheiten und pro Nordseefeld einen
Chip ausgehändigt (diese Felder sind also wichtig, wenn man mit Chips
als Zeitbegrenzung spielen will). Sollte man mit seinem Pöppel einmal
auf das Feld "Nordsee-Bohrung scheitert" kommen, so verfällt die teure
Bohrung in der Nordsee, bereits offene Quellen bleiben jedoch erhalten.
Liefert ein Schiff Öl an, so bekommt der
Spieler pro 100000 Tonnen einen Chip.
Spielende: Das Spiel
endet nach einer gewissen Spielzeit oder einer vorher ausgemachten Anzahl
an Chips, die ein Spieler erreichen muß.
Kommentar: Dieses
Wirtschaftsspiel macht Spaß und dürfte zu den Klassikern der
Casino-Serie von Ravensburger gehören, bei dem man ruhig eine Neuauflage
machen könnte. Man befindet sich immer auf einer Gradwanderung, denn
mit zuviel Ölquellen kann man nicht genug Öl befördern,
da zu wenig Stifte vorhanden sind, mit wenigen Ölfeldern gibt es aber
meist nicht viel Geld. Die 12 Tanker mit zwei Ladekapazitäten machen
es auch nicht leicht, denn die kleinen Tanker sind meist schnell vergriffen.
Die Bohrungen gelingen bei weitem nicht so oft, wie es den Anschein hat.
Dies ist auch der Kritikpunkt am Spiel, denn
bei unseren Testspielen war es bislang immer so, daß zwei Spieler
genug Ölfelder kaufen konnten (5-7) während andere Spieler nur
eine oder keine Quelle mehr hatten und demzufolge kaum noch etwas machen
können. Mit Krediten kann man sich zumindest noch etwas Kapital beschaffen,
trotzdem ist es nicht gerade spannend für diese Spieler, da sie kaum
ins Geschehen eingreifen können.
Fazit: Ein gutes
Spiel, welches mit 3-6 Personen gleichviel Spaß macht. Bei vielen
Personen empfielt es sich jedoch, jemanden für die Bank und die Kursänderungen
abzustellen, der diese alle überwacht.
Wertung: Das Spiel
bekommt 5 Punkte. Der oben erwähnte Negativ-Punkt wirkt sich in der
Bewertung aus, ansonsten hat man ein gutes Spiel, was nach 20 Jahren immer
noch fesselnd ist.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de