Spieletest für das Spiel: OH WAH REE
Hersteller: 3M 
Preis: n.b.
empf.Alter: ? 
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1962 
noch erhältlich: Nein
Autor: 
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Oh Wah Ree-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 1 Sack Steine, 48 Kugeln
Aufmachung: Das Spielfeld ist klappbar und besitzt 12 tiefe Mulden, die kreisförmig angeordnet sind. Zu jeder Mulde gibt es eine kleine Vertiefung, in die man eine farbige Kugel stecken kann. Am Spielfeldrand sind vier große Mulden für die Spieler. Die Steine sind poliert und glatt, so daß man sich keiner Gefahr aussetzt, sich die Hände zu zerkratzen. Die Kugeln sind aus Milchglas. Es gibt sie in vier verschiedenen Farben. Das Spiel wurde als Buchkassette hergestellt und macht einen sehr edlen Eindruck.
Ziel: Die Spielesammlung umfaßt mehrere Spiele.
Beim Standard-Spiel werden die Mulden vor Beginn gleichmäßig an die Spieler verteilt. Sie setzen entsprechend viele farbige Kugeln an angrenzende Mulden. Anschließend werden abhängig von der Spielerzahl in jede Mulde einige Steine gelegt.
Wenn ein Spieler am Zug ist, nimmt er alle Steine aus einer seinen Mulden und legt dann entgegen dem Uhrzeigersinn (beim 2-Personen-Spiel, ansonsten darf man sich in jedem Zug die Richtung aussuchen) in jede nachfolgende Mulde immer einen Stein. Wenn in der entsprechenden Mulde mehr als 12 Steine sind, wird die Mulde, bei der der Spielzug begann, ausgespart.
Endet das Legen von Steinen in einer gegnerischen Mulde, in der sich zwei oder drei Steine dann befinden, darf der Spieler diese Steine nehmen und in seine große Mulde am Rand als Gewinn ablegen. Ist dann die Nachbarmulde (im Uhrzeigersinn) ebenfalls mit zwei oder drei Steinen besetzt, erhält man auch diese. So kann man in einem Spielzug mehrere direkt benachbarte Mulden der Mitspieler ausräumen.
Es ist verboten, die Steine aus einer Mulde zu nehmen, um sie nachzuzählen.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn im 2-Personen-Spiel ein Spieler in seinem Zug keine Steine in seinen Vertiefungen vorfindet oder beim Mehrpersonen-Spiel zwei aufeinander folgende Spieler keinen Zug machen können. Die restlichen Steine in den eigenen Vertiefungen gehören dann dem Besitzer der Mulde. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Spielsteinen.
Ziel: Beim „Coastal" Oh-Wah-Ree hat jeder der beiden Spieler sechs nebeneinander liegende Vertiefungen. In jede Mulde kommen vier Steine zu Beginn der Partie.
Die Spielregeln mit dem Ziehen und Gewinnen einer Mulde sind mit dem Standardspiel identisch. Man muß dem Gegenspieler eine Mulde lassen, von der aus er spielen kann. Wenn die Vertiefungen des Gegenspielers leer sind, muß man einen Zug machen, in dem man eine seiner Vertiefungen füllt. Gelingt dies nicht, bekommt der Gegenspieler alle noch verbliebenen Steine des Spielbretts und die Partie ist beendet.
Spielende: Es gewinnt der Spieler, der beim Spielende die meisten Steine besitzt.
Ziel: Das dritte Spiel nennt sich „Dog-Gone Oh-Wah-Ree". Hier gibt es vier Steine in jeder Mulde. Das Spiel ist für 2-4 Spieler konzipiert.
Wenn man am Zug ist, nimmt man die Steine einer eigenen Mulde und legt dann entgegen dem Uhrzeigersinn in die folgenden Mulden jeweils einen Spielstein. Wenn der letzte Stein in eine Mulde mit Steinen fällt, werden diese sofort genommen und wieder entsprechend den Regeln verteilt.
Der Spielzug endet, wenn der letzte Spielstein in eine leere Mulde fällt oder in eine Mulde, in der bereits drei Steine liegen. Diese vier Steine sind dann gewonnen und kommen in den eigenen Vorrat.
Sollte während der Verteilung eine Mulde genau vier Steine bekommen, darf man sie während des Spielzugs entleeren werden und die Steine zum eigenen Vorrat legen.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn im 2-Personen-Spiel ein Spieler in seinem Zug keine Steine in seinen Vertiefungen vorfindet oder beim Mehrpersonen-Spiel zwei aufeinander folgende Spieler keinen Zug machen können. Die Spieler erhalten die noch verbliebenen Steinchen in ihren Mulden als Gewinn. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Spielsteinen. Bei einer Revanche im 2-Personen-Spiel erhält der Verlierer eine weitere Mulde dazu, die der Gewinner abgeben muß.
Ziel: Spiel 4 nennt sich „Oriental Oh-Wah-Ree". Am Anfang kommen jeweils sechs Steine in eine Mulde. Es können zwei bis vier Teilnehmer mitspielen.
Man nimmt alle Steine aus einer eigenen Mulde und verteilt sie wie gewohnt, wobei im Uhrzeigersinn gespielt wird. Wenn der letzte Stein in eine besetzte Mulde fällt, werden die dortigen Steine sofort herausgenommen und wieder verteilt. Der Spielzug endet, wenn man seinen letzten Stein in eine fremde leere Mulde legen muß. Diesen letzten Stein und alle Steine der gegenüberliegenden Mulde werden dann gewonnen, entfernt und als Gewinn abgelegt.
Wenn ein Spieler beim Verteilen der Spielsteine seine letzte Mulde erreicht, darf er den nächsten Stein direkt als Gewinn ablegen, bevor er die erste gegnerische Mulde füllt. Sollte der letzte Stein in den eigenen Vorrat wandern, darf der Spieler sofort erneut ziehen und eine beliebige eigene Mulde auswählen, von der aus er seinen Zug beginnt.
Spielende: Beim Mehrpersonen-Spiel endet die Partie, wenn zwei aufeinander folgende Spieler nicht spielen können. Beim 2-Personen-Spiel müssen alle Steine vom Spielbrett sein.
Ziel: Das fünfte Spiel „Pendulum Oh-Wah-Ree" ist ein wenig anspruchsvoller. Es basiert auf dem Oriental-Spiel. Hier kommen fünf Steine in jede Mulde und es können zwei bis vier Spieler mitmachen. Es wird sowohl im wie auch gegen den Uhrzeigersinn gespielt. Am Anfang des Spiels nimmt man alle Steine aus einer eigenen Mulde, legt drei Steine in eine der benachbarten Vertiefungen und zwei weitere in die folgende Vertiefung.
Wenn man am Zug ist, nimmt man alle Spielsteine aus einer eigenen Mulde und beginnt, sie einzeln im oder gegen den Uhrzeigersinn zu verteilen. Endet der Zug in einer mit Steinen besetzten Mulde, nimmt man alle Steine dieser Mulde und legt sie entgegengesetzt nach dem gleichen Schema aus. Dies kann durchaus mehrere Male hintereinander passieren.
Endet der Zug in einer leeren Vertiefung eines Gegenspielers, ist der nächste Spieler an der Reihe. Gelingt es jedoch, den letzten Spielstein in eine eigene leere Mulde zu legen, so gehört dieser Stein dem Spieler, genauso wie alle Steine der gegenüberliegenden Vertiefung.
Spielende: Die Partie ist vorbei, sobald ein Spieler keine Steine mehr in seinen Vertiefungen hat (2-Personen) oder zwei aufeinander folgende Spieler nicht ziehen können. Der Spieler mit den meisten Steinen gewinnt.
Ziel: Im „Arabian Oh-Wah-Ree" kann mit 2-4 Spielern gespielt werden. In jede Mulde kommen vier Steine. Es wird entgegen dem Uhrzeigersinn gespielt. Man beginnt in einer beliebigen eigenen Mulde und verteilt die dortigen Steine einzeln reihum. Wird der letzte Stein in eine besetzte Mulde gelegt, nimmt man alle Steine aus dieser Mulde und verteilt sie wieder entgegen dem Uhrzeigersinn.
Wird der letzte Spielstein in eine Mulde gelegt und befinden sich dort genau vier Steine, dann wird diese Mulde zu einem Nest des Spielers. Eine seiner Farbkugeln wird in das Nest gelegt. Man kann niemals Steine aus dem Nest nehmen, um sie zu verteilen.
Landet der letzte Stein im eigenen Nest, endet der Spielzug. Gleiches gilt, wenn der letzte Stein in eine leere Vertiefung gelegt wird. In einem fremden Nest darf man sich jedoch sofort zwei Steine nehmen und in die eigene Vorratsmulde legen. Außerdem darf man dann einen kompletten neuen Zug von einer beliebigen eigenen Mulde aus beginnen.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn sich nur noch Nester auf dem Spielbrett befinden. Nun zählt jeder seine Steine in eigenen Nestern und in der Vorratsmulde.
Ziel: Die letzte Variante nennt sich „Grand Oh-Wah-Ree" und kann mit den bereits beschriebenen Spielen (außer Pedulum und Arabian) gemacht werden. Hier ist es wichtig, Mulden zu erobern.
Es wird im ausgewählten Spieltyp gespielt. Wenn man Steine erhält, wird die entsprechende Vertiefung mit einer eigenen Kugel versehen. Diese Mulde gehört nun dem Spieler, der dort jeweils eine Kugel hat. Mulden können natürlich zurückerobert werden.
Spielende: Es gewinnt der Spieler mit den meisten Vertiefungen am Spielende. Bei Gleichstand zählen die gewonnenen Steine.
Kommentar: Die verschiedenen Mancala-Versionen machen durchweg Spaß und benötigen unterschiedliche Spielstrategien, um siegreich zu sein. Es spielt keine Rolle, ob man zu zweit oder zu viert an die Partien geht, denn sie machen immer gleich viel Freude.
Fazit: Eine gelungene Spielesammlung zum afrikanischen Nationalspiel in sehr guter Ausstattung.
Wertung: Das Spielepaket erhält 5 Punkte und ist seine Anschaffung in jedem Fall wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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