Spieletest für das Spiel: OHNE
FURCHT UND ADEL
Hersteller: Hans im Glück Preis: 16 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-7 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Ja Autor: Bruno Faidutti Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!
Ausstattung: 65 Bauwerkskarten,
8 Charakterkarten, 1 Startspieler-Karte, 7 Übersichtskarten, 30 Goldstücke
Aufmachung: Die
Karten sind wunderschön illustriert. Auf den Bauwerkskarten findet
man neben dem Namen und dem Bild des Gebäudes noch die Kosten in Form
von Goldstücken, die ein Spieler für den Bau bezahlen muß.
Jede Karte besitzt dabei eine von fünf Hintergrundfarben. Die Charakterkarten
besitzen verschiedene Konterfeis und geben dem Spieler besondere Spielaktionen
für eine Runde. Der aktuelle Startspieler wird mit der Startspieler-Karte
gekennzeichnet. Dieser wechselt nicht unbedingt in jeder Runde. Auf den
Übersichtskarten sind die Spezialfähigkeiten jedes Spielers und
der Ablauf eines Zuges angegeben. Mit den Goldstücken bezahlt man
den Bau einer Bauwerkskarte. Das Material ist von sehr guter Qualität,
hervorragend gezeichnet und platzsparend in einer kleinen
Schachtel untergebracht.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, mit dem Bau von acht Gebäuden eine möglichst wertvolle
Stadt zu bilden.
Der älteste Spieler wird zum Startspieler
der ersten Runde und erhält die entsprechende Karte, die er in den
Standfuß steckt und vor sich abstellt. Er mischt die Gebäudekarten
und teilt jedem vier Karten aus, die die Spieler anschließend auf
die Hand nehmen, ohne sie den Mitspielern zu zeigen. Dann bekommt jeder
Spieler noch zwei Goldstücke und eine Übersichtskarte. Die Goldstücke
müssen für den Rest der Partie immer sichtbar für alle Spieler
ausliegen.
Der Startspieler der Runde ist automatisch der
König. Er mischt die Charakterkarten gründlich durch und legt
dann eine Karte unbesehen verdeckt in die Tischmitte. Je nach Spielerzahl
werden dann noch ggf. bis zu zwei weitere Charakterkarten offen daneben
ausgelegt. Befindet sich unter den offenen Karten der König, wird
dieser in den Reststapel der Charakterkarten eingemischt und man legt eine
andere Charakterkarte offen aus.
Die restlichen Charakterkarten nimmt der König
nun auf die Hand, wählt eine Person aus, die er in dieser Runde verkörpern
will und gibt die restlichen Karten anschließend verdeckt seinem
Nachbarn. Dieser wählt aus den verbliebenen Karten ebenfalls eine
aus und gibt den Rest seinerseits weiter. Die letzte verbliebene Charakterkarte
wird wieder verdeckt in die Tischmitte gelegt.
Nun beginnt der König, die Charaktere nacheinander
in fester Reihenfolge aufzurufen. Hat ein Spieler den aufgerufenen Charakter,
gibt er sich durch Umdrehen der Karte zu erkennen und macht seinen Spielzug.
Die Karte wird anschließend offen in die Mitte des Tisches gelegt.
Sind alle acht Charaktere aufgerufen worden, beginnt eine neue Spielrunde.
Wenn der Charakter aufgerufen ist, darf der Spieler
sich zu erkennen geben und anschließend entweder zwei Goldstücke
als Einkommen kassieren oder sich die beiden obersten Karten des Gebäudestapels
ansehen und eine Karte auswählen, die er auf die Hand nimmt. Die nicht
gewählte Karte kommt offen auf einen Ablagestapel.
Anschließend kann der Spieler eine Karte
mit einem Bauwerk auslegen, wenn man dafür die entsprechenden Baukosten
in Form von Goldstücken bezahlen kann.
Außerdem kann der Spieler die Spezialeigenschaften
seines Charakters nutzen, wenn er dies möchte. Dies kann jederzeit
während des Zuges geschehen.
Hat man den Meuchler gewählt, darf man einen
Charakternamen benennen, den man in dieser Runde töten will. Der betreffende
Spieler gibt sich jedoch nicht zu erkennen und bleibt auch beim Aufruf
seines Charakters stumm. Er darf diese Runde keine Aktionen ausführen.
Der Dieb benennt einen Charakter, den er in dieser
Runde bestehlen will. Er kann dabei jedoch weder den Meuchler, noch den
getöteten Charakter wählen. Der bestohlene Spieler verliert,
wenn er an der Reihe ist, am Anfang seines Zuges sein gesamtes Gold an
den Dieb. Besitzt er zu diesem Zeitpunkt kein Gold, hat der Dieb Pech gehabt.
Mit dem Magier kann man seine Handkarten (Gebäude)
mit einem beliebigen Mitspieler tauschen. Alternativ kann man auch eine
beliebige Anzahl von Handkarten auf den Ablagestapel werfen und sich neue
Bauwerkkarten ziehen.
Durch die Wahl der Königskarte wird man
Startspieler der folgenden Runde. Nach dem Erkennen erhält man sofort
die Startspielerkarte und macht seinen Spielzug. Ferner muß man von
nun an die restlichen Charaktere aufrufen. Der König erhält außerdem
ein Goldstück pro gelber Karte, die in seinem Reich ausliegt. Gibt
sich kein König zu erkennen, weil er gemeuchelt oder als verdeckte
Karte in der Mitte liegt, bleibt der alte König auch König in
der neuen Runde.
Der Prediger hilft dem Spieler, seine Gebäude
vor dem Söldner zu schützen. Kein Gebäude dieses Charakters
kann durch den Söldner angegriffen werden. Außerdem kann der
Prediger für jedes blaue Gebäude in seinem Reich ein Goldstück
extra erhalten.
Der Händler bekommt ein Goldstück dazu.
Ferner erhält er für jedes grüne Gebäude, daß
in seinem Reich ausliegt, ein weiteres Goldstück.
Der Baumeister erhält in seinem Zug immer
zwei neue Bauwerkskarten, die er beide behalten darf. Außerdem ist
es ihm gestattet, bis zu drei Gebäude in einer Runde zu bauen, wenn
er die entsprechenden Karten bezahlen kann.
Der Söldner bekommt pro rotem Gebäude
in seinem Reich ein Goldstück. Ferner darf der Spieler ein Gebäude
eines Spielers benennen, daß er niederbrennen will. Dafür muß
er ein Goldstück weniger ausgeben, als der betreffende Spieler für
den Bau bezahlt hat. Der Söldner kann keine Stadt mehr angreifen,
die aus acht Gebäuden besteht.
Spielende: Sobald
ein Spieler acht Bauwerkkarten ausliegen hat, wird die Runde noch zu Ende
gespielt, bevor es zur Punktzählung kommt. Jeder Spieler erhält
so viele Siegpunkte, wie seine Gebäude wert sind. Es gibt drei Bonuspunkte,
wenn man in den fünf verschiedenen Gebäudefarben jeweils mindestens
eine Karte ausliegen hat. Der Spieler, der als erstes acht Gebäude
ausliegen hat, erhält vier Bonuspunkte, alle anderen Spieler, die
in dieser Runde ebenfalls eine Stadt bilden können, erhalten zwei
Zusatzpunkte.
Kommentar: Der erste
Eindruck, daß es sich bei diesem Spiel um eine aufgemotzte Version
von „Verräter" (Adlung) handelt, bewahrheitet sich nur ein wenig.
Der Mechanismus mit den unterschiedlichen Charakteren, Eigenschaften und
das Auswahlverfahren sind an das Spiel angelehnt, doch gibt es viele eigenständige
Spielelemente, die dieses Spiel nicht zu einer Kopie machen. Eine Partie
ist ab vier Spielern schon recht spaßig, gewinnt aber noch, wenn
mehr Personen am Tisch sitzen.
Fazit: Ein schönes
Ärgerspiel.
Wertung: Wir geben
dieser Neuheit von Hans im Glück 5 Punkte. Ein gelungenes Kartenspiel
für große Gruppen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de