Spieletest für das Spiel: OLD TOWN
Hersteller: Clicker Spiele            
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 1-4
Erscheinungsjahr: 2004      
noch erhältlich: Ja
Autor: Stephan Riedel
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2007
Kategorie: Denkspiel
Bewertungsbild Old Town-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 18 Gebäudekarten, 90 Gebäudemarker, 4 Wertungssteine, 60 Karten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt 16 Grundstücke, die an mehreren Straßen und einer Eisenbahnlinie liegen. Auf diese Grundstücke kommen später im Spiel die Gebäudekarten. Passend zu jedem Gebäude gibt es eine Reihe von Gebäudemarkern, mit denen die Grundstücke markiert werden können, auf denen das Gebäude eventuell einmal gestanden hat. Jede Gebäudekarte hat eine Seite, auf der man eindeutig den Eingang erkennen kann. Es gibt drei Typen von Karten, die sich durch die Anzahl der möglichen Standorte eines Gebäudes unterscheiden.
Am Rand der Spielfläche ist eine Zählleiste aufgedruckt, auf der jeder Spieler seine Siegpunkte mit Hilfe eines farbigen Wertungssteins markiert. Die Spielkarten geben die unterschiedlichsten Hinweise zu den Gebäuden und ihren Positionen innerhalb der Stadt.
Ziel: Jeder Spieler versucht durch Kombinieren herauszufinden, welche Gebäude wo innerhalb der Stadt einmal waren.
Zunächst werden die Gebäudekarten offen neben den Spielplan gelegt. Auf jede Gebäudekarte kommen die entsprechenden Gebäudemarker. Ein Spieler sortiert die Karten nach ihren Kategorien und mischt diese einzeln. Dann bekommt jeder Spieler einige Karten von zwei bestimmten Stapeln auf die Hand. Die übrigen Karten dieser Stapel werden anschließend verdeckt beiseite gelegt und für den Rest der Partie nicht mehr benötigt. Der dritte Kartenstapel wird als Nachziehstapel neben die Spielfläche gelegt.
Ein Spieler wird zum Startspieler erklärt. Er nimmt sich ein beliebiges Gebäude seiner Wahl mit allen Gebäudemarkern darauf. Reihum folgen die Mitspieler. Sobald jeder zwei Gebäude besitzt, beginnt das eigentliche Spiel.
Der aktive Spieler muß in seinem Spielzug eine Handkarte ausspielen. Auf jedes der möglichen Grundstücke wird anschließend ein passender Gebäudemarker gelegt. Sollte die Position eines Gebäudes genau definiert sein, wird die passende Gebäudekarte auf das Grundstück gelegt und verbleibt dort bis zum Ende des Spiels. Alle freiwerdenden Marker bzw. Marker, die der Spieler aufgrund von bereits bestehenden Gebäuden nicht einsetzen kann, werden in den Vorrat dieses Spielers gelegt. Anschließend zieht der Spieler eine neue Handkarte nach.
Kein Grundstück kann mehr als drei Marker aufnehmen. Es dürfen keine Karten gespielt werden, bei denen man mehr als fünf Marker auslegen müßte.
Alternativ darf ein Spieler auch zwei nicht mehr spielbare Karten abwerfen und erhält dafür zwei neue Karten vom Stapel. Außerdem darf er bei dieser Aktion einen Gebäudemarker vom Spielplan entfernen. Wenn durch diese Aktion ein Gebäude exakt in seiner Position definiert wird, bekommt der Spieler alle freiwerdenden Marker ebenfalls dazu.
Die dritte Möglichkeit ist das Passen und Nehmen einer zusätzlichen Karte vom Talon.
Bevor ein anderer Spieler seinen Zug beginnt, kann ein Mitspieler STOP rufen, wenn aufgrund der Auslage weitere Gebäude definiert werden können. Dieser Spieler bekommt dann alle Marker, die gemäß der Schlußfolgerung weggenommen werden können.
Sollte ein Spieler zu Beginn seines Zuges weniger als zwei Gebäude vor sich ausliegen haben, ergänzt er seine persönliche Auslage aus dem allgemeinen Gebäudevorrat. Sobald der allgemeine Vorrat auf einen bestimmten Wert gesunken ist, darf man nur dann ein neues Gebäude an sich nehmen, wenn man keines mehr besitzt.
Die letzte Aktion vor Beginn des Zuges des nächsten Spielers ist das Abgeben der Marker. Für jeden Marker erhält der Spieler einen Siegpunkt, der mit dem Wertungsstein auf der Punkteleiste markiert wird.
Spielende: Sobald die Stadt fertiggestellt ist, endet die Partie. Es gewinnt der Spieler mit den meisten gesammelten Punkten.
Kommentar: „Old Town“ ist ein thematisch nett gemachtes Deduktionsspiel, bei dem man versucht, die Lage der Gebäude in einer Western-Stadt zu ermitteln. Durch die vielen verschiedenen Karten mit ihren Möglichkeiten gleichen sich die Städte nicht und bilden sich immer wieder in neuen Konstellationen. Das Deduktions-Element ist allerdings nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Spielen des Genres. Oft gilt es einfach nur, die beste Kombination herauszufinden, um möglichst viele Siegpunkte einzusammeln. Dabei ist das Kartenglück ein durchaus spielentscheidender Faktor, der gerade gegen Ende über Sieg und Niederlage entscheidet.
Die Grafiken sind nichts außergewöhnliches, lenken aber auch vom eigentlichen Spiel nicht ab. Leider ist die Spielanleitung mehr als nur schlecht geschrieben und gegliedert, wodurch der Einstieg in das nette Spiel sehr schwer fällt. Mittlerweile hat der Autor aber auf seiner Webseite eine neue aktuellere Fassung erstellt, die die Spielregeln besser veranschaulicht.
Aufgrund der Art des Spiels ist es am Tisch relativ ruhig zwischen den Spielern. Jeder konzentriert sich auf seine Karten, kann aber die abschließenden Überlegungen zum Zug erst machen, wenn sein Vorgänger fertig ist. Eine Interaktion zwischen den Spielern gibt es nicht.
Fazit: Wer Knobeleien und Deduktionsspiele mag, sollte sich „Old Town“ einmal näher anschauen.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten konnte dieses Spiel nicht alle begeistern. Dies lag vor allem an der sehr schlechten Originalregel.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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