Spieletest für das Spiel: ORAKLOS
Hersteller: Splotter Spellen Preis: 15 Euro empf.Alter: 6- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Tamara Jannink, Joris Wiersinga Besonderheit: Kategorie: Aktionsspiel |
Ausstattung: 70 Kärtchen,
54 Quader, 3 Audienzmarker, 1 Meß-Schnur
Aufmachung: Die
Kärtchen zeigen jeweils vier Objekte, die zu einem Quadrat angeordnet
sind. Die Objekte können vier unterschiedliche Farben aufweisen und
variieren in der Anzahl und Anordnung auf jedem Kärtchen.
Die kleinen Quader sind aus Holz und besitzen
eine Bohrung. Sie sind in den gleichen Farben vorhanden, die auch auf den
Kärtchen zu sehen sind. Die Audienzmarker sind aus Pappe und stecken
in Kunststoff-Füßen. Sie haben die Nummern 1-3.
Mit der Meß-Schnur kann man sehen, ob sich
zwischen zwei Quadern in direkter Linie ein weiterer Quader befindet und
die Verbindung stört.
Ziel: Die Spieler
versuchen, möglichst schnell richtige Kombinationen zu entdecken.
Am Anfang werden die Audienzmarker so am Rand
aufgestellt, daß sie von allen in etwa gleich gut erreichbar sind.
Die Karten werden gemischt und als Stapel bereitgelegt. Jeder Spieler bekommt
eine gewisse Anzahl an Quadern in jeder Farbe. Diese Anzahl variiert mit
der Spielerzahl. Dann sucht man sich einen Würfelbecher und legt jeweils
einen Würfel jeder Farbe aus dem restlichen Vorrat hinein.
Am Anfang einer Runde zieht jeder Karten nach
und legt diese offen vor sich aus. Jeder Spieler muß am Ende dieser
Phase drei Karten offen vor sich liegen haben.
Danach entscheidet sich jeder, welche Quader
er aus seinem Vorrat in den Würfelbecher legt. Die Anzahl der einzuwerfenden
Würfel ist vorgeschrieben und hängt von der Zahl der Spieler
ab. Die Würfel können geheim gehalten werden, denn niemand darf
in den Würfelbecher schauen und prüfen, was bereits im Becher
ist.
Sobald jeder die geforderte Anzahl hineingegeben
hat, nimmt der Startspieler den Becher und wirft die Quader mit einem Schwung
auf den Tisch. Dabei sollte man darauf achten, daß die Würfel
nicht zu dicht nebeneinander liegen.
Alle schauen nun gleichzeitig, ob sie ein Muster
ihrer Karten auf dem Tisch wiedererkennen. In einem gültigen Muster
darf sich kein Quader befinden, der ein Loch auf der Oberseite zeigt. Keine
der gedachten Verbindungslinien zwischen den Quadern darf sich mit einer
anderen Linie kreuzen, um das Muster einer Karte in der richtigen Reihenfolge
abzubilden. Die Würfel müssen ein Viereck bilden, in dessen Mitte
und an dessen Kantenlinien kein weiterer Quader liegen darf.
Sobald man ein passendes Muster entdeckt hat,
nimmt man sich einen Audienzmarker mit möglichst hoher Ziffer und
stellt ihn auf die passende Karte. Danach sucht man weiter.
Ein Durchgang endet, wenn alle Audienzmarker
vergeben sind oder niemand mehr einen Marker nehmen will. Nun müssen
die Spieler mit Markern zeigen, welche Kombinationen sie entdeckt haben.
Stimmt die Kombination, gibt es für diesen Spieler entsprechend seinem
Marker einen bis drei Siegpunkte, die auf einem Zettel notiert werden.
Zögert ein Spieler bei der Darstellung seines
Vierecks oder hat er einen Fehler gemacht, verliert er so viele Siegpunkte,
wie der Audienzmarker angibt, den er fälschlicherweise auf die Karte
gestellt hatte. Zur Überprüfung kann man die Meßschnur
nehmen.
Alle Karten, auf denen Audienzmarker standen,
kommen in die Schachtel zurück. Danach beginnt der Spieler, der in
der laufenden Runde die meisten Punkte geholt hat und nimmt sich so viele
Würfel vom Tisch, wie er vorher hineingeworfen hat. Die Farben kann
man frei wählen. Man ist also nicht verpflichtet, die gleichen Würfel
zu nehmen, die man vorher in den Becher gegeben hat. Die anderen Spieler
folgen im Uhrzeigersinn. Schließlich werden die verbliebenen Quader
wieder in den Becher geworfen und der Startspieler wechselt im Uhrzeigersinn.
Spielende: Sobald
ein Spieler 10 Punkte besitzt, ist die Partie nach der Abrechnung beendet.
Das Spiel endet ebenfalls, wenn alle Karten durchgespielt sind. Der Spieler
mit den meisten Punkten gewinnt.
Kommentar: Das Kinderspiel
von Splotter Spellen ist ein wenig eigenwillig. Das Spielmaterial ist zwar
funktional, allerdings sind die Karten aus dünnem Karton und sehen
nach einigen Partien nicht unbedingt mehr ansehnlich aus. Die kleinen Würfel
lassen sich nur schlecht aus einem Becher werfen und es bedarf einiger
Übung, bevor sie einigermaßen voneinander entfernt liegen bleiben.
Wenn man die Hürde mit dem Werfen jedoch
erst einmal gemeistert hat, kann „Oraklos" recht unterhaltsam sein. Die
gleichzeitige Jagd nach den richtigen Mustern und das Verbot, Würfel
mit Löchern auf der Oberseite einzubauen, machen es nicht leicht,
passende Formen zu finden. Varianten für kleine Kinder und Erwachsene
machen das Spiel über längere Zeit interessant.
Fazit: Ein nettes
Spiel mit handwerklichen Mängeln.
Wertung: In dieser
Form können wir „Oraklos" nur 3 Punkte geben. Das Spielmaterial ist
nicht unbedingt kindertauglich.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de