Spieletest für das Spiel: PALADIN
Hersteller: Kidult Games Preis: 10 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Spartaco Albertarelli Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kidult Games recht herzlich!
Ausstattung: 18 Missionskarten,
42 Paladinkarten, 25 Spielsteine
Aufmachung: Die
Missionskarten zeigen verschiedene Siegpunkte an. Sie gilt es im Verlauf
der Partie zu erobern. Die Karten lassen sich in zwei Kategorien einteilen,
die an der Rückseite zu erkennen sind. Die Karten einer Kategorie
sind dabei mit höherwertigen Siegpunkten ausgestattet.
Die Paladinkarten zeigen sehr schöne Motive
und Zahlenwerte von 0-9. Einige Zahlenkarten sind dabei rot. Bei den Spielsteinen
handelt es sich um kleine lackierte Holzscheiben.
Ziel: Durch Anlegen
von Paladin-Karten versuchen die Spieler die vorgegebenen Missionen zu
meistern und dadurch Siegpunkte einzuheimsen.
Am Anfang sortiert man die Missionskarten in
zwei getrennten Stapeln. Diese werden separat gemischt und dann aufeinandergelegt.
Die Missionen mit weniger hohen Siegpunkten liegen dabei oben im Kartenstapel.
Danach legt man so viele Missionskarten offen aus, wie Mitspieler vorhanden
sind.
Jeder Spieler bekommt die Spielsteine einer Farbe.
Dann einigt man sich auf den Geber der ersten Runde. Dieser mischt die
Paladin-Karten und verteilt je nach Spielerzahl zwischen vier und sechs
Handkarten an jeden. Die verbliebenen Karten kommen in die Tischmitte.
Der Kartengeber bestimmt, welcher Spieler beginnt.
Reihum legen alle Spieler dann jeweils eine ihrer Paladinkarten verdeckt
direkt an die Missionskarten. Jede Paladinkarte wird mit einem eigenen
Markierungsstein versehen. Pro Mission kann ein Spieler allerdings nur
eine Karte auslegen. Liegen an den Missionen nun jeweils Karten, geht es
weiter reihum, bis jeder Spieler bei jeder Mission beteiligt ist. Vor dem
Legen darf sich ein Spieler nun jedoch immer eine bereits gelegte Karte
eines Mitspielers anschauen.
Sobald jeder Spieler nur noch eine Handkarte
besitzt, kommt es zur Auswertung der Missionen. Dazu fängt man bei
der ersten Mission an und deckt dort die zuerst abgelegte Karte auf. Der
Spieler, der nachfolgend dort eine Karte plaziert hat, kann diese Karte
schlagen, wenn sein Zahlenwert höher ist oder er eine gleich hohe
Ziffer mit roter Schrift ausliegen hat. Ist sein Zahlenwert jedoch kleiner,
kann der Spieler auf das Aufdecken verzichten und die Karte entweder zurück
auf die Hand nehmen oder unter den Kartenstapel des Nachziehstapels stecken.
Eine
Karte mit der Ziffer 9 wird von der 0 geschlagen.
Nach diesem Muster werden alle nun folgenden
Karten der aktuellen Mission abgearbeitet, bis nur noch eine Karte vor
der Mission liegt. Der Besitzer dieser Karte erhält die Missionskarte
zusammen mit seiner Karte und legt beides offen vor sich ab. Dieses Verfahren
wird bei allen Missionen angewendet.
Der Spieler, der am Ende der Spielrunde am wenigsten
Siegpunkte liegen hat, wird neuer Kartengeber. Er verteilt an die Mitspieler
neue Paladinkarten, bis diese wieder die zu Anfang vorgegebene Anzahl an
Karten auf der Hand halten. Danach werden erneut Missionskarten aufgedeckt
und der Spieler bestimmt den nächsten Startspieler.
Spielende: Wenn
nicht mehr genügend Missionskarten für alle Spieler aufgedeckt
werden können, ist das Spiel vorbei. Jeder Spieler zählt seine
Punktwerte aus den Missionskarten zusammen und darf dazu noch Bonuspunkte
von allen Paladinkarten mit roten Ziffern dazurechnen, die er vor sich
liegen hat.
Kommentar: Wie alle
Kidult-Kartenspiele sieht auch Paladin grafisch hervorragend aus. Die Kartenqualität
ist gut, auch wenn die glatte Beschichtung der Karten sich anfangs etwas
komisch anfühlt. Leider kann das Spiel selbst den hohen Anforderungen
nicht gerecht werden. Eigentlich warten die Spieler mit ihren guten Karten
bis zum zweiten Teil des Spiels, wo es viel mehr Siegpunkte zu sammeln
gibt. Auch wenn man bei jedem Kartenausspielen nach dem ersten Spielzug
einer Runde eine Karte des Mitspielers ansehen darf, bringt dies im Endeffekt
nicht viel. Besonders schlimm ist das gezwungene Ausspielen an allen Missionskarten,
weil ein Spieler, der viele hohe Zahlenwerte hat, nur maximal eine Karte
retten kann oder absichtlich auf bestimmte Reihen verzichten muß.
Ob dies sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.
Die Anleitung ist zwar eindeutig, hat aber bei
der Schlußabrechnung eine Ungereimtheit, da sich hier die Gleichstandregeln
je nach Land unterscheiden und z.B. bei der englischen Regel ein anderer
Spieler gewinnen würde als bei der deutschen Regel. Das hinterläßt
den Eindruck eines unfertigen Spiels.
Fazit: Ein eher
mäßiges Kartenspiel mit schönen Grafiken.
Wertung: Mit 3 Punkten
ist "Paladin" in der vorliegenden Form nur langweilig. Es macht keinen
großen Spaß, die Handkarten auszuspielen und zu hoffen, irgendwo
glücklicher Gewinner der Mission zu werden.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de