Spieletest für das Spiel: PALAZZO
Hersteller: Alea Preis: 15 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: März 2006 Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!
Ausstattung: 1 Lager,
4 Steinbrüche, 55 Geldkarten, 1 Spielfigur, 53 Bauteile, 1 Auktionsplättchen,
4 Übersichtstafeln
Aufmachung: Das
Lager ist das zentrale Feld, von dem aus immer neue Etagen ins Spiel kommen.
Um das Lager herum gibt es vier Steinbrüche, auf denen sich die Spielfigur
bewegt. Auch hier können Etagen liegen, die allerdings immer zur Versteigerung
gebraucht werden.
Die Geldkarten sind der Motor im Spiel. Es gibt
drei verschiedene Währungen mit unterschiedlich hohen Kartenwerten
sowie eine Jokerfarbe mit dem Zahlenwert 2.
Die Bauteile zeigen fünf verschiedene Etagen.
Mit ihnen kann ein Spieler einen Palast auslegen. Jede Etage verfügt
über ein bis drei Fenster. Es gibt die Etagen in drei unterschiedlichen
Baustilen.
Die Rückseite der Bauteile ist jeweils besonders
markiert, damit man drei Stapel bilden kann. Der letzte Stapel beinhaltet
zusätzlich fünf spezielle Spielplättchen, die das Spielende
ankündigen.
Auf den Übersichtstafeln findet man die
Wertung, die sich nach der Höhe der eigenen Gebäude, der Anzahl
der Fenster und des verwendeten Stils richtet. Das Auktionsplättchen
gehört während einer Auktion dem aktiven Spieler und gilt als
neutrale Geldkarte mit dem Wert 3.
Ziel: Jeder Spieler
versucht durch den Bau von Palästen möglichst viele Siegpunkte
zu erzielen.
Zu Beginn kommt das Lager in die Mitte des Tisches.
Danach legt man die vier Steinbrüche um das Lager herum und stellt
die neutrale Spielfigur auf einen Steinbruch nach Wahl. Nun werden die
Geldkarten gründlich gemischt, bevor jeder vier Geldkarten erhält.
Schließlich nimmt sich jeder noch eine Übersichtstafel.
Ein Spieler sortiert die Bauteile nach den Rückseiten
und mischt die drei Stapel getrennt voneinander. Dann legt man den ersten
Stapel verdeckt neben das Lager. Von diesem Stapel werden die obersten
fünf Etagen genommen und offen auf das Lager und die Steinbrüche
gelegt.
Der aktive Spieler kann sich immer zwischen drei
Spielmöglichkeiten entscheiden.
Wählt der Spieler die Option "Geld nehmen",
deckt er eine Geldkarte mehr auf, als Spieler vorhanden sind. Von diesen
offenen Karten darf er sich zwei Stück aussuchen und auf die Hand
nehmen. Reihum folgen dann die anderen und nehmen sich jeweils eine der
verbliebenen Geldkarten.
Alternativ kann sich der Spieler entscheiden,
neue Etagen zu erwerben bzw. zu versteigern. Dazu dreht er zunächst
das oberste verdeckte Plättchen des Stapels auf und legt dieses in
das zentrale Lager. Danach wird ein weiteres Plättchen aufgedeckt,
welches auf einen der Steinbrüche gelegt wird. Die Anzahl der abgebildeten
Fenster dieses zweiten Plättchens definiert die Position aus der Sicht
der neutralen Spielfigur. Ist der erste Stapel leer, wird der zweite Stapel
genommen. Wenn man
in der Aufdeck-Phase eines der fünf Spielende-Plättchen
zieht, wird dieses neben die Spielfläche gelegt. Es wird kein Ersatz
dafür gezogen.
Nach dem zweiten Plättchen kann sich der
Spieler nun entscheiden, ob er bis zu zwei Bauteile aus dem Lager kaufen
möchte oder ob er die Plättchen des nächsten Steinbruchs
versteigern will.
Entscheidet sich der Spieler für den Kauf
aus dem Lager, kann er bis zu zwei Etagen kaufen. Der Preis richtet sich
dabei nach der Anzahl an verfügbaren Etagen im Lager.
Alternativ kann man auch die Etagen eines Steinbruchs
versteigern. Dazu muß die neutrale Spielfigur im Uhrzeigersinn zum
nächsten Steinbruch mit mindestens einer Etage weitergezogen werden.
Befinden sich dort weniger als vier Etagen, kommt es zur Versteigerung.
Bei vier oder mehr Plättchen darf sich reihum jeder eine Etage aussuchen,
der Rest wird in die Schachtel gelegt.
Bei einer Versteigerung bekommt der aktive Spieler
zunächst das Auktionsplättchen, welches einen Wert von 3 Geldeinheiten
einer beliebigen Farbe annehmen kann. Mit diesem Gebot wird die Versteigerung
eröffnet. Reihum können die Spieler nun Geldkarten offen auslegen,
deren Gesamtwert immer höher als das zuletzt gehörte Gebot sein
müssen. Es ist allerdings zu beachten, daß man nur Geldkarten
einer Währungsart und neutrale Geldkarten ablegen darf. Paßt
ein Spieler, nimmt er seine gebotenen Karten wieder auf die Hand zurück.
Der erfolgreiche Bieter muß sein Geld auf
einen Ablagestapel werfen. Anschließend nimmt er sich alle Etagen-Plättchen
vom Steinbruch und baut diese in seine Paläste ein. Das Auktionsplättchen
kommt wieder neben die Spielfläche.
Die dritte Alternative besteht im Umbau der eigenen
Paläste. So kann ein Spieler eine beliebige Etage aus einem Gebäude
entfernen und einzeln ablegen oder eine beliebige alleinstehende Etage
in ein Gebäude an die entsprechende Stelle einfügen. Wenn der
Spieler wünscht, darf er auch ein beliebiges eigenes einzelnes Bauteil
in die Schachtel legen.
Wenn ein Spieler neue Etagen erhalten hat, muß
er diese sofort vor sich auslegen. Jedes Etagenstück kann als Fundament
eines neuen Palastes benutzt werden. Möchte man einen bestehenden
Palast dagegen erweitern, muß das Etagenstück über dem
letzten Etagenstück des Palastes abgelegt werden. Es ist nicht erlaubt,
zwei gleiche Etagen innerhalb eines Gebäudes zu verbauen. Die Numerierung
der Etagen muß von unten nach oben immer ansteigen, wobei man auch
Etagen-Nummern auslassen darf. Auf diese Weise kann ein Palast maximal
fünf Etagen hoch werden. Gerade gekaufte oder ersteigerte Bauteile
können auch direkt in die Schachtel gelegt werden, wenn der Spieler
dies wünscht.
Wenn das fünfte Spielende-Plättchen
erscheint,
kommt es zur Auswertung der Paläste. Je nach Anzahl der Etagen bringt
ein Palast Minus- oder Pluspunkte. Dabei spielt die Anzahl der Fenster
innerhalb des Palastes eine große Rolle. Ist das Gebäude außerdem
nur in einem Baustil errichtet, bekommt man dafür noch eine gewisse
Anzahl an Bonuspunkten, die an die Höhe des Bauwerks gekoppelt sind.
Spielende: Wer nach
der Auswertung über die meisten Siegpunkte verfügt, gewinnt die
Partie.
Kommentar: "Palazzo"
ist ein relativ einfach gestricktes Auktionsspiel. Jeder Spieler ist dabei
bemüht, möglichst hochwertige Etagen zu ergattern und damit den
Grundstein zum Sieg zu legen. Besonders begehrt sind dabei immer die Etagen,
die im passenden Baustil ausliegen. Trotzdem muß man die Gratwanderung
beherrschen, nicht zuviel Geld zu bieten, da man ansonsten in den Folgerunden
nicht mehr agieren kann und seinen Geldvorrat mühselig wieder aufstocken
muß.
Das planvolle Legen begünstigt natürlich
einen Spieler, doch kommt es früher oder später doch meistens
noch zum Umbau und Einbau weiterer Etagen, was allerdings zu Lasten eines
ganzen Spielzugs geht.
Fazit: Ein nettes
Familienspiel mit Auktionsmechanismus.
Wertung: Für
Familien gut geeignet, wobei es vielen Spielefreaks ein wenig zu seicht
war. Von uns gibt es 4 Punkte für diese Neuheit von Alea.