Spieletest für das Spiel: PANDEMIC
Hersteller: Z-Man Games               
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Matt Leacock
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2008
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Pandemic-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 5 Figuren, 5 Rollenkarten, 6 Forschungsstationen, 6 Marker, 96 Seuchen-Spielsteine, 59 Spielerkarten, 48 Infektionskarten, 4 Übersichten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Weltkarte mit einer Reihe von Städten, die mit Linien untereinander verbunden sind. Jede Stadt gehört zu einem farbigen Bereich. Die Farben stehen für die vier unterschiedlichen Seuchenarten.
Am Rand des Brettes befinden sich Zählleisten für die Infektionsrate, die Ausbruchsanzeige und Ablagefelder für Heilungsmarker und die unterschiedlichen Kartenarten.
Es gibt zu jeder Spielfigur eine passende Rollenkarte. Auf dieser steht die besondere Fähigkeit der Figur.
Die Forschungsstationen sind aus Holz und sie wurden in einer neutralen Farbe lackiert. Sie dienen zum schnellen Fortkommen der Figuren und nur bei ihnen können die Seuchen dauerhaft bekämpft werden.
Die Marker braucht man für die Infektions- und die Ausbruchsleiste, sowie zum Anzeigen der besiegten Krankheiten.
Wie stark eine Stadt infiziert ist, erkennt man an den Seuchen-Spielsteinen. Es gib sie in den vier Farben der Regionen.
Der eigentliche Motor im Spiel sind die Spielkarten. Sie zeigen die Orte auf der Weltkarte oder es stehen Sonderaktionen auf der Karte. In jeder Runde wird über Infektionskarten ermittelt, wo sich eine Seuche weiter ausbreitet. Die verschiedenen Aktionen eines Spielzugs findet man auf den beidseitig bedruckten Übersichten.
Ziel: Alle Spieler versuchen gemeinsam, vier Seuchen auf der Welt zu bekämpfen.
Am Anfang zieht jeder eine Rollenkarte und nimmt die dazugehörige Figur, um sie auf den Startort Atlanta zu stellen. Dort wird auch die erste Forschungsstation aufgestellt.
Die Ausbruchs- und Infektionsmarker legt man auf die Anfangsfelder ihrer Startleisten, während die Heilungsmarker neben der Spielfläche bereitgelegt werden.
Danach präpariert man die Spielerstapel und bringt nach einem festgelegten Schema je nach Schwierigkeitsgrad vier bis sechs Epidemie-Karten darin unter. Nicht verwendete Karten kommen in die Schachtel. Zuvor erhalten die Spieler jedoch noch einige Spielerkarten auf die Hand.
Auch die Infektionskarten werden gemischt und als Stapel bereitgelegt. Danach zieht man einige Karten von diesem Stapel und verteilt in den genannten Städten zwischen einem und drei Seuchen-Spielsteine in der angegebenen Farbe.
Ein Spieler kann zunächst Aktionen durchführen, zieht anschließend neue Handkarten nach und muss schließlich die Verbreitung der Seuchen abhandeln, bevor der nächste Spieler seinen Zug machen darf.
Man kann bis zu vier Aktionen machen und eine Aktion auch mehrfach hintereinander nutzen. Das Bewegen zu einem Nachbarort kostet eine Aktion. Spielt man die Karte einer Stadt, darf man seine Figur dorthin stellen. Ist die gespielte Karte dagegen der Ort, an dem man sich derzeit aufhält, darf man zu einem beliebigen Ort wechseln. Von einer Forschungsstation aus kann man auch direkt zu einer anderen Station wechseln. Alle diese Bewegungen verbrauchen eine Aktion.
Neben den Bewegungsaktionen kann ein Spieler in einer Stadt eine neue Forschungsstation aufbauen, wenn er die entsprechende Ortskarte abgibt.
Um ein Heilmittel zu entwickeln, muss die Spielfigur sich in einer Stadt mit einem Forschungszentrum befinden. Der Spieler benötigt außerdem fünf Ortskarten einer Farbe, die er für die Entwicklung abgeben muss. Der gleichfarbige Heilmittelmarker wird anschließend an die passende Position auf dem Spielbrett gelegt.
Man kann für einen Aktionspunkt auch einen Seuchenmarker von seinem Standort entfernen. Gibt es bereits ein Heilmittel, kann man sogar alle Seuchenspielsteine für einen Aktionspunkt weglegen. Wird der letzte Seuchenspielstein einer Farbe entfernt, gilt die Seuche als ausgerottet und es können keine weiteren Seuchenspielsteine dieser Art mehr auf den Spielplan gelangen.
Die letzte Aktionsmöglichkeit ist der Kartentausch zwischen zwei Spielern. Beide müssen sich dafür in der gleichen Stadt aufhalten. Man kann durch den Tausch nur eine Karte der aktuellen Stadt übergeben. Das Kartenlimit eines Spielers beträgt sieben Karten.
Durch die besonderen Fähigkeiten der Charaktere wird der Tausch vereinfacht, die Seuchenbekämpfung erleichtert, das Bauen von Laboratorien fällt leichter, man benötigt weniger Karten für ein Heilmittel oder kann auch andere Figuren in seinem Zug versetzen.
Nach seinen Aktionen bekommt der Spieler zwei neue Handkarten vom Spielerstapel. Sonderaktionskarten werden ebenfalls auf die Hand genommen und können jederzeit gespielt werden, ohne daß sie eine Aktion verbrauchen.
Taucht eine Epidemie-Karte auf, muss man den Marker auf der Infektionsleiste um eine Position verschieben. Danach wird die unterste Karte des Infektionskartenstapels genommen und aufgedeckt. Die abgebildete Stadt erhält drei Seuchen-Spielsteine. Schließlich werden alle abgelegten Infektionskarten gemischt und wieder oben auf den Infektionsstapel gelegt.
Als letztes muss der Spieler die Seuchenverbreitung durchführen. Dazu zieht man so viele Karten vom Infektionsstapel, wie durch den Infektionsmarker vorgegeben wird. Jede Stadt auf einer gezogenen Karte bekommt einen weiteren Seuchenspielstein. Karten in den Farben ausgerotteter Seuchen werden dabei ignoriert.
Wenn eine Stadt einen vierten oder noch mehr Marker erhalten würde, kommt es zu einem großen Ausbruch und man schiebt den Ausbruchsmarker eine Position weiter. Erreicht dieser einen kritischen Wert, haben alle Spieler sofort verloren.
Alle angrenzenden Städte müssen bei einem Ausbruch einen weiteren Seuchenspielstein aufnehmen. Gegebenfalls kommt es zu einer Kettenreaktion über mehrere Städte.
Alle Städte mit mehr als drei Markern werden schließlich wieder auf drei Seuchenspielsteine reduziert.
Spielende: Gelingt es den Spieler, für alle vier Seuchen ein Heilmittel zu finden, dann gewinnen sie gemeinsam. Die Gruppe verliert jedoch, wenn die Seuchenspielsteine einer Farbe ausgegangen sind, wenn der Stapel mit den Spielerkarten verbraucht wurde oder der Ausbruchsmarker sein kritisches Feld erreicht hat.
Kommentar: Kooperations-Spiele sind relativ selten in der großen Spielelandschaft und gelten normalerweise als recht langweilig und eher für Kinder gedacht. Ganz anders verhält es sich dagegen bei diesem Spiel des amerikanischen Herstellers.
„Pandemic“ ist in jeder Besetzung eine Herausforderung und bei fünf oder sechs Epidemie-Karten ist es sehr schwer, die Seuchen rechtzeitig einzudämmen. Dabei spielt die Zusammenarbeit der Spieler untereinander eine entscheidende Rolle. Man darf zwar seine Handkarten nicht offen zeigen, kann aber über ihren Inhalt reden und so Tauschvereinbarungen treffen.
Zu zweit gestaltet sich das Spiel etwas schwieriger, weil nur zwei Figuren vorhanden sind, die über Spezialfähigkeiten verfügen. Wenn man Pech hat, muss man dann sogar mit Persönlichkeiten spielen, deren Nutzen nicht ganz so hoch ist. Die Spielweise sollte immer den Charakteren angepasst werden, um nicht chancenlos dazustehen.
Es schadet auch nicht, den Infektions-Ablagestapel genau im Auge zu behalten. Nach einer Epidemie kommen genau diese Karten ja wieder oben auf den Zugstapel zurück und sorgen für weiteren Ärger in den bereits verseuchten Gebieten.
Das Material ist von guter Qualität. Mittlerweile ist auch eine deutsche Regelübersetzung vorhanden, die eigentlich keine Fragen offen lässt. Nur die Charaktere und die Sonderaktionskarten muss man noch selbst übersetzen.
Fazit: Eines der besten kooperativen Spiele auf dem Markt.
Wertung: Mit 5 Punkten konnte „Pandemic“ durchweg überzeugen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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